Mittwoch, Juli 16, 2025
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Ökonomen zur höchsten US-Inflationsrate seit Ende 1981

Washington, 12. Apr (Reuters) – Die Inflation in den USA ist weiter auf dem Vormarsch und hat im März den höchsten Stand seit Ende 1981 erreicht. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 8,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Das ist das höchste Niveau seit Dezember 1981. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 8,4 Prozent gerechnet. Sie sagten in ersten Kommentaren:

ULRICH WORTBERG, HELABA:

„Die Inflation ist erneut gestiegen und erreicht das höchste Niveau seit mehr als 40 Jahren. Angesichts der haussierenden Öl-, Gas- und Nahrungsmittelpreise kommt dies nicht ganz unerwartet. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass auch die Kernpreise weiter anziehen. Zwar ist davon auszugehen, dass die Inflation nun das Hoch erreicht hat, denn ab April machen sich Basiseffekte bemerkbar, dennoch wird sich die Fed in ihrem Vorhaben bestätigt sehen, die Zinsen weiter zu erhöhen, zumal auch die Arbeitsmarktsituation robust ist.“

CHRISTOPH BALZ, COMMERZBANK:

„Ob die Inflationsrate im März ihren Gipfel erreicht hat, hängt vor allem von der weiteren Preisentwicklung bei Öl und Benzin ab. Sollte der Ölpreis auf dem jetzigen Niveau von um die 100 Dollar je Barrel Brent verharren und nicht wieder steigen, liegt der Inflationshöhepunkt wohl hinter uns. Allerdings ist auch in diesem Fall nicht mit einem schnellen Rückgang der Inflation zu rechnen. Vermutlich wird sie erst im vierten Quartal unter sieben Prozent fallen.Die Fed bleibt damit unter Druck.“

BASTIAN HEPPERLE, HAUCK AUFHÄUSER LAMPE PRIVATBANK:

„Das ist erneut ein außerordentlich hoher Inflationsanstieg und der Gipfel ist wohl noch nicht erreicht. US-Verbraucher müssen für nahezu alles immer tiefer in die Taschen greifen, da bleibt für besondere Ausgabenwünsche wenig übrig. Oberste Priorität für die US-Notenbank ist die Inflationsbekämpfung. Sie wird die Leitzinsen deshalb kräftig straffen. Damit nehmen jedoch auch die Abwärtsrisiken für die Konjunktur zu. Für die Fed wird das ein Drahtseilakt.“ 

THOMAS GITZEL, VP BANK:

„Jetzt wird also auch die Acht-Prozent-Marke geknackt. Doch dies ist nur ein Teil der schlechten Nachricht. Beunruhigend ist darüber hinaus, dass der Preisauftrieb an Breite gewinnt. Auch ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise liegt die Teuerungsrate mittlerweile bei 6,6 Prozent. Das ist zwar etwas weniger als erwartet worden war, aber die Rate liegt dennoch über dem Vormonatswert.

Die gestiegenen Energiekosten fressen sich nun in das breite Preisgefüge hinein. Gleichzeitig legen in den USA auch die durchschnittlichen Stundenlöhne mit zuletzt 5,6 Prozent zu. Es ist also nicht die Frage, ob es zu Zweitrundeneffekten kommt, sondern wie hoch sie in weiterer Zukunft noch ausfallen werden.“

Ökonomen zur höchsten US-Inflationsrate seit Ende 1981

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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