Dienstag, November 26, 2024
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Ukraine: Litauens Ministerpräsidentin Simonyte gegen roten Linien

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Vilnius (dts Nachrichtenagentur) – Litauens Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte hat den Westen eindringlich davor gewarnt, sich selber Beschränkungen der Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland aufzuerlegen. „Wichtig ist, dass wir uns selbst keine roten Linien auferlegen, denn Putin kennt keine roten Linien“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe). Er sei es, der jede zweite Woche über Atomwaffen spreche.

„Wir sollten nicht sagen, wir werden dieses tun, jenes aber niemals. Dann kann uns Putin lesen wie ein Buch“, erläuterte sie. „Er schlägt es auf und sieht, was wir alles nicht tun werden, aber das beeinflusst sein Handeln in keiner Weise.“ So hält sie die Auflage für falsch, dass die Ukraine vom Westen gelieferte Waffen nur auf dem eigenen Territorium einsetzen darf.

„Was ist das für eine Logik, dass die Ukraine diesen Krieg nur auf ihrem Territorium führen soll, während Russland ihre Städte zerstört?“, fragte Simonyte. „Wir sagen damit letztlich, die Ukraine hat zwar irgendwie ein Recht, sich zu verteidigen, aber nicht mit allen Mitteln. Dabei ist die UN-Charta da völlig eindeutig.“ Sie finde solche Debatten vor allem mit Blick auf die Krim „verstörend, denn sie ist völlig unstrittig Teil der Ukraine und hat große strategische Bedeutung für sie“.


Foto: Ingrida Simonyte am 14.03.2024, via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Verdi verteidigt aktuelle Streikwelle

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hat die aktuelle Streikwelle mit einem hohen Nachholbedarf in weiten Teilen des Dienstleistungssektors begründet. „Über viele Jahre herrschte in einigen Bereichen eine prekäre Situation: Ausgliederungen, Leiharbeit, Werkverträge oder nur Teilzeitjobs wie bei den Bodenverkehrsdiensten an den Flughäfen haben die Arbeitsbedingungen geprägt“, sagte Werneke dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgaben). „Daraus ist ein erheblicher Nachholbedarf entstanden.“

Viele Beschäftigte wohnten zudem in Ballungsgebieten und seien von hohen Mieten betroffen. „Alles zusammen ergibt eine Gemengelage, die zu einer hohen Streikbeteiligung in den aktuellen Konflikten führt“, sagte Werneke.

Grundsätzlich habe sich das tarifpolitische Zentrum stärker in den Dienstleistungsbereich verlagert, erklärte er. „Das hängt damit zusammen, dass die Beschäftigten ein neues Selbstbewusstsein entwickelt haben, was wiederum auch mit der verbesserten Situation auf dem Arbeitsmarkt zusammenhängt.“ Im Ergebnis habe man wieder mehr Engagement und Mut in Tarifbewegungen.

„In dem Moment, in dem Dienstleistungen stärker ins Zentrum von Tarifkonflikten rücken, haben die Arbeitgeber das Interesse, diese Streiks unwirksamer zu machen. Das ist die Position von Wirtschaftsverbänden und ihnen nahestehenden politischen Kräften“, sagte der Verdi-Chef mit Blick auf Forderungen, das Streikrecht einzuschränken.


Foto: Streik-Hinweis an einer Postbank-Filiale (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Erstes ARRtist Start-up Gründer Meeting in Wien

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Rund 60 Gründer und Gründerinnen von B2B Software Start-ups folgten der Einladung von ARRtist für das erste Tour Event. In The Base, dem Start-up Hub in Margareten, diskutierten Gastgeber iDWELL CEO Alexander Roth mit Hendrik Wildhagen vom Software Wachstums-Investor PSG Equity. Jannis Bandorski von ARRtist moderierte die Veranstaltung.

