Update: 12:36 Uhr
11. Jan (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
APTIV – Bangalore: Der irische Automobilzulieferer will die amerikanische Softwarefirma Wind River von der Beteiligungsfirma TPG Capital kaufen. Der Kaufpreis belaufe sich auf 4,3 Milliarden Dollar und solle in bar beglichen werden, teilte Aptiv mit. Wind River stellt Software für Unternehmen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt und Verteidigung, Telekommunikation, Industrie und Automobilbau her. Der Umsatz der kalifornischen Firma lag 2021 bei 400 Millionen Dollar.
TESLA – Peking: Der US-Elektroautobauer hat zum Jahresschluss in China einen Verkaufsrekord aufgestellt. Im Dezember verkaufte Tesla 70.847 in China hergestellte Fahrzeuge, die höchste monatliche Rate seit Start der Produktion in Shanghai im Jahr 2019, wie der Chinesische Verband für Personenkraftwagen (CPCA) mitteilte. Damit langen die Verkäufe im Dezember, einschließlich 245 für den Export bestimmte Fahrzeuge, fast dreimal so hoch wie im Vorjahresmonat und 34 Prozent höher als im November. Der US-Konzern hat nach Reuters Berechnungen damit im vergangenen Jahr 473.078 in China produzierte Fahrzeuge abgesetzt. Insgesamt seien im vergangenen Jahr in China 2,14 Millionen Autos verkauft worden, 7,7 Prozent weniger als noch 2020.
MAN – München: Der Lkw- und Bus-Hersteller hat im vergangenen Jahr wieder mehr Fahrzeuge verkauft. Der Absatz stieg auf knapp 94.000 Stück von 82.000 im ersten Corona-Jahr, wie die Traton-Tochter mitteilte. Vor Ausbruch der Krise waren es noch 105.000 Fahrzeuge. Aufwärts ging es insbesondere bei Lkws und Lieferwagen. Das Geschäft mit Bussen leidet dagegen weiterhin unter der Corona-Pandemie, der Absatz sank hier um 13 Prozent.
NOKIA – Helsinki: Der finnische Netzwerkausrüster hat seine eigene Prognose im vergangenen Jahr dank erfolgreicher Wagniskapital-Investitionen übertroffen. Die operative Marge habe bei 12,4 bis 12,6 Prozent gelegen, teilte Nokia mit. Es waren 10 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt worden. Die Aktie kletterte zum Handelsstart mehr als drei Prozent. Nokia setzte 2021 rund 22,2 Milliarden Euro um, was im Rahmen der Erwartungen ist. Der Ericsson-Konkurrent will am 3. Februar seine Gesamtjahreszahlen veröffentlichen. Konzern-Chef Pekka Lundmark hat Nokias Geschäfte gestrafft, dem Unternehmen eine neue Organisationsstruktur verpasst und den Abbau von bis zu 10.000 der rund 90.000 Stellen auf den Weg gebracht.
SHOP APOTHEKE – Düsseldorf: Die Online-Apotheke hat dank eines 21-prozentigen Wachstumssprungs im vierten Quartal ihre Jahresziele fast erreicht. Nach ersten Berechnungen stiegen die Erlöse 2021 um 9,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro, wie Shop Apotheke mitteilte. Prognostiziert war ein Plus von zehn Prozent. Allerdings hatten Kapazitätsengpässe im Zeitraum Mai bis Mitte September die Versand-Apotheke ausgebremst und im dritten Quartal zu einen Umsatzrückgang um 0,3 Prozent geführt.
VW – Der Wolfsburger Autokonzern hat im vergangenen Jahr einen Absatzeinbruch in China hinnehmen müssen. Insgesamt seien 2021 in der Region „Greater China“ 3,3 Millionen Fahrzeuge abgesetzt worden, ein Rückgang zum Jahr davor von 14 Prozent, wie der für China bei Volkswagen zuständige Manager mitteilte. Für das laufende Jahr rechnet Volkswagen in der Region mit einem Absatz-Zuwachs von rund 15 Prozent.
SIKA – Zürich: Der Schweizer Bauchemiekonzern ist 2021 kräftig gewachsen. Der Umsatz kletterte um 17,3 Prozent auf den Rekordwert von 9,24 Milliarden Franken, wie das Unternehmen mitteilte. Sika sei in allen Regionen stärker als der Markt gewachsen. Die größten Zuwächse verbuchte der Konzern in der Region Amerika. In den USA habe die Gesellschaft von Instandsetzungs- und Neubauprojekte bei Distributions- und Rechenzentren profitiert. Auch in Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Peru und Chile hätten die Geschäfte floriert. Konzernweit erwartet Sika für 2021 eine operative (Ebit) Marge von 15 Prozent. Das Management bestätigte zudem die Ziele bis 2023 und geht weiter davon aus, die Übernahme des früheren Bauchemiegeschäft von BASF in der zweiten Hälfte 2022 abschließen zu können.
HOLCIM – Zürich: Der Schweizer Zementkonzern stemmt einen weiteren Zukauf. Holcim übernimmt die französische PRB Group mit einem Umsatz von rund 340 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. PRB produziere Beschichtungen, Dämmstoffe, Klebstoffe sowie Bodenbeläge und decke mit rund 700 Mitarbeitern den gesamten französischen Markt ab. Der Kaufpreis wurde nicht offengelegt. Die Transaktion, die der behördlichen Genehmigung und der Anhörung des Betriebsrats in Frankreich unterliege, dürfte im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen werden. Holcim sei gut in das neue Jahr gestartet.
TURO – Bangalore: Der von Daimler unterstützte US-Car-Sharing-Anbieter hat seinen Antrag auf einen Börsengang in den Vereinigten Staaten eingereicht und damit erstmals seine Finanzen offengelegt. Das Unternehmen meldete in den neun Monaten bis September vergangenen Jahres einen Nettoumsatz von 330,5 Millionen Dollar, gegenüber 107,8 Millionen Dollar im Vorjahr. Das entspricht einem Umsatzsprung von 207 Prozent. Die Plattform ermöglicht es Autobesitzern in 5500 Städten in den USA, Kanada und Großbritannien, ihre Fahrzeuge zu vermieten. Das Angebot umfasst über 450.000 Fahrzeuge, von Pick-ups und Minivans bis hin zu Luxusfahrzeugen wie Lamborghini, Rolls-Royce und Porsche.
Marktentwicklungen 11. Januar 2022
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