Mittwoch, November 27, 2024
Start Blog Seite 955

BDEW verteidigt Industriestandort Deutschland

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der deutschen Wirtschaft regt sich Widerstand gegen die Kritik großer Industrieverbände am Wirtschaftsstandort Deutschland. „Ich habe zunehmend den Eindruck, dass Teile der deutschen Industrie den Standort schlechter reden, als er ist“, sagte Marie-Luise Wolff, Präsidentin des Energieverbands BDEW, der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe).

Zuletzt hatten große Industrieverbände vermehrt vor fundamentalen Problemen des Standorts Deutschland gewarnt, etwa wegen hoher Energiepreise. Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hatte beklagt, er sehe „keine Chance auf einen raschen Befreiungsschlag“ der deutschen Wirtschaft. Sie stelle sich die Frage, wer denn verantwortlich für einen solchen Befreiungsschlag sei, sagte Wolff. „Doch nicht die Politik alleine.“

Statt ständig über Schwächen zu klagen, solle die Wirtschaft Standortvorteile und Erfolge hervorstreichen. „Es gibt eine Tendenz, immer nur die schlechtesten aller Szenarien zu betonen“, kritisierte Wolff, die auch Chefin des Darmstädter Energieversorgers Entega ist.

Für geradezu „grotesk“ halte sie die Forderung mancher Unternehmen nach einem gesichert niedrigen Strompreis über 10 oder 20 Jahre. „Das hat es noch nie gegeben und kann es auch nicht geben.“ Vielmehr lägen die aktuellen Strompreise in etwa auf dem Niveau vor Beginn des Krieges in der Ukraine. „Sie sind damit auch europäisch und international absolut konkurrenzfähig“, sagte Wolff. Mit US-Bundesstaaten wie Texas oder Arizona habe sich Deutschland noch nie messen können. „Wir haben andere Stärken.“

„Wohlfeil“ erschienen ihr auch Drohungen, Teile der Produktion ins Ausland zu verlagern. Solche Drohungen kenne sie schon ihr ganzes Berufsleben lang, klagte die BDEW-Chefin. „Unternehmen, die ohnehin abwandern wollen, um billiger zu produzieren und damit den Shareholder-Value zu erhöhen, geben der Politik die Schuld.“ Allerdings sei der Standort Deutschland auch nicht untergegangen, als Volkswagen in Tschechien begonnen habe, Autos zu bauen, so Wolff. „Und er wird auch nicht untergehen, weil Evonik eine Fabrik in Ohio baut.“


Foto: BDEW (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Eon kritisiert bürokratische Regeln bei Energiewende

0

Essen (dts Nachrichtenagentur) – Eon-Chef Leonhard Birnbaum hält einen Abbau von Bürokratie und eine Begrenzung der Kosten für erforderlich, um einen Vertrauensverlust der Bürger in das Gelingen der Energiewende zu stoppen. In den vergangenen Monaten sei die Akzeptanz für die Energiewende messbar zurückgegangen, schrieb Birnbaum in einem Gastbeitrag für das Wirtschaftsmagazin „Capital“ am Donnerstag.

Er verwies auf eine aktuelle Erhebung der Eon-Stiftung, wonach 60 bis 70 Prozent der Deutschen bei den Themen Energiewende und Klimaschutz skeptisch in die Zukunft schauten. Offenbar gebe es hier Zweifel, dass die Energiewende ohne erhebliche Wohlstandsverluste gelingen könne, schrieb der Chef von Deutschlands größtem Netzbetreiber.

„Nicht die Energiewende selbst ist das Problem“, so Birnbaum. „Es ist die Tatsache, dass Deutschland die Energiewende bislang besonders teuer und besonders kompliziert macht.“ Die Unzufriedenheit sei daher auch „eine Chance“.