Das Eventformat „ARRtist on Tour“ veranstaltet jährlich zehn Events in Deutschland, Österreich und der Schweiz, um die lokalen Software-as-a-Service (SaaS)-Ökosysteme zu unterstützen und deren einzigartige Qualitäten auszubauen.
„Wir möchten die regionalen Gemeinschaften stärken und reale Kontakte zwischen Gründern und Experten fördern“, informiert ARRtist Co-Founder Jannis Bandorski, der die Veranstaltungsreihe zum ersten Mal in Wien durchführte und moderierte. In Deutschland hat sich der ARRtist Summit zur wichtigsten B2B SaaS-Konferenz im deutschsprachigen Raum entwickelt. So treffen sich etwa die namhaftesten 500 B2B SaaS-Gründer und -Leader sowie 125 B2B SaaS-Investoren am 10. Oktober in Berlin.

PSG Investor-Austausch mit PropTech iDWELL
An diesem Abend stand der Wissensaustausch unter SaaS-Gründern im Vordergrund. Unter dem Motto „Managing churn for SaaS companies“ wurden die Besonderheiten, Chancen und Risken der Branche diskutiert und die Vorgehensweise von Wachstums-Investoren aufgezeigt.
Das PropTech Unternehmen iDWELL konnte im letzten Jahr stark wachsen. „Mit unserem digitalen Ökosystem für Immobilienverwaltungen wurde der Umsatz mehr als verdoppelt, bei einem jährlichen Churn, also einer Kündigungsrate, von 2 Prozent und es werden mit dem 60-köpfigen Team bereits mehr als 1,2 Millionen Wohnungen verwaltet“, informierte iDWELL Gründer Alexander Roth.
Hendrik Wildhagen vom Software Wachstums-Investor PSG Equity schilderte aus der Sicht eines Investors und konnte zahlreiche Beispiele und Best Practices aus dem umfangreichen Software-Portfolio erzählen. „Wir sind begeistert von der wachsenden SaaS-Community in Wien und sehen spannende Investitionsmöglichkeiten für Growth Equity. Als Sponsoren von ARRtist wollen wir dabei unterstützten die SaaS-Community im deutschsprachigen Raum näher zusammenzubringen und den Austausch in der Branche zu fördern“, erklärte Wildhagen von PSG Equity, die kürzlich einen 2,6 Milliarden Fonds für europäische und israelische Software Investments aufgelegt hat.
Bandorski führte durch die Diskussion und bezog die zahlreichen Software-Unternehmer im Publikum immer wieder mit ein. Am Abend wurde deutlich, dass den Themen Sales und Customer Success eine besondere Bedeutung beim Aufbau einer Softwarefirma zukommt. Im Anschluss an eine rege Diskussion tauschten sich SaaS Gründer wie Reinhold Baudisch (ehem. Durchblicker und CEO von LineMetrics) mit Jakob Feigl (bonrepublic), Sergio Ardelean (Artivive), Andreas Sernetz (ehem. Fairplane und Antson) mit Anna Matzenberger (iDWELL) über rechtliche Rahmenbedingungen und Wachstumschancen in der Branche aus. Weiters gesehen wurden unter anderem Franz Tretter (hello again), Markus Lang (Speedinvest), Johann Rath (Tableconnect), Paul Lind (reebuild) und viele weitere.

Bild:Alexander Roth (iDWELL),Jannis Bandorski (ARRtist),Hendrik Wildhagen (PSG Equity)Bildquelle: Linus Luschtinez

Quelle:Prime Consulting

Mit einer Wachstumsrate von 2.571 Prozent schafft es IoT Venture GmbH auf Platz 4 der Deloitte Technology Fast 50.

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Die IoT Venture GmbH ist gestern Abend mit dem Deloitte Technology Fast 50 Award ausgezeichnet worden. Mit dem Award prämiert die Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Deloitte jedes Jahr die 50 am schnellsten wachsenden Unternehmen der Tech-Branche, basierend auf ihrem prozentualen Umsatzwachstum der vergangenen vier Geschäftsjahre. Im Gesamt-Ranking belegte IoT Venture mit einem Wachstum von 2.571 Prozent den 4. Platz. Ausschlaggebend für diesen Erfolg war die selbst entwickelte IoT-Technologie, um Dinge über eine Smart-Device-Lösung mit dem Internet zu verbinden und mit den so entstehenden „Data Signatures“ neue digitale Geschäftsmodelle für die Kunden zu schaffen.

