Samstag, November 23, 2024
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Weniger Wissenschaftler an Hochschulen – mehr Verwaltungspersonal

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Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – An den deutschen Hochschulen und Hochschulkliniken nimmt die Zahl der beschäftigten Wissenschaftler ab, gleichzeitig wird Personal in der Verwaltung aufgebaut.

Zum Jahresende 2023 waren insgesamt rund 792.300 Personen beschäftigt, und damit unterm Strich 0,6 Prozent oder 4.800 Personen mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Im nicht-wissenschaftlichen Bereich, also beispielsweise Verwaltung, Bibliothek, technischer Dienst und Pflegedienst, waren Ende 2023 etwa 366.600 Personen beschäftigt und damit 2,1 Prozent mehr als Ende 2022. Im wissenschaftlichen Bereich sank dagegen die Zahl der Beschäftigten um 2.700 oder 0,6 Prozent. Insgesamt waren dort Ende 2023 rund 425.800 Personen beschäftigt.

Trotz des Rückgangs im wissenschaftlichen Bereich ist das Verhältnis von Studenten je Lehrkraft gegenüber dem Vorjahr leicht von 6,8 auf 6,7 gesunken, weil gleichzeitig die Studierendenzahl von 2.920.300 im Wintersemester 2022/23 auf 2.868.300 im Wintersemester 2023/24 zurückgegangen ist.

Mit 144.200 Beschäftigten war ein Drittel (34 Prozent) des wissenschaftlichen Hochschulpersonals Ende 2023 als Gastprofessoren, Lehrbeauftragte oder wissenschaftliche Hilfskräfte nebenberuflich tätig und zwei Drittel hauptberuflich beschäftigt. Dazu gehörten unter anderem rund 51.900 Professoren und etwa 214.900 wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Professoren dabei um 1,4 Prozent, die Zahl der wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter stieg um 1,2 Prozent.


Foto: Bücher in einer Bibliothek (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

Autor Andreas Winkelmann: Menschen gefährlicher als wilde Tiere

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Thriller-Autor und Abenteurer Andreas Winkelmann würde im Wald lieber einem Bären als einem fremden Mann begegnen. „Wenn ich vor einer Sache Angst habe, dann ist das der Aufenthalt in großen Menschengruppen“, sagte der 55-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).

Wildtiere seien berechenbarer als Menschen. Durch seine Arbeit wisse er, dass einer von 25 Menschen Psychopath sei, sagte Winkelmann der NOZ. „Nur die wenigsten werden zu Mördern, aber es gibt einen gewissen Anteil und da braucht es nicht viel – zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Deshalb beinhalteten seine Werke keine Monster, erklärt er. „Die wahren Monster sind unter uns Menschen.“

Auch privat sucht Winkelmann den Nervenkitzel, etwa beim Bergsteigen oder beim Abstieg in Canyons. „Ich nehme in Kauf, dass es zu gefährlichen Situationen kommen kann.“ Dreimal sei er bereits abgestürzt. „Ich versuche, die Gefahren realistisch einzuschätzen. Ich bin ja nicht lebensmüde“, so der Schriftsteller.

„Ich weiß aber auch, dass es sich lebendig anfühlt, in solchen Situationen auf sich selbst angewiesen zu sein, Entscheidungen zu treffen, die nur mich betreffen und mit den Konsequenzen zu leben. Das macht für mich ein Abenteuer aus“, sagte er der NOZ. „Vielleicht habe ich sieben Leben, aber dann wird es jetzt langsam eng.“


Foto: Malaysia-Tiger (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Kretschmer fordert von Merz Rückkehr an Asyl-Verhandlungstisch

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Dresden/Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der CDU gibt es interne Kritik an Parteichef Friedrich Merz und dessen Entscheidung, die Asyl-Verhandlungen mit der Ampel-Regierung und den Ministerpräsidenten vorzeitig abgebrochen zu haben.

„Der Asylgipfel muss fortgesetzt werden – das Problem ist drängend und von entscheidender Bedeutung“, sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der „Bild“ (Freitagausgabe). „Keine Lösung ist keine Option, der Kanzler muss sich bewegen. Deutschland braucht den Asylfrieden.“

Die Vorschläge lägen auf dem Tisch, erklärte Kretschmer. Die Hand zur Zusammenarbeit sei ausgestreckt. „Es ist nicht die Zeit für persönliche Befindlichkeiten, sondern für klares und entschlossenes Handeln“, sagte Kretschmer.


Foto: Friedrich Merz und Michael Kretschmer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Migrationsbeauftragte fördert Tipps für Abschiebe-Verhinderung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesregierung unterstützt offenbar in Internetportal, das abgelehnten Asylbewerbern Anleitungen zur Umgehung ihrer Abschiebung anbietet.