Um die Energiewende besser zu machen, seien „Sachlichkeit und Ehrlichkeit statt erhobenem Zeigefinger und Paternalismus“ erforderlich, so Birnbaum. Die Politik und auch die Unternehmen als Umsetzer müssten „erklären, warum wir die Energiewende machen, was sie kann und was nicht“.

Zudem solle sich die Politik darauf konzentrieren, einen langfristigen und verlässlichen Rahmen für das Ziel der Senkung der CO2-Emissionen zu setzen statt auf immer mehr Vorschriften im Detail. „Bürger und Wirtschaft schaffen den Rest“, schrieb er.

Als „Land der Ingenieure“ könne sich Deutschland bei der Energiewende auf das Know-how seiner Experten verlassen, so der Eon-Chef. „Wir haben allerdings auch einen hohen Bedarf an zusätzlichen Fachkräften und Projektleitern. Ebenfalls knapp ist die Ressource Kapital.“ Daher sei es notwendig, dass die Investitionen in die Energieinfrastruktur wettbewerbsfähig verzinst seien.

Birnbaum forderte zugleich, die „Systemkosten“ der Energiewende stärker als bisher im Auge zu behalten. „Die Bundesregierung sollte sich zum Beispiel die Frage stellen, wie der Ausbau der Erneuerbaren regional gesteuert werden kann“, schrieb er. Die Energiewende gelinge nur, „wenn die Energie auch da ankommt, wo sie gebraucht wird, und dabei die Kosten des Gesamtsystems nicht durch die Decke gehen“.


Foto: Windrad-Bau (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Schmid kritisiert Ampelpartner nach Taurus-Abstimmung

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Taurus-Abstimmung im Bundestag gehen SPD-Außenpolitiker mit der Union, aber auch mit den eigenen Koalitionspartnern hart ins Gericht. „Der Taurus-Antrag der CDU/CSU hat nicht einmal die volle Unterstützung aus den eigenen Reihen erhalten“, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Nils Schmid, dem Nachrichtenportal „T-Online“ am Donnerstag.

„Umso dämlicher ist das Verhalten einzelner Koalitionsabgeordneter, die ihm zugestimmt haben. Sie sind damit in die Falle der Opposition getappt – und haben eine folgenlose Show abgeliefert, die dem Ernst der Lage nicht gerecht wird“, kritisierte der SPD-Politiker.

Für den Unionsantrag zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine stimmten der Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki und die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (beide FDP). Beide hatten den Schritt zuvor angekündigt.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Müller kritisierte den insgesamt zum dritten Mal gestellten Taurus-Antrag der Unionsfraktion scharf. „Der Spaltpilz der Union ist krachend gescheitert“, so Müller. „Was CDU/CSU nicht begriffen haben: Solche Anträge, die nur darauf ausgelegt sind, die Ampel-Fraktionen zu spalten, schweißen am Ende mehr zusammen.“

Müller machte zudem den Grünen schwere Vorwürfe. „Wenn aus Reihen der Koalition, wie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Agnieszka Brugger in der heutigen Rederunde, über jedes Stöckchen der Union gesprungen wird und im Stil einer Oppositionsrede der Bundeskanzler direkt angegriffen wird, dann ist das nicht nur in der Sache brandgefährlich, sondern wird Spuren in der Koalition hinterlassen“, so Müller.

In der Bundestagsdebatte am Donnerstagvormittag hatte Brugger Kanzler Scholz scharf kritisiert. „Zur vollen Wahrheit gehört, auch Zögern und Zaudern kann am Ende zur Eskalation beitragen“, sagte sie unter anderem.


Foto: Nils Schmid (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Scholz empfängt Litauens Regierungschefin – Nato-Ostflanke im Fokus

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstagnachmittag Litauens Premierministerin Ingrida Simonyte im Bundeskanzleramt empfangen.

Nach Angaben der Bundesregierung wollen die beiden Regierungschefs bilaterale, europa-, sicherheits- und wirtschaftspolitische Fragen erörtern. Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sowie die Absicherung der Nato-Ostflanke sollen Thema des Gesprächs sein, hieß es aus dem Kanzleramt.