Im Vertical Mobility ist die integrierte IoT-Technologie bestehend aus Hardware, zugehöriger App und Data Analytics seit 2018 als innovative Diebstahlschutzlösung für E-Bikes unter der Marke IT’S MY BIKE am Markt. Zudem wird sie als White-Label von führenden E-Bike-Herstellern und Fahrrad-Retailern eingesetzt. Seit Ende 2021 ergänzt eine Pet-Tracking-Lösung das Portfolio des Darmstädter Unternehmens.

„Mit Data Signatures machen wir Produkte mit Daten neu erlebbar. Diese Auszeichnung unterstreicht das Vertrauen und die Zufriedenheit unserer Kunden, die mit unserer Technologie ihre Produkte und Services transformieren. Wir sind fest davon überzeugt, dass der kontinuierliche Innovationsgeist unseres Teams gewährleistet, nicht nur weiter mit dem Markt Schritt zu halten, sondern die Zukunft im Bereich Internet of Things weiter aktiv mitzugestalten“, sagt Jürgen Veith, CEO der IoT Venture GmbH.

„Der Fast 50 Award ist nicht bloß ein Preis – er repräsentiert unsere Wertschätzung für die leidenschaftliche Innovation und das unerschütterliche Unternehmertum, das die Tech-Szene vorantreibt. Seit 1995 weltweit und seit 2003 in Deutschland zelebrieren wir mit diesem Award den beeindruckenden Ideenreichtum und die außergewöhnliche Durchhaltekraft in der Welt der Start-ups“, hebt Andreas Reuß, Partner bei Deloitte, hervor.

Bild:Award-Verleihung / Deloitte

Quelle:IoT Venture GmbH

"Judas Priest" an Spitze der Album-Charts – Paula Hartmann auf zwei

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Baden-Baden (dts Nachrichtenagentur) – Die 1969 gegründete britische Metal-Band Judas Priest steht nach 22 platzierten Alben mit „Invincible Shield“ erstmals an der Spitze der offiziellen deutschen Album-Charts. Das teilte GfK Entertainment am Freitag mit.

Paula Hartmann steht an zweiter Stelle mit „Kleine Feuer“, Ariana Grande mit „Eternal Sunshine“ auf Rang drei. Für Konzert-Atmosphäre sorgen die Rolling Stones, deren Mitschnitt „Live At The Wiltern“ auf Platz vier debütiert.

In den Single-Charts ist US-Newcomer Benson Boone nun das dritte Mal in folge mit „Beautiful Things“ auf Platz eins. Dahinter kommt Cyrils mit „Stumblin` In“ näher – der Remix des gleichnamigen 70er-Jahre-Kultliedes verbessert sich von sechs auf zwei. Wie in der Vorwoche landen Soho Bani, Herbert Grönemeyer und Ericson mit „Zeit, dass sich was dreht“ auf Platz drei. Die höchsten Neuzugänge hören auf die Namen Tream & treamiboii („Superstars“, 19) und reezy & Hamza („Penny“, 22).

Die offiziellen deutschen Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie ermittelt. Sie decken 90 Prozent aller Musikverkäufe ab.


Foto: Paula Hartmann (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Man kann nicht nicht kommunizieren – reloaded

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Warum ein Gesprächsraum nicht allein der Interpretation überlassen werden sollte

Im Grunde können alle mitreden, wenn man über Kommunikation diskutiert. Allein schon die Tatsache, dass man mitredet, zeigt, dass man bereits kommuniziert. Kaum eine Aus- oder Weiterbildung, kaum ein Fachartikel oder Standartwerk, kaum ein Seminar oder Vortrag kommt ohne Paul Watzlawicks These „Man kann nicht nicht kommunizieren“ aus. Doch hat das in unserer heutigen Businesswelt überhaupt noch eine Relevanz? Und wenn ja, welche?

Ob Sender-Empfänger oder Vier-Ohren: Wer nicht nur kommuniziert, sondern sich mit Kommunikation als solches auch schon etwas näher auseinandergesetzt hat, kennt die berühmtesten Modelle. Paul Watzlawick spielt dabei ganz vorne mit. Sein Modell besagt, dass jedes Verhalten in einer zwischenmenschlichen Situation eine Form der Kommunikation ist. Es ist unmöglich, sich nicht zu verhalten und somit ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren. Auch die Bedeutung des Schweigens kann je nach Kontext und Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern variieren.

