Berlin, 26. Jan (Reuters) – Fast die Hälfte der im Ausland tätigen deutschen Unternehmen bereitet sich auf das Lieferkettengesetz vor, das ab 2023 greifen soll. 44 Prozent von rund 3200 befragten Betrieben geben dies an, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervorgeht. Überdurchschnittlich viele seien es in Afrika, dem Nahen Osten sowie Asien inklusive China.
Der Bundestag hatte Mitte 2021 das lange umstrittene Lieferkettengesetz verabschiedet. Große Unternehmen in Deutschland werden ab 2023 verpflichtet, gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltverstöße bei ihren Zulieferern vorzugehen. Bei Verfehlungen drohen Bußgelder von bis zu zwei Prozent des jährlichen Umsatzes. Das Gesetz gilt zunächst für Konzerne mit jeweils mehr als 3000 Mitarbeitern. Ab 2024 sollen auch Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten einbezogen werden.
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagte, Mitte Februar sei mit dem Richtlinienentwurf der EU-Kommission für ein europäisches Pendant zu rechnen, das vermutlich über das deutsche Gesetz hinausgehen werde. Die Industrie befürchtet, dass der Kreis der betroffenen Firmen ausgeweitet wird, auch stärker auf Mittelständler und ganze Branchen. Zudem könnte es bei Verstößen eine schärfere Haftung der Manager geben.
Lieferkettengesetz treibt deutsche Firmen vor allem in Afrika und Asien um
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