Besondere Bedeutung hat der baltische Staat dabei unter anderem, weil die Bundesregierung dort eine dauerhafte Bundeswehr-Brigade stationieren will. Die Truppe soll 5.000 Soldaten umfassen und bis 2027 voll einsatzfähig sein. Dazu soll auch eine umfangreiche Infrastruktur entstehen. Die Bundeswehrsoldaten sollen vor Ort teilweise auch mit ihren Familien leben können. Bereits heute halten sich schon Bundeswehrsoldaten zur Sicherung der Ostflanke der Nato in Litauen auf.


Foto: Ingrida Simonyte und Olaf Scholz am 14. März 2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

NRW-Finanzminister kündigt Änderungen bei Grundsteuerreform an

0

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk hat Änderungen bei der Grundsteuerreform angekündigt. „Wir haben festgestellt, dass es durch die Anwendung des Bundesmodells der Grundsteuer in der jetzigen Form in manchen Kommunen zu einer Belastungsverschiebung gekommen wäre – also zugunsten der Gewerbeimmobilien und zulasten von Einfamilienhäusern“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe).

Man habe in den vergangenen Wochen im Kreis der Finanzminister deshalb noch einmal intensiv darüber beraten, wie man mit dieser Situation umgehen wolle. „Eine Veränderung der Messzahl, so wie es sich mancher gewünscht hat, wäre technisch in der Kürze der Zeit nicht mehr umsetzbar gewesen“, sagte Optendrenk. Zudem, würde die Messzahl flächendeckend in ganz NRW gelten, die Belastungsverschiebungen seien aber nicht landesweit festzustellen. „So ist es sinnvoller, den Kommunen mit Belastungsverschiebung ein Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie darauf reagieren können.“

Die Pläne sehen vor, es den Kommunen freizustellen, den Hebesatz für die Grundsteuer B aufzusplitten. „Die Kommunen bekommen dadurch mehr Entscheidungsspielraum und können dort, wo es nötig und gewünscht ist, die Sätze so anpassen, dass es nicht zu einer übermäßigen Belastung der Wohnimmobilien kommt“, so der Minister

„Wir sind mit einem entsprechenden Vorschlag auf Bundesfinanzminister Christian Lindner zugegangen mit dem Ziel, dass er das Bundesgesetz entsprechend anpassen wird, wenn es eine Mehrheit in der Länderkammer gibt. Und die haben wir, denn im Kreis der Finanzminister haben sich nicht nur die Länder mit dem Bundesmodell für eine solche Öffnungsklausel ausgesprochen.“ Deshalb sei er zuversichtlich, dass die Öffnungsklausel für die Kommunen schon ab dem 1. Januar 2025 gelte.

„Sollte es im Bund nicht klappen, würden wir als Land von unseren Möglichkeiten Gebrauch machen und eine entsprechende Regelung eigenständig umsetzen.“


Foto: Häuser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wirtschaftsministerin besucht Austin und Houston im Bundesstaat Texas, USA

0
Wirtschaftsministerin

Mit einer rund 30-köpfigen Wirtschaftsdelegation ist Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus am 11. März zu einer mehrtägigen Reise in den Bundesstaat Texas, USA, aufgebrochen. Sie wird dort die weltweit größte Innovations- und Start-up-Messe South by Southwest (SXSW) sowie die Städte Austin und Houston besuchen. Schwerpunkte der Reise sind insbesondere die Themen Start-ups und Start-up Ökosysteme im Bundesstaat Texas.

