Update 18:39 Uhr
24. Feb (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
FREENET FNTGn.DE – Frankfurt: Der Mobilfunkanbieter hat im vergangenen Jahr seinen Betriebsgewinn gesteigert und hebt die Dividende an. Der Umsatz habe 2021 bei 2,55 Milliarden Euro gelegen und damit um 0,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, teilte Freenet mit. Der Bestand hochwertiger Abonnenten-Kunden sei um zwei Prozent auf rund 8,785 Millionen gestiegen. Im operativen Geschäft kletterte der Gewinn (Ebitda) um fünf Prozent auf 447,3 Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 1,57 Euro je Aktie vor, ein Plus von 4,7 Prozent. Für 2022 rechnet das Management mit weiterhin stabilen Umsatzerlösen. Es geht allerdings davon aus, dass sich die Umsatzqualität verbessert, was zu einem Anstieg des Ebitda auf eine Bandbreite von 450 bis 470 Millionen Euro führen sollte. Der Free Cashflow wird in einer Bandbreite von 230 bis 250 Millionen Euro erwartet, nach 234,4 Millionen 2021.
NESTLE NESN.S – Zürich: Der Schweizer Lebensmittelkonzern hat seine Fabriken und Lager in der Ukraine vorübergehend geschlossen und die Lieferungen eingestellt. Den Beschäftigten wurde empfohlen, zu Hause zu bleiben. „Die Gewährleistung der Sicherheit und der Schutz unserer Mitarbeitenden hat für uns oberste Priorität“, erklärte Nestle. Der Konzern, der in der Ukraine drei Fabriken und rund 5000 Beschäftigte hat, habe Notfallpläne in Kraft gesetzt, um die Auslieferung von Produkten wieder aufnehmen zu können, sobald es die Sicherheitslage erlaube.
RWE RWEG.DE – Frankfurt: Der Energiekonzern sieht durch den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine bislang keine Auswirkungen auf sein Geschäft. „Einen physischen Engpass in unserer Stromerzeugung sehen wir aktuell nicht, unsere Anlagen produzieren planmäßig“, sagte ein RWE-Sprecher auf Anfrage von Reuters. „Grundsätzlich halten wir es für richtig und für geboten, das Lieferportfolio für Rohstoffe, insbesondere für Gas, so schnell wie möglich weiter zu diversifizieren.“
METRO B4B.DE – Düsseldorf: Der Großhändler hat vorsorglich zahlreiche seiner Märkte in der von Russland angegriffenen Ukraine geschlossen. Die Situation im Land sei derzeit unklar, sagte ein Metro-Sprecher. Es gebe Schüsse und Explosionen in verschiedenen Städten. Metro betreibe 26 Märkte in der Ukraine, 16 davon hätten vorsorglich die Pforten geschlossen. Die Mitarbeiter seien gebeten worden, zu Hause zu bleiben. Mitarbeiter und Familien aus Mariupol an der Grenze zu Russland seien in sichere Regionen gebracht worden. Metro sei sehr besorgt über die kriegerischen Aktivitäten auf dem Gebiet der Ukraine.
VOESTALPINE VOES.VI – Wien: Der Linzer Stahlkonzern, der Eisenerz und Pellets aus der Ukraine bezieht, sieht vorerst keine Probleme für die Rohstoffversorgung seiner Werke. „Aus heutiger Sicht ist die Versorgung der Produktionsbereiche für die nächsten Monate durch eigene Lagerstände abgesichert“, erklärte das Unternehmen in einer schriftlichen Stellungnahme. Der Konzern geht davon aus, den Rohstoffbedarf über diesen Zeitraum hinaus durch andere Lieferanten abdecken zu können.
HONDA 7267.T – San Francisco: Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat nach eigenen Angaben eine Untersuchung von 1,7 Millionen Fahrzeugen des japanischen Autobauers wegen unerwarteter Auslösung der Bremse eingeleitet. Man habe insgesamt 278 Beschwerden erhalten, die sich auf Bremsvorfälle beziehen, „die sich ereigneten, ohne dass die Fahrspur des Fahrzeugs behindert wurde“, teilte die NHTSA mit. Betroffen seien der Honda Accord des Modelljahres 2018-2019 und der Honda CR-V des Modelljahres 2017-2019.
ALIBABA 9988.HKBABA.N – Shanghai: Der chinesische Technologieriese hat im abgelaufenen Quartal sein schwächstes Wachstum seit dem Börsengang 2014 verbucht. Der Umsatz legte um zehn Prozent auf 242,6 Milliarden Yuan (umgerechnet 34,3 Milliarden Euro) zu, wie Alibaba mitteilte. Der Gewinn brach auf knapp 2,9 Milliarden Euro ein nach 11,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das Onlinegeschäft leidet unter einer schwächelnden Nachfrage sowie dem schärfer gewordenen Wettbewerb durch Rivalen wie TikTok-Eigner ByteDance und Kuaishou. Beim jüngsten Singles Day – dem weltgrößten Online-Verkaufsspektakel – erzielte Alibaba sein bisher geringstes Plus bei dieser Veranstaltung. Die Aktie fiel vorbörslich an der Wall Street.
