Berlin, 02. Jun (Reuters) – Wärmepumpen, Solarthermie, Biogas: In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden erneuerbare Energien zum Heizen genutzt. Über zwei Drittel (70,7 Prozent) der 2021 fertiggestellten Wohngebäude werden ganz oder teilweise mit regenerativen Energien beheizt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. 2020 lag der Anteil noch bei 68,8 Prozent, 2015 bei 61,5 Prozent.
Als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Quelle werden erneuerbare Energien in mehr als der Hälfte (55,1 Prozent) der im Vorjahr fertiggestellten knapp 103.000 Wohngebäude eingesetzt. Meist handelt es sich dabei um Wärmepumpen: Sie kommen in 50,6 Prozent der Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz (2015: 31,4 Prozent). Wärmepumpen wurden damit erstmals in mehr als der Hälfte der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt. Allein von 2020 bis 2021 stieg der Anteil von 45,8 auf 50,6 Prozent. Im Jahr 2015 lag er noch bei weniger als einem Drittel.
Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: In 53,9 Prozent aller 2021 fertiggestellten Ein- und Zweifamilienhäuser wurde eine Wärmepumpe eingebaut. Deutlich seltener war der Anteil in Mehrfamilienhäusern (30,6 Prozent), die zu 21,4 Prozent mit Fernwärme und zu 39,1 Prozent mit Erdgas beheizt werden. Die anderen erneuerbaren Energien – zu denen Solarthermie, Pelletheizungen, Kaminöfen, Biogas/Biomethan sowie sonstige Biomasse gehören – werden zusammengenommen in 4,5 Prozent aller neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle genutzt.
Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde in 34,3 Prozent der Neubauten der konventionelle Träger Erdgas eingesetzt. Der Anteil von Gasheizungen nahm in den vergangenen Jahren kontinuierlich ab. 2020 hatte er noch bei 39,0 Prozent und 2015 bei 51,5 Prozent gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,0 Prozent der neuen Wohngebäude.
Mehr als die Hälfte der neuen Wohngebäude heizen mit Wärmepumpen
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