Hoffmeister-Kraut zu den Zielen der Reise: „Mit der Unicorn-Factory Austin und Houston besuchen wir zwei der erfolgreichsten Start-up Hotspots in den USA. Auf unserer Reise werden wir die lokalen und innovationsstarken Start-up Ökosysteme kennenlernen und an unsere transatlantischen Kontakte anknüpfen und – ganz klar –von den Besten lernen. Die Entwicklung in Texas beeindruckt mich schwer, deshalb ist für mich der Austausch mit Experten und politischen Entscheidungsträgern vor Ort von unschätzbarem Wert.“

Direkt nach ihrer Ankunft in Austin wird die Wirtschaftsministerin von Greg Abott, dem Gouverneur des Staates Texas, im Texas State Capitol empfangen. Sie wird sich mit ihm insbesondere über die Innovationspolitik des zweit größten US-Bundesstaates austauschen. Dabei wird auch die Frage erörtert werden, wie die beiden innovationsstarken Regionen Texas und Baden-Württemberg ihre Stärken zusammenbringen und gemeinsam maximieren können.

„Texas und Baden-Württemberg verbinden viele Gemeinsamkeiten. Beide Länder sind geprägt von einem Reichtum an erfolgreichem und weltweit anerkanntem Unternehmertum, aber auch als attraktive Standorte für junge Unternehmen. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es ist mir ein wichtiges Anliegen mit dem Besuch in Texas ein klares Signal für die transatlantischen Beziehungen zu setzen.“

Ähnlich wie in Baden-Württemberg konzentrieren sich die Start-ups in Texas nicht nur auf einen Gründungshotspot, sondern sind stärker auf die Fläche und die verschiedenen Innovationszentren verteilt. Auch die Branchenvielfalt und die Bedeutung der jeweiligen regionalen Hochschul-, Forschungs- und Unternehmenslandschaft für die Start-up-Szene verbindet beide Länder.

Texas gehört zu den vielversprechendsten Technologiemärkten in den USA. Der Staat beherbergt dynamische Innovationszentren, insbesondere im Technologiesektor. Texas wird oft für sein unternehmerfreundliches Umfeld, die niedrige Steuerlast und die geringe staatliche Regulierung gelobt. Dies in Verbindung mit einer lebendigen Venture-Capital-Szene und einem innovativen Start-up Ökosystem macht den Bundesstaat für Start-ups besonders attraktiv.

Von der gesamten Innovationsstärke, Nachhaltigkeit und Vielfalt der Start-up Szene in den USA wird sich die Ministerin mit ihrer Delegation, die neben Unternehmensvertretern auch Multiplikatoren der baden-württembergischen Start-up-Landschaft sowie die Technologiebeauftragte der Wirtschaftsministerin umfasst, beim Besuch der „South by Southwest“ (SXSW) einen Eindruck verschaffen. Die SXSW vereint Festivals, Konferenzen und Fachausstellungen schwerpunktmäßig auf den Gebieten Musik, Film und interaktive Medien und ist auch ein Magnet für die internationale Entrepreneur- und Start-up-Szene. Baden-Württemberg wird dort zum ersten Mal mit einer eigenen Veranstaltung vertreten sein.
Neben der SXSW – wo die Delegation auch Porsche besuchen wird – steht in Austin das Computing Center (TACC) sowie das Robo Lab und AI Labor der University of Texas auf dem Reiseprogramm der Ministerin. Die University of Texas ist einer der renommiersteten Forschungseinrichtungen in den USA in den Bereichen Robotik und AI.

Am Mittwochnachmittag (13. März) wird die Delegation von Austin nach Houston fahren. Houston ist aktuell von einem starken Zuwachs an Einwohnern geprägt und soll noch in diesem Jahrzehnt zur dritt größten Stadt in den USA heranwachsen. Insbesondere Top-Talente fühlen sich von der Stadt und ihrem Start-up Ökosystem stark angezogen. Neben Künstlicher Intelligenz (KI), Big Date, Aerospace und Analytik liegt ein weiterer Schwerpunkt des Ökosystems in Houston auf den Biowissenschaften.