Das bedeutet: Auch wer nichts sagt, sagt etwas. Testen Sie das doch mal aus: Ihr Partner fragt „Wie war dein Tag heute?“ Und Sie antworten – nichts. Sie schauen ihn einfach mehrere Sekunden lang an. Nicht, dass das eine deeskalierende Wirkung allfälliger kommunikativer Gewitter hätte. Vielmehr interpretiert das Gegenüber unweigerlich und sofort eine Botschaft. Diese kann sehr unterschiedlich sein und von „Das geht dich nichts an! Oder „Frag nicht, du weißt es genau!“ über „Es ist nicht in Worte zu fassen!“ bis hin zu „Sonst interessiert‘s dich auch nie!“ reichen. Wie auch immer: die Gefahr vom Nichts-sagen ist, dass der andere frei interpretiert. Was nicht weiter schlimm sein dürfte, denn interpretiert wird in der Kommunikation ohnehin immer. Auch wenn man vielleicht einen guten Grund hat, nichts zu sagen…

Gerüchteküche oder versteckte Message

Das gilt im Business-Kontext auch. Beispielsweise an einem besagten Mittwoch, als Mitarbeiter X freigestellt wird. Jeder sieht, wie er heute das Haus verlässt. Eine Mitteilung zu diesem Ereignis folgt nicht. Die Gerüchteküche kocht heiß. Selbst wenn es eine schmale Meldung geben würde mit dem Inhalt „Mitarbeiter X wurde heute freigestellt“ kocht es nicht viel weniger im Hitzebereich. Vielleicht will man seitens der Firmenleitung oder Personalabteilung auch wirklich nichts dazu sagen – das kann seine Berechtigung haben. Dann eröffnet sich die Möglichkeit, das den Kollegen genau in dieser Form mitzuteilen: „Mitarbeiter X wurde per sofort freigestellt. Wir haben vereinbart, über die Gründe nicht zu reden.“ Da gibt’s wohl immer noch Gerüchte, aber auf jeden Fall kochen sie weniger über. Die versteckte Message „Das geht euch überhaupt nichts an!“ wird bedeutend weniger hineininterpretiert, so zeigt die Erfahrung.

Aktuelle Beispiele finden sich auch vornehmlich in der digitalen Kommunikation, besonders in sozialen Medien. Das Nicht-Reagieren auf eine Nachricht genau wie ein Beitrag, der nicht kommentiert oder geliked wird, kann vom Sender als Desinteresse, Zustimmung oder Ablehnung interpretiert werden. Was unterm Strich heraus kommt, hängt von der bestehenden Beziehung und dem Kontext ab. Ebenso kann die Entscheidung, online nicht präsent zu sein, von anderen als Aussage über persönliche Präferenzen oder als soziale Stellungnahme gewertet werden.

Ein weiteres aktuelles Beispiel ist die Videokommunikation in der Arbeitswelt. Die Wahl des Hintergrunds, die Entscheidung, die Kamera ein- oder auszuschalten genau wie die Körpersprache während eines Videoanrufs kommunizieren allesamt Einstellungen und Gefühle, selbst wenn verbal nichts dazu gesagt wird.

Ein literarisches Beispiel ist Haruki Murakamis „Kafka am Strand“. Die Charaktere kommunizieren oft durch ihr Schweigen und ihre Handlungen mehr als durch Worte. Dieses Schweigen trägt zur Atmosphäre des Geheimnisvollen und Unerklärlichen bei, die das Buch durchzieht. Wer es etwas moderner mag und wem Kafka zu kafkaesk und damit etwas zu unergründlich ist, der kann sich auf Netflix einmal „Shaun das Schaf“ reinziehen. Einmal mehr zeigt sich hier, dass es bis heute unsere Fantasie anregt, wenn Figuren keine Worte wechseln…

Tipps

Seien Sie sich bewusst: auch wenn Sie nicht aktiv kommunizieren, wird man Ihr Schweigen interpretieren.
Kommunizieren Sie aktiv und klar und helfen so, dass Ihre Botschaft auch die Chance hat, möglichst unverfälscht anzukommen.
Wenn Sie keine Informationen haben, ist nachfragen immer besser als eine Wahrheit zu erfinden oder etwas zusammen zu dichten.