MODERNA MRNA.O – Frankfurt: Der US-Pharmakonzern hat die Umsatzprognose für seinen Covid-19-Impfstoff für dieses Jahr leicht angehoben. Moderna geht nun von Einnahmen von 19 Milliarden Dollar aus, da nach den Produktionsproblemen im vergangenen Jahr die Herstellung hochgefahren werden soll, wie der US-Konzern mitteilte. Bislang hatte Moderna einen Umsatz von 18,5 Milliarden Dollar prognostiziert sowie von 3,5 Milliarden aus zusätzlichen Verkäufen, darunter Auffrischimpfungen. Nun rechnet das Management mit drei Milliarden aus möglichen zusätzlichen Verkäufen. Moderna kündigte ferner ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von drei Milliarden Dollar an.
WPP WPP.L – London: Der weltgrößte Werbekonzern hat nach guten Geschäften im vergangenen Jahr ein 800 Millionen Pfund schweres Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Die für den Konzern maßgebliche Umsatzkennzahl (flächenbereinigt minus weitergegebener Kosten) sei 2021 um 12,1 Prozent gestiegen, teilte der Mutterkonzern von Werbeagenturen wie Ogilvy, Grey und GroupM mit. Das sei der hohen Nachfrage aus den USA, Großbritannien und China zu verdanken. 2022 werde man wahrscheinlich von der steigenden Inflation profitieren, da Kunden mehr Geld für Marketing ausgeben müssten, um Preiserhöhungen ihrer Produkte zu erklären.
LLOYDSLLOY.L – Die britische Großbank hat im vergangenen Jahr ihren Gewinn annähernd versechsfacht. Vor Steuern verdiente Lloyds 6,9 Milliarden Pfund nach 1,2 Milliarden Pfund vor Jahresfrist. Vom Bankhaus befragte Analysten hatten allerdings im Schnitt mit 7,2 Milliarden Pfund gerechnet. Die Ergebnisse 2021 wurden auch dadurch angeschoben, dass die Bank Rückstellungen von 1,2 Milliarden Pfund für notleidende Kredite auflöste. Belastet haben aber unter anderem Kosten im Zusammenhang mit früheren Betrugsfällen bei der Tochter HBOS. Die Bank erhöhte ihre Profitabilitätsziele und strebt nun eine Kapitalrendite (ROTE) von mehr als zehn Prozent an bis 2024 an. Bis 2026 soll sie bei zwölf Prozent liegen.
NEW WORKNWOn.DE – Berlin: Der Betreiber des Karriere-Netzwerks Xing will eine Sonderdividende in Höhe von 3,56 Euro je Aktie zahlen. Das werde dem Aufsichtsrat zusätzlich zur Anhebung der Ausschüttung um acht Prozent auf 2,80 Euro je Aktie für 2021 vorgeschlagen, teilte New Work mit. Im vergangenen Jahr kletterten die Erlöse um fünf Prozent auf 290,9 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebitda) legte sieben Prozent auf 97,3 Millionen Euro zu. Zuletzt habe New Work vom gestiegenen Bedarf der Unternehmen an Fachkräften und Talenten profitiert, sagte Firmenchefin Petra von Strombeck.
BOUYGUES BOUY.PA – Paris: Der französische Mischkonzern hat von den Lockerungen der Corona-Maßnahmen profitiert und seinen Gewinn im vergangenen Jahr gesteigert. Das operative Erebnis belief sich auf 1,69 Milliarden Euro, wie das Unternehmen, das im Baugeschäft, in der Telekommunikations- und Medienbranche aktiv ist, mitteilte. Analysten hattem mit 1,65 Milliarden Euro gerechnet. Die Aktionäre sollen 1,80 Euro Dividende je Aktie erhalten. Der Konzern sei für 2022 gut aufgestellt, sagte Bouygues-Chef Olivier Roussat. Das Unternehmen hat große Pläne: Zum einen will Bouygues den Kauf des Energiedienstleisters Equans für sieben Milliarden Euro über die Bühne bringen. Außerdem soll die TV-Tochter TF1 TFFP.PAden Rivalen M6 MMTP.PA übernehmen.
