Berlin, 22. Jan (Reuters) – Bis Mitte Januar hat die Bundesregierung nach eigenen Angaben rund 20.400 Aufnahmezusagen für afghanische Ortskräfte und deren Familien erteilt. Das geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Hinzu kämen etwa 8000 weitere Zusagen für die Aufnahme von besonders gefährdeten Afghaninnen und Afghanen und deren Kernfamilien.
„Erst ein Drittel der gefährdeten Personen mit einer Ausnahmezusage konnte bislang nach Deutschland kommen. So viele Monate nach der Machtübernahme durch die Taliban ist das eine erschreckende Bilanz“, sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete Clara Bünger den FUNKE-Zeitungen. Die Bundesregierung müsse ihre Anstrengungen verdoppeln, um die gefährdeten Menschen so schnell wie möglich aus ihrer verzweifelten Lage zu befreien.
Seit dem 15. Mai 2021 sind laut Angaben der Bundesregierung mehr als 9300 afghanische Ortskräfte, gefährdete Personen wie Journalisten oder Menschenrechtler und deren engste Familienmitglieder in Deutschland eingereist. Das Außenministerium teilte darüber hinaus mit, dass viele Personen mit Aufnahmezusage bereits eigenständig Afghanistan verlassen hätten und sich in Drittstaaten wie etwa Pakistan befänden.
Linke – Aufnahme von Gefährdeten aus Afghanistan zu langsam
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