Wie die „Bild“ (Freitagausgabe) meldet, förderte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Reem Alabali-Radovan (SPD), das Projekt im Jahr 2022 mit 777.000 Euro und 2023 mit rund 300.000 Euro. Für dieses Jahr liegen noch keine Zahlen vor. Das Portal gibt unter anderem den Hinweis, dass sich mit einem „zum Abschiebetermin nicht auffindbaren Kind“ die Abschiebung verhindern lasse.

Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Manuel Höferlin, kritisiert die Förderung und fordert ihr Ende. „Es kann nicht sein, dass Projekte unterstützt werden, die Menschen zeigen, wie sie die Demokratie und den Rechtsstaat austricksen können. Das ist ein Schlag ins Gesicht der demokratischen Werte.“ Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, forderte: „Es sollte kein einziger Cent der Steuerzahler für dieses Projekt fließen – erst recht in diesen Zeiten, in denen wir an jeder Ecke sparen müssen. Da werden abgelehnte Asylbewerber verpflichtet, unser Land zu verlassen – und gleichzeitig tut der Staat alles, damit sie doch bleiben.“


Foto: Reem Alabali-Radovan am 10.09.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Heusgen bestätigt Chefwechsel bei Münchner Sicherheitskonferenz

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat Medienberichte bestätigt, wonach der scheidende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg neuer Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz werden wird. „Ich hoffe sehr, dass mein Nachfolger die globale Ausrichtung der Konferenz wahrt und auch den hohen Anteil von Frauen unter den Teilnehmern und auf den Podien beibehält“, sagte der frühere außenpolitische Berater von Exkanzlerin Angela Merkel und deutsche UN-Botschafter dem „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe).

Er bezeichnete die Münchner Sicherheitskonferenz, der er seit 2022 vorsteht, als „eine großartige Veranstaltung, getragen von einem tollen, motivierten Team“. Heusgen wird die nächste Auflage des Treffens im Februar nächsten Jahres noch organisieren und moderieren.

Zuerst hatte das Portal „Politico“ berichtet, dass der Stiftungsrat unter Leitung des früheren Diplomaten Wolfgang Ischinger den Norweger Stoltenberg für den Posten gewonnen hat, um ab 2026 Gastgeber der Sicherheitskonferenz zu sein.


Foto: Christoph Heusgen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Union verlangt von Scholz Druck auf Usbekistan bei Abschiebungen

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Im Zuge des Migrationsabkommens mit Usbekistan erwartet die Union von Kanzler Olaf Scholz (SPD), auch bei Abschiebungen nach Afghanistan mit dem zentralasiatischen Land zu kooperieren. „Wenn Usbekistan bereit ist, ein Migrationsabkommen mit Deutschland zu schließen, sollte der Bundeskanzler zudem Druck in einem weiteren wichtigen Punkt machen“, sagte der CSU-Justizpolitiker Volker Ullrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Usbekistan sei ein direkter Nachbarstaat von Afghanistan. „Am besten wäre es also, das Migrationsabkommen enthielte auch Lösungen, wie sich über Usbekistan Abschiebungen nach Afghanistan abwickeln ließen.“

Scholz, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), reisen am Sonntag nach Usbekistan. Dort wollen sie ein Migrationsabkommen mit dem zentralasiatischen Land schließen, das Rückführungen dorthin sowie die Einwanderung von Fachkräften nach Deutschland regelt.

„Vom Migrationsabkommen mit Usbekistan erwarte ich, dass die Migration mit solchen Vertragsstaaten in Zukunft geordnet, übersichtlich und in einem rechtsstaatlichen Rahmen abläuft“, sagte Ullrich. „Die irreguläre Migration muss schon an der Quelle gestoppt werden“, fügte der rechtspolitische Sprecher der CSU im Bundestag hinzu.

Am Freitag unterzeichnet die Bundesregierung mit Kenia ein entsprechendes Abkommen. Kenias Präsident William Ruto wird dazu in Berlin erwartet.


Foto: Olaf Scholz am 11.09.2024, via dts Nachrichtenagentur

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Niedersachsen dringt auf Autobahn-Tempolimit

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Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bekräftigt seine Forderung nach einem allgemeinen Tempolimit auf Autobahnen und erhöht den Druck. „Ich glaube, dass das inzwischen wirklich ein weitestgehend symbolischer Streit ist, den wir abräumen sollten“, sagte der SPD-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).

„Ich fahre selber sehr gerne Auto. Aber mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn ich mich auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h beschränken soll. Ich würde es begrüßen, wenn wir das Thema emotional mal ein bisschen tiefer hängen und über die Sache reden würden“, so Weil.