TELEFONICATEF.MC – Madrid: Der spanische Telekomkonzern hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr verfünffacht. Nach dem Verkauf der Funkmasten an die US-Firma American TowerAMT.N sowie dem Zusammenschluss der O2-Tochter mit Virgin Media in Großbritannien kletterte das Nettoergebnis auf 8,14 Milliarden Euro, wie Telefonica bekanntgab. Bereinigt legten die Erlöse um zwei Prozent zu und das Ergebnis um 1,4 Prozent. Telefonica hat es sich zum Ziel gesetzt, Umsatz und Ergebnis stabil zu halten oder leicht zu steigern. Das Unternehmen sitzt weiterhin auf einem hohen Schuldenberg.
AB INBEVABI.BR – Brüssel: Die weltgrößte Brauerei blickt optimistisch auf das laufende Jahr. Beim Betriebsgewinn sagt das Unternehmen ein Plus von vier bis acht Prozent voraus, der Umsatz dürfte noch stärker steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Sowohl das Absatzvolumen als auch die Preise dürften zulegen. Im vierten Quartal verbesserte sich der Betriebsgewinn auf vergleichbarer Basis um fünf Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar und damit stärker als erwartet.
HHLAHHFGn.DE – Hamburg: Der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern hat wegen der russischen Angriffe auf die Ukraine den Betrieb seines Containerterminals in Odessa eingestellt. Alle 480 Mitarbeiter seien in Sicherheit, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen habe einen Krisenstab gebildet, der sei in Kontakt mit den lokalen Behörden und der Bundesregierung. Zwei Schiffe lägen noch dort, die bereits abgefertigt seien. Es sei unklar, ob sie den Hafen verlassen könnten. Die HHLA betreibt am Schwarzen Meer im Süden der Ukraine seit 2001 einen großen Containerterminal.
KRONES KRNG.DE – Frankfurt: Der weltgrößte Hersteller von Abfüllanlagen hat sich vom Einbruch durch die Corona-Krise erholt. Der Umsatz stieg 2021 um 9,4 Prozent auf 3,63 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs auf 312,6 Millionen Euro von 133,2 Millionen. Die Ebitda-Marge stieg auf 8,6 Prozent von 4,0 Prozent. „Die Investitionsbereitschaft der Kunden von Krones erholte sich 2021 schneller und stärker vom pandemiebedingten Einbruch 2020 als erwartet“, teilte das Unternehmen mit. Der Auftragseingang habe um 30,5 Prozent zugelegt. Man sei zwar mit einem sehr hohen Auftragsbestand in das Jahr gestartet, allerdings gebe es viel Unsicherheit wie politische Risiken, Materialengpässe und hohe Inflationsraten. Der Vorstand rechne für 2022 mit einem Umsatzwachstum von fünf bis acht Prozent und einer Ebitda-Marge von acht bis neun Prozent.
AXA AXAF.PA – Paris: Der französische Versicherer hat sich von Belastungen aus der Corona-Krise erholt und seinen Gewinn im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Der Nettogewinn kletterte auf 7,29 Milliarden Euro von 3,16 Milliarden Euro im Vorjahr. Das war mehr als von Refinitiv IBES befragte Analysten erwartet hatten. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 99,93 Milliarden Euro zu.
TAKKT TTKG.DE – Frankfurt: Der Büromöbelversender hat die Corona-Krise hinter sich gelassen und im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn gesteigert. Der Umsatz kletterte um 10,4 Prozent auf 1,178 Milliarden Euro, das Ebitda legte auf 112,6 von 92,6 Millionen Euro zu, teilte Takkt mit. Die Nachfrage habe mit den Lockerungen der Coronabeschränkungen angezogen. Allerdings habe es Einschränkungen bei der Verfügbarkeit der Produkte gegeben wegen der Engpässe bei Herstellung und Transport. „Ohne die globalen Lieferschwierigkeiten hätten wir noch deutlich stärker zulegen können. Jetzt schauen wir optimistisch nach vorne und wollen beim Wachstumstempo weiter Gas geben“, sagte Takkt-Chefin Maria Zesch. Auch die Inflation sei weiter ein Thema.
ADVA ADAG.DE – Frankfurt: Eine hohe Nachfrage hat das Geschäft des Telekomausrüsters im vergangenen Jahr angekurbelt. Der Umsatz stieg um 6,8 Prozent auf 603 Millionen Euro, das Proforma-Ebit kletterte auf 54,6 Millionen Euro von 33,8 Millionen Euro. „Während gestiegene Beschaffungskosten im Zusammenhang mit der Halbleiterkrise das Ergebnis insbesondere in der zweiten Jahreshälfte belasteten, konnte ein positiver Kunden- und Produktmix zur Ergebnissteigerung beitragen“, teilte die Firma mit. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Adva mit Umsatzerlösen zwischen 650 Millionen und 700 Millionen Euro sowie einem Proforma-Ebit zwischen 6,0 und 10,0 Prozent vom Umsatz.
Marktentwicklungen 24. Februar 2022
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