Den Auftakt in Houston wird ein Besuch bei Axiom Space machen. Hoffmeister-Kraut dazu: „Axiom Space ist ein Paradebeispiel für eine großartige Entwicklung vom Start-up zum erfolgreichen Unternehmen. Ich werde die Gelegenheit nutzen, um mit den Unternehmensgründern über deren Herausforderungen in der Startphase, die wichtigsten Parameter für eine erfolgreiche Entwicklung von Start-ups und ihre weiteren Visionen im Bereich privater Luft- und Raumfahrt zu sprechen“. Axiom Space wurde insbesondere seit 2020 verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen, weil die NASA das Unternehmen mit Bau und Betrieb des Raumstationmoduls „Hab One“ zur Ankopplung an die ISS beauftragte. Axiom Space organisiert auch zweiwöchige bemannte Flüge zur ISS mit dem SpaceX-Raumschiff Crew Dragon.

Am Donnerstag (14.März) wird Ministerin Hoffmeister-Kraut mit ihrer Delegation in Houston den ION District und die dortigen Greentown Labs besuchen. Der Ion District, auch Rice Innovation District genannt, ist ein Technologiepark und Innovationsbezirk in Midtown Houston, der als gemeinsame Initiative der Rice University und der Stadt Houston gegründet wurde. Der zentrale Hub bietet Coworking- und Büroräume, Gründerzentren und Acceleratoren, Klassenzimmer, ein Prototyping-Labor, ein Investorenstudio und Restaurants. Zum Bezirk gehören auch die Greentown Labs, Nordamerikas größter Inkubator für Erneuerbare Energien und Start-Ups aus dem Bereich Climate Tech. In den Greentown-Labs wird sich die Ministerin mit dort ansässigen Start-ups austauschen und über deren Geschäftsfelder und internationale Aktivitäten informieren.

Am Nachmittag steht ein Besuch des Lyndon B. Johnson Space Center (JSC) auf dem Programm, das seit 1961 das bemannte Raumfahrtprogramm der USA koordiniert. Im Fokus der dortigen Gespräche wird die Frage stehen, wie sich die Zusammenarbeit der NASA mit Start-ups und innovativen Unternehmen gestaltet, um die Zusammenarbeit und den technologischen Fortschritt in der Raumfahrtindustrie zu fördern und welche Programme sie dafür zur Verfügung stellt. Auch die Frage der Kommerzialisierung der Raumfahrt und daraus entstehende Anknüpfungspunkte für Start-ups werden Thema sein.

Den Abschluss der Reise bilden am Freitag (15. März) Gespräche bei der Rice Alliance for Technology and Entrepreneurship (Rice Alliance). Die Initiative ist ein Katalysator für den Aufbau erfolgreicher Unternehmen durch Bildung, Beratung und Kontakte. Ziel ist es, die Gründung technologiebasierter Unternehmen und die Kommerzialisierung neuer Technologien in Houston und im Südwesten zu unterstützen. Die Ministerin wird sich dort über das Zusammenspiel zwischen der Rice Alliance und der Rice University in Houston informieren und wie diese Zusammenarbeit zum Ökosystem der technologischen Innovation und des Unternehmertums auf lokaler und globaler Ebene beiträgt.

Bildquelle Hanno Dall

Quelle Ministerium für Wirtschaft , Arbeit und Tourismus BW

Strack-Zimmermann verteidigt Röttgen nach Disput mit Scholz

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann widerspricht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Blick auf dessen Behauptung, dass der CDU-Politiker Norbert Röttgen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine wider besseres Wissen fordere.

„Ich weiß auch nicht, was Herr Scholz da gemeint haben könnte“, sagte Strack-Zimmermann dem Internetportal des Senders ntv. „Diese Unterstellung ist schon starker Tobak. Es gibt nur Fakten und die liegen glasklar auf dem Tisch.“

Der Kanzler hatte in der Regierungsbefragung am Mittwoch, die sich überwiegend um das Thema Taurus drehte, dem Außenexperten Röttgen vorgeworfen, er betreibe in der Taurus-Frage öffentliche Kommunikation, die darauf baue, dass sein Wissen „kein öffentliches Wissen“ sei. Röttgen hatte diesen Vorwurf zurückgewiesen.