Bild:Stefan Häseli ist Experte für glaubwürdige Kommunikation. Der international ausgezeichnete Schweizer Trainer begleitet vor allem Konzerne und Führungskräfte.

Quelle:PR. Geist.

Verfassungsschutz: Rund 100 "Identitäre" in Baden-Württemberg

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die durch den Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte „Identitäre Bewegung“ hat offenbar einen Schwerpunkt in Baden-Württemberg. Rund ein Fünftel der bundesweit rund 500 Aktivisten verortet der baden-württembergische Verfassungsschutz im Südwesten, wie aus einer Antwort der dortigen Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervorgeht, über die der „Spiegel“ berichtet.

Die Regionalgruppe „Identitäre Bewegung Schwaben“ tritt demnach seit Herbst 2023 unter der Bezeichnung „Reconquista 21“ in Erscheinung und pflegt personelle Verbindungen zur AfD. Zuvor sei die Gruppe unter dem Namen „Wackre Schwaben“ aktiv gewesen. Mitglieder der „Identitären Bewegung Schwaben“ nahmen laut Verfassungsschutz an Diskussionsveranstaltungen und Stammtischen des baden-württembergischen Landesverbands der Jungen Alternative teil, bei denen auch AfD-Bundestagsabgeordnete anwesend waren.

Wie umtriebig die Rechtsextremen offenbar sind, zeigen Aktivitäten, die der Landesverfassungsschutz auflistet. Rund 20 Banner- und Flyeraktionen, Wanderungen oder sonstige Aktionen sollen es 2023 gewesen sein. Eine Gruppierung namens „Pforzheim Revolte“ habe sich abgespalten, hieß es. Sie zähle seit August 2023 nicht mehr zur „Identitären Bewegung“, sondern müsse dem Umfeld der Jugendorganisationen des NPD-Nachfolgers „Die Heimat“ sowie der Partei „Der III. Weg“ und somit dem Neonazismus zugeordnet werden. Gegen fünf Personen laufen im Zusammenhang mit der „Identitären Bewegung“ Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch, heißt es in der Antwort der baden-württembergischen Landesregierung.


Foto: Demo der „Identitären Bewegung“ (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Bericht: Taurus-Lieferung würde Verteidigungsfähigkeit schwächen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Laut eines Medienberichts, würde eine Lieferung des Taurus-Systems an die Ukraine die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands schwächen. Demnach soll der Einsatz des Taurus komplizierter sein, als viele bisher annahmen.

Um den Marschflugkörper mit all seinen Vorteilen einzusetzen, seien „offenbar enorme und komplexe Mengen an Daten notwendig, die nur durch spezifische technische Anlagen verarbeitet werden können“, schreibt das Nachrichtenmagazin T-Online am Freitag unter Berufung auf Insider. Diese „technischen Anlagen“ allerdings seien nur in begrenztem Maße in Deutschland vorhanden. Würden sie bei einer Taurus-Lieferung ebenfalls an die Ukraine transferiert, stünden sie der Bundeswehr angeblich nicht mehr zur Verfügung. Die „Einsatzfähigkeit der deutschen Streitkräfte“ würde empfindlich beeinträchtigt werden, soll eine mit der Angelegenheit vertrauten Person dem Magazin gesagt haben. „Wenn wir diese Fähigkeit liefern, dann gibt es sie für uns nicht mehr“, hieß es.

