04. Mrz (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
HENKEL HNKG_p.DE – Düsseldorf: Der Konsumgüterkonzern stoppt alle geplanten Investitionen in Russland. Dies gelte etwa für den Ausbau von Standorten, sagte Henkel-Chef Carsten Knobel. Zudem stelle Henkel Werbung in staatlichen Medien ein und beende alle Sponsoringaktivitäten in Russland. Produkte des täglichen Bedarfs wie Haushalts- und Körperpflegeprodukte werde Henkel aber weiter liefern. „Wir sind zutiefst bestürzt über den Krieg in der Ukraine“, sagte Knobel. Henkel stehe hinter der Aufforderung an Russland, seine militärischen Kräfte aus der Ukraine unverzüglich abzuziehen. Der Konzern entspreche allen Sanktionen gegen Russland vollumfänglich. Die Düsseldorfer sind sei seit mehr als 30 Jahren in Russland aktiv und beschäftigen dort rund 2500 Menschen. Der Umsatzanteil Russlands liegt Knobel zufolge bei etwas unter fünf Prozent.
KWS SAAT KWSG.DE – München: Der Saatguthersteller kappt nach dem russischen Angriff auf die Ukraine seine Prognose. Für das laufende Jahr werde nun mit einem Umsatzplus zwischen sechs und acht Prozent gerechnet, bislang seien es neun bis elf Prozent gewesen, teilte das Unternehmen mit. Die Ebit-Spanne werde mit acht bis neun Prozent ebenfalls geringer ausfallen (bislang: zehn Prozent). KWS hat Tochtergesellschaften in Russland und in der Ukraine, die ungefähr zehn Prozent zum Gesamtumsatz beisteuern. Die beiden Länder sind wichtige Produzenten von Weizen.
POSTBAN KDBKGn.DE – Düsseldorf: Im laufenden Tarifkonflikt bei der Postbank plant die Gewerkschaft Verdi in Nordrhein-Westfalen erneut mehrtägige Warnstreiks. Verdi rufe die Beschäftigten des Callcenters „Postbank Direkt“ in Dortmund von Samstag bis einschließlich Dienstag zum Streik auf. Es gehöre zu bundesweit vier Callcentern, die ebenfalls bestreikt würden. Zudem würden verschiedene Teilbereiche der Postbank in Köln, Essen und Dortmund am Montag und Dienstag zum Streik aufgerufen. Die zweite Runde für die etwa 15.000 Beschäftigten der zur Deutschen Bank gehörenden Postbank hatte im Februar keine Fortschritte gebracht. Der nächste Verhandlungstermin ist der 22. März.
SONY 6758.T/HONDA 7267.T – Tokio: Der Elektronikkonzern Sony und der Autobauer Honda aus Tokio kooperieren bei der Entwicklung und dem Verkauf von Elektrofahrzeugen. Sie werden dafür im laufenden Jahr ein Joint Venture gründen. Ab 2025 sollen die ersten Modelle verkauft werden, wie die beiden Konzerne mitteilten. Sensoren von Sony könnten bei selbstfahrenden Fahrzeugen zum Einsatz kommen.
ING INGA.AS – Amsterdam: Die niederländische Großbank bekommt die Sanktionen gegen bestimmte russische Unternehmen und Personen zu spüren. Ausstehende Kredite im Wert von rund 700 Millionen Euro seien davon betroffen, teilte ING mit. Wo genau das Geld liegt wurde nicht näher genannt. In der Ukraine habe ING Kredite in Höhe von 500 Millionen Euro ausstehen. In Russland belaufe sich der Betrag auf 5,3 Milliarden Euro. Der Swift Ausschluss wirke sich derzeit jedoch nicht auf die Bank aus.
GRAB GRAB.O – Bangalore: Der UberUBER.N-Rivale hat Anleger mit einem Umsatzeinbruch und Milliardenverlust verschreckt. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen brach die Aktie von Südostasiens größtem Fahr- und Essenslieferdienst nachbörslich 38 Prozent ein. Bei dem Unternehmen aus Singapur, das seit Dezember an der Wall Street notiert ist, schlugen höhere Marketingausgaben und Fahrerkosten zu Buche. Die Erlöse gaben von Oktober bis Dezember um 44 Prozent auf 122 Millionen Dollar nach. Der Quartalsverlust lag bei 1,1 Milliarden Dollar – im abgelaufenen Gesamtjahr waren es sogar 3,56 Milliarden Dollar nach 2,75 Milliarden in 2020. Grab macht die scharfe Konkurrenz mit Anbietern wie GoTo sowie SeaSE.N zu schaffen.
Marktentwicklungen 04. März 2022
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Alle wichtigen Entwicklungen zur Ukraine.