London, 27. Mrz (Reuters) – Angesichts steigender Energiepreise verkauft der britische Versorger National Grid die Mehrheit an seiner Gassparte und konzentriert sich auf sein Stromgeschäft. Ein 60-prozentiger Anteil am Gasleitungs- und -messgeschäft gehe an den australischen Investor Macquarie Asset Management und den kanadischen Pensionsfonds British Columbia Investment Management, wie National Grid am Sonntag mitteilte. Das Unternehmen erhält nach Abschluss der Transaktion etwa 2,2 Milliarden Pfund in bar und etwa zwei Milliarden Pfund aus einer Fremdfinanzierung.
Seit September haben mehrere Energieversorger in Großbritannien ihre Geschäftstätigkeit eingestellt, da die Preise in die Höhe geschossen sind und die Preisobergrenze der Regulierungsbehörde Ofgem die Weitergabe der steigenden Kosten an die Kunden verhindert hat. Seitdem sind die Gaspreise infolge des russischen Einmarschs in der Ukraine noch weiter gestiegen.
Mit dem Konzernumbau stellt sich National Grid nun auf die veränderte Situation ein. „Diese Transaktion stärkt unsere Rolle bei der Umsetzung der Energiewende in Großbritannien, richtet unser Portfolio auf Strom aus und gewährleistet gleichzeitig die Sicherheit der Energieversorgung des Landes“, sagte der Chef von National Grid, John Pettigrew.
Das Gastransportgeschäft von National Grid umfasst ein 7000 Kilometer langes Rohrnetz im gesamten Vereinigten Königreich. Nach der Transaktion wird das an der Londoner Börse notierte Unternehmen über eine neue Holdinggesellschaft namens GasT TopCo eine Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent behalten – hat aber auch die Option, den verbleibenden Anteil noch zu verkaufen. Das Geschäft bedarf nicht der Zustimmung der Aktionäre von National Grid und soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen sein.
Britischer Versorger National Grid verkauft Gasbereich für Milliarden
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