Foto: Norbert Röttgen am 13.03.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Wie starke Leader eine zukunftsfähige Unternehmenskultur etablieren

0
Leader

Innovationen sind der Umsatz von übermorgen. Man muss frühzeitig beginnen, um sie startklar in der Pipeline zu haben, wenn die alten Lösungen es nicht mehr bringen. Wer in die Zukunft will, braucht eine Experimentierkultur, die das Vorwärtsdenken für alle Beschäftigten zu einer Selbstverständlichkeit macht.

Ein Vogel kann nur zeigen, wie hoch und wie weit er fliegt, wenn man ihn aus seinem Käfig entlässt. Ähnliches gilt auch für die Beschäftigten im Unternehmen. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass die Performance steigt, wenn man seine Mitarbeiter:innen nicht gängelt. So verglich eine Studie von Anne Cummings und Greg Oldham Produktionsbetriebe, die kontrollierende Vorgesetzte hatten, mit denen, bei denen das nicht der Fall war.

Die Forscher fanden heraus, dass vor allem Mitarbeitende mit komplexen Stellenanforderungen erheblich mehr neue und nützliche Vorschläge machten, wenn sie nichtkontrollierende Vorgesetzte hatten. Die Innovationskraft stieg auch, wenn die Mitarbeitenden ohne ausdrückliche Ermächtigung handeln konnten, wenn sie nicht ständig „nach oben“ reporten mussten und wenn sie sich über die Meinung ihrer Chefs hinwegsetzen durften.

Neuerungen können insofern nur dort entstehen, wo es den passenden Nährboden gibt:

die Erlaubnis zum Widerspruch,
ein freizügiges Teilen guter Ideen,
eine ergebnisoffene Lernkultur und
Freiraum zum Experimentieren.

Diese vier Aspekte sind elementar, damit sich eine zukunftsfähige Unternehmenskultur etabliert.

Führungskräfte von gestern: Verwalter statt Gestalter

Das Aufbrechen veralteter Normen und die Entdeckungsreise ins Neuland, genau das beherrschen vorwärtsstürmende Pioniere überaus gut. Klassische Führungskräfte hingegen stehen, das ist systemimmanent, einem innovativen Klima oft eher im Weg, anstatt es zu fördern. „Übergehen Sie Ihren Chef“ ist demnach bisweilen schon fast ein notwendiges Muss. Allein hierdurch lassen sich viele kleine Innovationen erzielen, die den Arbeitsalltag aller erleichtern – und den Kunden richtig viel Freude machen.

Ein Beispiel dafür? Als vor Jahren enthusiastische Entwickler bei Atari begannen, Videospiele zu konzipieren, hieß es aus der Chefetage: „Es gibt keinen Markt für diese Spiele. Atari ist nicht daran interessiert, Spiele für Computer zu produzieren.“ Einem der Software-Ingenieure, der an Star Raiders arbeiten wollte, bekam zu hören: „Ein Spiel, bei dem man im Weltraum herumfliegt und andere Raumschiffe abschießt? Das ist die dümmste Idee, die uns je untergekommen ist. Schreiben Sie das Projekt ab!“

Star Raiders ist nur deshalb fertiggeworden, weil der Entwickler vorgab, sich um die regulären Atari-Programme zu kümmern. Das Spiel wurde zu einem Verkaufsschlager, gilt als Klassiker der Videospielgeschichte und wurde von der Stanford University zu einem der zehn wichtigsten Computerspiele aller Zeiten gekürt. Klar, wer Profi ist in seinem Fach, der weiß mehr über eine Sache als ein Führender weit weg von Schuss.