Früher sei er nicht dieser Auffassung gewesen und habe sich gefragt, wozu ein solches Tempolimit nötig sei. „Das sehe ich heute anders. Wenn ich unterwegs bin in Ländern, in denen es ein Tempolimit gibt, habe ich nicht den Eindruck, deswegen langsamer vorwärtszukommen. Ganz im Gegenteil, der ganze Verkehr fließt besser“, sagte Niedersachsens Regierungschef der NOZ.

Auf die Frage, wie er sich am liebsten fortbewege, antwortete Weil: „Am Wochenende vorwiegend mit dem Fahrrad, in der Woche meist im Auto.“ Letzteres hänge damit zusammen, dass er als Ministerpräsident sehr viel unterwegs sei. „Und so wie die Dinge aktuell liegen, gibt es in unserem Flächenland leider derzeit vielerorts zum Auto noch keine echte Alternative“, fügte der Sozialdemokrat hinzu.

Auch die Deutsche Bahn komme für ihn meist nicht infrage. „Abgesehen von den Risiken und Nebenwirkungen, die die Nutzung der Bahn bekanntlich derzeit mit sich bringt, könnte ich auch nicht erwarten, dass die Züge immer genau so fahren, wie es zu meinem Terminkalender passt.“


Foto: Tempolimit in Deutschland (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Analyse: 55 Banken zahlen weiterhin keine Zinsen auf Tagesgeld

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Mindestens 55 Banken in Deutschland zahlen nach wie vor keine Zinsen auf Tagesgeldkonten. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Vergleichsportals Verivox für die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Besonders häufig würden demnach Sparkassen und Genossenschaftsbanken keine Zinsen beim Tagesgeldkonto an ihre Kunden weitergeben. So würden 31 Genossenschaftsbanken keine Verzinsung auf dem Tagesgeldkonto bieten – bei 377 untersuchten Genossenschaftsbanken entspricht das einem Anteil von rund acht Prozent.

Bei den Sparkassen bieten 22 Institute und damit rund sieben Prozent der 321 ausgewerteten Sparkassen keine Zinsen. Unter den bundesweit aktiven Banken liegt der Anteil bei zwei Prozent – zwei von 88 ausgewertete Banken zahlen laut Verivox keine Zinsen.

Berücksichtigt wurden für die Analyse knapp 800 Banken und Sparkassen, die ihre Zinsen frei zugänglich auf ihrer Webseite ausweisen. Entsprechend könne die tatsächliche Zahl der Nullzins-Banken aufgrund von Instituten, die intransparent in ihrer Preisausweisung sind, noch höher liegen.

„Wer bei der Hausbank bislang leer ausgeht, kann wohl auch in Zukunft kaum noch mit größeren Sprüngen rechnen“, sagte Oliver Maier, Geschäftsführer von Verivox Finanzvergleich, den Funke-Zeitungen. „Die beste Chance auf attraktive Erträge haben Betroffene mit einem Bankwechsel. Auch bei deutschen Banken können Sparer Tagesgeldzinsen von drei Prozent und mehr einstreichen.“


Foto: Euromünze (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Studie: Fast 80 Prozent der Kommunen von Extremwetter betroffen

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Dessau-Roßlau (dts Nachrichtenagentur) – Ein Großteil der Kommunen in Deutschland war in den vergangenen zehn Jahren von Extremwetter-Ereignissen betroffen. Das geht aus einer Befragung von Landkreisen, Städten, Gemeinden und Gemeindeverbänden im Auftrag des Umweltbundesamtes hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Freitagausgaben) berichten.

So gaben 77 Prozent der Kommunen an, in den vergangenen zehn Jahren von den Folgen extremer Wetterereignisse und/oder anderen negativen Klimawandelfolgen betroffen gewesen zu sein. 16 Prozent verneinten dies, und sieben Prozent machten keine Angaben beziehungsweise gaben an, es nicht zu wissen. Zu den Ereignissen gehörten etwa Starkregen, lang anhaltende Hitzeperioden und Dürren.

Trotz der unmittelbaren Erfahrungen verfügen die wenigsten Kommunen über einen Plan zur Anpassung an Klimawandelfolgen. Nur etwas mehr als zwölf Prozent der befragten Kommunen gaben an, bereits ein Klimaanpassungskonzept ausgearbeitet zu haben. Etwa 23 Prozent erstellen nach eigenen Angaben derzeit ein solches Konzept. Und 31 Prozent gaben beispielsweise an, das Thema Klimaanpassung in anderen Fachstrategien zu bearbeiten. Eine Mehrheit der befragten Kommunen ist demnach bereits aktiv.

