Jerusalem, 01. Nov (Reuters) – In Israel hat am Dienstagmorgen die Parlamentswahl begonnen – die fünfte binnen knapp vier Jahren. Israels Gesellschaft ist tief gespalten in rechts und links, es wird daher ein knapper Wahlausgang erwartet. Die Regierungsbildung – unter wem auch immer – dürfte schwierig werden. Die Wahllokale schließen um 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ), erste Prognosen werden direkt im Anschluss erwartet.
Benjamin Netanjahu, der bereits mehrfach Ministerpräsident war, hofft auf ein Comeback – obwohl er wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht steht. Den letzten Umfragen von Ende kommender Woche zufolge dürfte Netanjahus Likud die größte Partei werden, sein gesamtes rechtes Lager allerdings die absolute Mehrheit in der Knesset knapp verfehlen. Danach käme der Netanjahu-Block auf 60 von 120 Sitzen im Parlament.
Zweitstärkste Einzelpartei dürfte die Zukunftspartei des amtierenden Ministerpräsidenten Jair Lapid werden. Das gesamte Anti-Netanjahu-Bündnis kommt den Erhebungen zufolge auf 56 Sitze. Als Königsmacher einer konservativen Koalition könnte der Ultranationalist Itamar Ben-Gwir auftreten. Seine „Jüdische Macht“ könnte Umfragen zufolge drittstärkste Partei werden und bis zu 13 Sitze gewinnen.
Sollte keiner der beiden großen Blöcke eine ausreichende Mehrheit erringen, könnte es zu monatelangen zähen Koalitionsverhandlungen kommen und am Ende zu einer erneuten Parlamentswahl. Der politische Stillstand hielte an. Lapid würde als geschäftsführender Ministerpräsident im Amt bleiben. Im Juni hatte die von ihm geführte bisherige Acht-Parteien-Koalition nach nur zwölf Monaten ihre Mehrheit verloren.
Parlamentswahl in Israel begonnen – Knapper Ausgang erwartet
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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