Neudenker brauchen Schutzzonen und Ausprobierraum

Gib Menschen Spielraum, und sie werden dich in Staunen versetzen. In positives Staunen. Wir wollen nicht verändert werden, wir wollen verändern. Freiwilligkeit ist die wichtigste Zutat für Antrieb und Umschwung. Dann tun wir etwas nicht, weil wir es müssen, sondern deshalb, weil wir es wirklich wollen. Was wir selbst erschaffen haben, lassen wir nicht mehr im Stich. Wir verbinden uns mit der gefundenen Lösung und reden in den höchsten Tönen darüber. Ich nenne das den „Mein-Baby-Effekt“.

Mitarbeitende geben ihre Gedanken aber nur dann preis, wenn sie glauben, dass diese Wertschätzung erfahren. Und wenn sie wissen, dass Fehler kein Beinbruch sind. Denn Fehler sind der Preis für Evolution und Innovation. Fehler machen bedeutet: Üben, um siegen zu lernen. „Wenn wir nicht genügend Fehler machen, heißt das, dass wir nicht genügend neue Dinge ausprobieren“, sagt Philip Knight, Gründer der Lifestyle-Marke Nike. So können bahnbrechende Erfolge gelingen. „Just do it“ beginnt eben damit, sich gemeinsam zu trauen, etwas zu wagen – auch ohne explizit um Erlaubnis zu fragen.

So gewinnt man Top-Talente für Wandel und Fortschritt

Vor allem für die Nachwuchsgeneration ist Freiraum ein maßgebliches Jobauswahl-Kriterium. Die jungen Top-Talente agieren weniger konform und weniger konkurrierend, dafür flexibler, vernetzter, autonomer und auch kreativer. Bevormundungsmodelle und starre Regelkorsetts kommen für sie nicht in Betracht. Ihnen geht es vor allem um spannende Aufgaben und bereichernde Erfahrungen, an denen sie eigeninitiativ mitwirken können. Sie stellen sich Fragen wie diese:

Macht es wirklich Sinn, was ich hier tue?
Kann ich mich einbringen und etwas zum Guten verändert.
Werde ich als wertvoll gesehen und in meinem Tun anerkannt?

Da Neudenker mit ihren unkonventionellen Ideen schnell ins Abseits geraten, brauchen sie Schutzzonen für ihre innovativen Gedanken, Enklaven für den gefahrlosen Meinungsaustausch und Versuchslabore für neuartiges Tun. Nur dann kann sich ihre Kreativität voll entfalten. Andererseits müssen sie hie und da eingebremst und wieder eingefangen werden, da sie sich in ihrem Übereifer auch schnell mal vergaloppieren.

Das neue Buch der Autorin

Anne M. Schüller
Zukunft meistern
Das Trend- und Toolbook für Übermorgengestalter
Gabal Verlag 2024, 232 S., 29,90 €
ISBN: 978-3-96739-181-7

Autor:

Anne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin und Businesscoach. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als führende Expertin für das Touchpoint Management und eine kundenzentrierte Unternehmensführung. Zu diesen Themen hält sie Impulsvorträge auf Tagungen, Fachkongressen und Online-Events. 2015 wurde sie für ihr Lebenswerk in die Hall of Fame der German Speakers Association aufgenommen. Beim Business-Netzwerk Linkedin wurde sie Top-Voice 2017 und 2018. Von Xing wurde sie zum Spitzenwriter 2018 und zum Top Mind 2020 gekürt. Ihr Touchpoint Institut bildet zertifizierte Touchpoint Manager und zertifizierte Orbit-Organisationsentwickler aus. www.anneschueller.de

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Innenministerin plant zur Fußball-EM Kontrollen an allen Grenzen

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Um zu verhindern, dass Hooligans, islamistische Gefährder oder andere „Störer“ zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland anreisen, empfiehlt die Bundespolizei Grenzkontrollen an allen neun Außengrenzen der Bundesrepublik. Das geht aus einem internen Sicherheitskonzept von Bund und Ländern hervor, über das der „Spiegel“ berichtet. Demnach sollen die Kontrollen zwei Wochen vor Beginn des Turniers beginnen und eine Woche danach enden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teilt diese Einschätzung: „Wir prüfen die Durchführung vorübergehender Grenzkontrollen an den Binnengrenzen während des Turniers, um mögliche Gewalttäter an der Einreise hindern zu können“, sagte Faeser dem „Spiegel“.