Dass die Zielprogrammierung der Taurus-Waffen kompliziert ist, war bereits bekannt. Ein entscheidender Faktor dabei ist offenbar, wie der Taurus eingesetzt wird: in seiner „abgespeckten“, datenärmeren Variante oder in seiner vorgesehenen Form mit allen Zusatzfeatures. Im Falle der „erweiterten“, komplexen Missionsplanung, kann der Taurus etwa in den Tiefflug auf bis zu 15 Meter über dem Erdboden gehen, wo er feindliche Luftverteidigungsstellungen besser um- oder unterfliegen kann.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hatte in einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses am Dienstag erstmals Bundestagsabgeordnete über diese technischen Voraussetzungen aufgeklärt. Den Abgeordneten sei in Breuers Vortrag das „Preisschild“ einer Taurus-Lieferung in Bezug auf die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland mitgegeben worden, das nun allen Beteiligten bewusst sein müsse, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in der Regierungsbefragung am Mittwoch in einem Wortgefecht mit dem CDU-Außenexperten Norbert Röttgen erkennen lassen, dass es eine Art Geheimwissen darüber gebe, warum Deutschland keine Marschflugkörper an die Ukraine schicke. Röttgen, den der Kanzler „lieber Norbert“ nannte, wisse sehr wohl auch darüber Bescheid.


Foto: Bundeswehr-Soldat (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Ampel sagt Kita-Investitionsprogramm ab – Scharfe Kritik der CDU

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die CDU-Familienpolitikerin Silvia Breher kritisiert die Bundesregierung für die Absage eines neuen Investitionsprogramms für den Kita-Ausbau. „Die Prioritätensetzung dieser Bundesregierung ist falsch, die endgültige Absage der Ampel für die Hilfen des Bundes zum Kita-Ausbau enttäuscht auf ganzer Linie“, sagte Breher, familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, dem „Tagesspiegel“.

„Die Ampel kündigt ihre eigenen Versprechungen im Koalitionsvertrag und Parlament auf. Sie zerstört massiv das Vertrauen von Familien, die auf eine verlässliche Kinderbetreuung angewiesen sind“, ergänzte sie. „Es macht mich geradezu wütend, aus der Opposition heraus zuschauen zu müssen, wie die Ampel den Rückwärtsgang bei der frühkindlichen Bildung und damit auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einlegt. Die Leidtragenden sind die Kinder und ihre Familien.“

Derzeit läuft noch das fünfte Kita-Investitionsprogramm, Grundlage dafür ist das Konjunkturpaket zur Bewältigung der Corona-Folgen, das noch von der Großen Koalition aufgelegt worden war. Neues Geld kann daraus aber nicht mehr beantragt werden.

Im Koalitionsvertrag hat die Ampel vereinbart: „Zum weiteren Ausbau von Kita-Plätzen soll ein Investitionsprogramm aufgelegt werden.“ Doch nun ist klar: So wird es nicht kommen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Unionsfraktion hervor. Darin heißt es, für ein weiteres Programm seien in der Haushalts- und Finanzplanung des Bundes keine Mittel eingestellt. Im Übrigen sei die Kindertagesbetreuung Aufgabe der Länder und von diesen zu finanzieren.


Foto: Spielendes Kind (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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EU einigt sich auf Lieferkettengesetz

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU-Staaten haben sich auf ein Lieferkettengesetz geeinigt. Das teilte die belgische Ratspräsidentschaft am Freitag mit.

Die Mehrheit der Mitgliedsstaaten stimmte für eine gemeinsame europäische Regelung. Deutschland enthielt sich, was wie eine Nein-Stimme wirkt.

Mit dem Gesetz soll dafür gesorgt, dass europäische Unternehmen die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten sicherstellen.

Im Laufe des Verfahrens war der Entwurf dabei abgeschwächt worden. Ursprünglich sollte das Gesetz schon für Unternehmen ab 500 Beschäftigten mit einem globalen Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro im Jahr gelten. Nun gilt es für Unternehmen ab 1.000 Beschäftigten mit 450 Millionen Euro Umsatz. Die Möglichkeit einer zivilrechtlichen Haftung wurde ebenfalls abgeschwächt.

Eigentlich hatte es bereits im Dezember eine Einigung zwischen Kommission, Mitgliedsstaaten und EU-Parlament gegeben, doch Anfang Februar kündigte die FDP an, das Lieferkettengesetz nicht mittragen zu wollen. Dementsprechend kam es zur Enthaltung der Bundesregierung. Seitdem war eine Mehrheit für die Richtlinie offen gewesen.


Foto: Container (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts