Wien, 20. Okt – Österreich will demnächst mit Deutschland ein bilaterales Abkommen über die Nutzung der nahe der bayerischen Grenze liegenden Erdgasspeicher Haidach und 7-fields unterzeichnen. Geregelt sei darin auch, dass der Gas-Transit über Deutschland nach Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich auch im Fall einer Gasmangellage aufrecht bleibt, teilte das österreichische Umweltministerium am Donnerstag mit. Ein entsprechender Vertrag sei bereits fixiert, aber noch nicht unterzeichnet worden.
Haidach – einer der größten Gasspeicher in Europa – dient vor allem der Gasversorgung Bayerns sowie der österreichischen Bundesländer Vorarlberg und Tirol. Die westlichen Bundesländer sind nicht mit dem restlichen Gasnetz Österreichs verbunden, die Versorgung geschieht ausschließlich über Deutschland.
In dem Abkommen soll nun nach Angaben des österreichischen Umweltministeriums folgendes geregelt werden: Die Verantwortung für das Befüllungsziel des Speichers werde zwischen Österreich und Deutschland aufgeteilt. Österreichische Unternehmen, die in Haidach oder 7-Fields Gas eingelagert haben, können diese Mengen auch in einem Notfall über Deutschland nach Vorarlberg und Tirol transportieren.
„Das Abkommen mit Deutschland ist ein weiterer Meilenstein für die sichere Gasversorgung Österreichs, insbesondere von Vorarlberg und Tirol, mit den inzwischen großen von uns eingespeicherten Mengen für den Krisenfall“, sagte Österreichs Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Österreich sei als Binnenland stets von anderen Ländern abhängig, die Gas nach Österreich durchleiten. Auf österreichischen Staatsboden würden sich große Speicher befinden, die im Krisenfall auch für die Nachbarländer wichtig seien, so die Grünen-Politikerin.
„Solidarität und europäische Zusammenarbeit sind die Gebote der Stunde im Falle einer Gasverknappung“, sagte Deutschlands Wirtschaftsminister Wolfgang Habeck laut Mitteilung des österreichischen Umweltministeriums. Deutschland und Österreich seien unter den ersten Ländern, die ein Solidaritätsabkommen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung in einer Gasmangellage abgeschlossen haben, erklärte der Minister. Das Abkommen mit Österreich werde einen wichtigen Beitrag für die Versorgung des süddeutschen Raums sowie zur europäischen Energiekooperation leisten.
An dem Abkommen wurde seit Monaten gefeilt. Unterzeichnet werden soll es nach Abschluss der Ressortbefassung in beiden Ländern, so das Umweltministerium. In Kraft treten soll es dann 30 Tage nach Unterzeichnung.
Österreich fixiert mit Deutschland Abkommen über Speicher Haidach
Quelle: Reuters
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