Frankfurt, 14. Apr (Reuters) – Der Krieg in der Ukraine lastet laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde schwer auf der Wirtschaft der Euro-Zone. „Der Krieg belastet bereits jetzt die Zuversicht von Unternehmen und Verbrauchern, auch durch die Unsicherheit, die er mit sich bringt“, sagte Lagarde am Donnerstag nach der Zinssitzung.
Handelsunterbrechungen führten zu neuen Material-Engpässen. Steigende Energie- und Rohstoffpreise drückten die Nachfrage und hemmten die Produktion. „Die Abwärtsrisiken für die Wachstumsaussichten haben infolge des Krieges in der Ukraine erheblich zugenommen“, sagte die Notenbank-Chefin.
Laut Lagarde wird die Konjunkturentwicklung entscheidend vom weiteren Verlauf des Kriegs abhängen, sowie von den Auswirkungen der beschlossenen Sanktionen sowie auch von möglichen weiteren Maßnahmen. „Während die Risiken im Zusammenhang mit der Pandemie zurückgegangen sind, könnte sich der Krieg noch stärker auf die wirtschaftliche Stimmung auswirken und die Knappheiten auf der Angebotsseite weiter verschärfen“, sagte Lagarde
Die Konjunktursorgen in der 19-Ländergemeinschaft hatten wegen der Ukraine-Krise zuletzt stark zugenommen. Für Deutschland, der größten Volkswirtschaft im Euro-Raum, zeichneten Ökonomen zuletzt ein eher trübes Bild. Zum Teil haben die Volkswirte ihre Wachstumsschätzungen sogar halbiert. Auch in Italien wird inzwischen mit einem deutlich geringerem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts gerechnet.
Lagarde – Ukraine-Krieg bestimmt weiteren Konjunkturverlauf im Euro-Raum
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.