Viele Kommunen sehen jedoch Hemmnisse bei der Klimaanpassung. 82 Prozent stimmten der Aussage zu, dass die „Verwaltungsstruktur“ eine große Herausforderung darstelle. Es geht aber auch um fehlende Mittel und zu wenig Personal: Die insgesamt 678 Kommunen, die Maßnahmen planen oder umgesetzt zu haben, nennen als Barriere am häufigsten einen Mangel an personellen Ressourcen (80 Prozent) und finanziellen Ressourcen (73 Prozent).

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) forderte eine Grundgesetzänderung, um die Verteilung der Klimaanpassungskosten zwischen Bund, Länder und Kommunen neu zu ordnen. „Die hohen Kosten der notwendigen Klimaanpassung sind nicht alleine durch die Länder und Kommunen zu stemmen“, sagte die Grünen-Politikerin dem RND. „Für eine dauerhafte Finanzierung spreche ich mich für eine neue Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung aus. Das würde eine Verfassungsänderung bedeuten, damit der Bund gemeinsam mit den Ländern mehr Geld in Städte und Gemeinden investieren kann.“

Insgesamt wurden 4.691 Landkreise, Städte, Gemeinden und Gemeindeverbände zur Teilnahme an der Befragung eingeladen. 1.062 Kommunen aus allen Bundesländern haben sich an der Erhebung beteiligt.


Foto: Hochwasserlage im Landkreis Mansfeld-Südharz (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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CDU-Politiker Radtke warnt Union vor Überbetonung von Zuwanderung

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der designierte Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, warnt seine Partei vor einer Überbetonung des Themas Zuwanderung. „Als CDU dürfen wir uns nicht selbst verengen auf Migrationsdebatten“, sagte Radtke der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe).

„Es gibt – auch wegen der Fehler der SPD – eine große Repräsentanzlücke in der Arbeitnehmerschaft. Da müssen wir als CDU reingehen.“ Dass Arbeiter bei den jüngsten Wahlen am häufigsten für die AfD gestimmt hätten, habe auch soziale Ursachen. „Ich halte die Analyse, die Migration sei die Mutter aller Probleme und der einzige Motor für die AfD, für unterkomplex – gerade in der Industriearbeiterschaft. Dort geht es um Ängste – vor dem Jobverlust, vor einem Abstieg“, sagte Radtke. „Wir müssen alles dafür tun, dass Arbeiter nicht weiter zu den politischen Extremen rennen.“

Der 45-jährige Europaabgeordnete Radtke soll an diesem Samstag zum neuen Chef des Arbeitnehmerflügels der Union (CDA) gewählt werden, als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Karl-Josef Laumann. Die CDA ist die parteiinterne Vertretung der Arbeitnehmer in der CDU.

Radtke, der als parteiinterner Kritiker von Friedrich Merz gilt, bestreitet, dass er ein schwieriges Verhältnis zum CDU-Vorsitzenden habe. „Ich bewerbe mich am Samstag als CDA-Vorsitzender – und nicht als potenzieller Schwiegersohn von Friedrich Merz“, sagte Radtke der SZ. „Unser Arbeitsverhältnis – und darauf kommt es an – ist absolut anständig.“ Dass er als Friedrich-Merz-Widersacher oder Anti-Merz beschrieben werde, sei nur „eine Schublade“.

Radtke kritisierte die Forderung von Hubertus Heil an die unabhängige Mindestlohnkommission aus Fachleuten und Tarifpartnern, sie müsse sich an EU-Empfehlungen orientieren. Heil wolle die entsprechende EU-Richtlinie nutzen, „um die Forderungen von Kanzler Scholz und anderen aus der SPD nach 15 Euro Mindestlohn intellektuell zu unterfüttern“, sagte Radtke. „Damit aber politisieren die Sozialdemokraten den Mindestlohn weiter, das werden wir jetzt in jedem Bundestagswahlkampf erleben. Die SPD sagt dann 15 Euro, Frau Wagenknecht 17 Euro, die AfD vielleicht 16,50. Das bringt uns doch nicht weiter. Wir dagegen wollen den Mindestlohn wieder entpolitisieren.“

Zudem wandte sich Radtke gegen Forderungen nach einer Rente mit 70. „Jetzt eine neue Debatte über das Rentenalter aufzumachen, halte ich nicht für klug. Auf dieser Debatte über die Rente mit 70 liegt kein Segen. In manchen Berufen mögen die Leute so lange arbeiten wollen, für andere aber ist das undenkbar“, sagte Radtke.


Foto: Dennis Radtke (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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