Besondere Sorge bereitet den Sicherheitsbehörden die Terrorbedrohung, zumal sich Ende März noch Israel oder die Ukraine für die Europameisterschaft qualifizieren können. In einem ersten Lagebild für die EM, erstellt von der „Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze“ (ZIS) in Nordrhein-Westfalen, ist nach Informationen des Nachrichtenmagazins von einer „abstrakten Gefährdungslage für das Turnier“ die Rede.

Wegen der „geopolitischen Konfliktlage“ müsse man auch mit sogenannten DDoS-Attacken von prorussischen und anderen „Hacktivisten“ rechnen, heißt es in dem internen Bericht. Durch solche Angriffe können Internetseiten von Flughäfen oder Behörden blockiert werden. Aber auch weitreichendere, „zielgerichtete Cyberangriffe auf die IT-Infrastruktur der Organisatoren und Wettbewerbsstätten“ müssten einkalkuliert werden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen bereit man sich unter anderem auf ein Szenario vor, bei dem Hacker das elektronische Einlasssystem lahmlegen und Massengedränge vor den Stadien auslösen könnten.


Foto: Nancy Faeser (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Grüne und FDP gegen Sterbehilfereform nach französischem Vorbild

0

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die in Frankreich forcierte Legalisierung von Sterbehilfe ist für die Politik und Kirche hierzulande kein Vorbild für Deutschland. „Der Staat darf nicht das Signal aussenden, ein Leben sei nichts wert und Suizid oder Tötung vermeintlich einfache Alternativen für Zuwendung, Pflege und Suizidprävention“, sagte die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Kirsten Kappert-Gonther (Grüne), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Tötung auf Verlangen markiert eine Grenze, die nicht überschritten werden darf.“ Eine Ausweitung von Sterbehilfe sei eine „besorgniserregende Entwicklung“, so Kappert-Gonther.

Die rechtspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Katrin Helling-Plahr, sprach sich ebenfalls gegen die Legalisierung aktiver Sterbehilfe aus. „Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass wir eine Regelung der Sterbehilfe in Deutschland erreichen“, sagt sie dem RND. „Das Bundesverfassungsgericht hat klargestellt, dass es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben gibt und damit auch das Recht eines jeden Einzelnen einhergeht, Hilfe zur Selbsttötung in Anspruch zu nehmen.“

Auch die Kirchen lehnen eine Reform nach französischem Beispiel ab. „Die Gesellschaft darf nicht zulassen, dass der künstlich herbeigeführte Tod in der Endphase eines Lebens zu einer ärztlichen Dienstleistung wird“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz dem RND. „Eine gesetzliche Regelung, die derartige Angebote duldet, würde dazu führen, dass der innere und äußere Druck auf alle Alten, Schwerkranken und Pflegebedürftigen zunimmt, von derartigen Optionen Gebrauch zu machen – um keine Last für Angehörige zu sein.“

Ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland fordert zudem eine gesetzliche Neuregelung der Suizidassistenz, die „Freiheit und Verantwortung gleichermaßen in den Blick nimmt“. „Dabei muss klar sein, dass es für Grenzsituationen des Lebens keine abschließenden Regelungen geben kann, die diese einfach und nach allen Seiten befriedigend auflösen“, sagte er dem RND. „Umso wichtiger ist ein stabiles gesellschaftliches Klima ohne Ausgrenzung oder Vereinsamung und mit den bestmöglichen Unterstützungsangeboten.“


Foto: Kreuz in einem Krankenhaus (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts