Mittwoch, April 24, 2024
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Darum sind transparente Krypto-Regulierungen im Jahr 2023 wichtiger denn je

Im letzten Jahr hat die Kryptowelt viele Höhen und Tiefen durchmachen müssen. Es gab Zeiten, in denen Anleger große Profite erzielten und gleichzeitig andere hohe Verluste erleiden mussten. Weiterhin ging die bekannte Handelsplattform FTX insolvent, was ein Grund für viele Einbußen war. Ausschlaggebend für die FTX-Insolvenz waren undeutliche Gesetze und nicht-transparente Regulierungen. Das zeigt, dass Krypto-Regulierungen nicht unterschätzt werden sollten. Warum aber sind transparente Regulierungen in der Kryptowelt so wichtig? Was sollte hierbei beachtet werden? Und welche Gefahren könnten sie eliminieren?

Darum sind Krypto-Regulierungen so wichtig

Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum fungieren weltweit als Zahlungsmittel. Darunter gibt es auch Länder, auf die einzelne Nationalstaaten keinen Einfluss haben. Die FTX-Insolvenz hat gezeigt, dass sich Anleger über den Hauptsitz von Kryptohandelsplattformen informieren sollten, bevor sie diese nutzen. FTX war auf den Bahamas ansässig und befand sich somit außerhalb einer streng regulatorischen Zone.

Jedoch hat dieser Umstand dazu geführt, dass viele Kundengelder missbraucht wurden. Infolgedessen wurden auch die Zugänge von Nutzern gesperrt und sie hatten keinen Zugriff mehr auf ihre Anlagen. Nicht nur dieses Beispiel, auch andere vergangene Schicksale wie der Terra Luna Flop zeigen, dass transparente Krypto-Regulierungen nun mehr denn je benötigt werden.

Keine Transparenz ohne eindeutige Regulierung

Der globale Kryptomarkt wächst immer weiter. Es muss gewährleistet sein, dass alle Vorschriften klar und transparent sind, wenn immer mehr Anleger in den Krypto-Handel einsteigen. Neueinsteiger sind oftmals nicht genügend über etwaige Risiken informiert und erleiden deswegen umso schneller Verluste. Transparenz und einheitliche Regulierungen geben allen Anlegern eine gewisse Sicherheit sowie Vertrauen. So können fundierte Entscheidungen getroffen werden. Durch klare Vorschriften können gleiche Wettbewerbsbedingungen geschaffen und der Wettbewerb gefördert werden. Das hat zur Folge, dass Wachstum und Innovation in der Kryptobranche unterstützt werden. 

Außerdem kann der unregulierte Krypto-Handel zu Marktmanipulation und Finanzkriminalität sowie zu finanzieller Instabilität führen. Denn aufgrund der gegebenen Anonymität werden Kryptowährungen auch für kriminelle Machenschaften ausgenutzt. All diese Gründe zeigen, wie wichtig es ist, dass sich die Nationalstaaten, zumindest im Rahmen der Europäischen Union, auf die Einführung einheitlicher Regulierungen und die Schaffung von Transparenz einigen. 

Der erste europäische Regulierungsversuch

Um den Gefahren aus dem Weg zu gehen, soll jetzt die sogenannte „Markets in Crypto-Assets“ (MiCA) Regulierung innerhalb der EU eingeführt werden. Diese soll vor Kriminalität schützen und Transparenz sowie Verbraucherschutz garantieren. Auch anonyme Transaktionen sollen durch die Mindestanforderungen verhindert werden. Somit stehen Transparenz, Überwachung und Genehmigung von Transaktionen im Fokus.

MiCA wird in Zukunft demnach einerseits den Krypto-Missbrauch beenden, andererseits das Fortbestehen von Innovationen und Mining ermöglichen. Zusätzlich werden Unternehmen verpflichtet, Nutzer über alle möglichen Risiken und Kosten aufzuklären. Das Parlament hat im letzten Jahr zugestimmt, den Krypto-Handel zurückverfolgen und identifizieren zu dürfen, damit Geldwäsche und andere Straftaten verhindert werden können.

Ursprünglich sollte die endgültige Abstimmung über die Verordnung Ende 2022 stattfinden, wurde aber nun auf April 2023 verschoben. Grund für die Verzögerung ist der Aufwand, das entsprechende Dokument in die 24 Amtssprachen zu übersetzen. Fakt ist, dass Krypto-Anbieter in Hinblick auf die MiCA Regulierung zukünftig nur noch mit Lizenz in der EU agieren dürfen. Kritiker betiteln MiCA als einschränkend, doch Experten sind der Meinung, dass die Aufstellung von Regeln nach den vergangenen Desastern nicht mehr umgangen werden kann. 

Worauf Anleger achten sollten

Auch wenn MiCA eingeführt wurde, sollten Anleger Krypto weiterhin mit Vorsicht genießen. Bei der Nutzung von Handelsplattformen muss auf den Hauptsitz geachtet werden, damit Anbieter rechtlich greifbar sind. Außerdem ist es wichtig zu wissen, mit welcher Bank eine Börse kooperiert und was die Geschäftsbedingungen sind. Als Anleger empfiehlt es sich, zusätzlich ein Hardware-Wallet nutzen und die eigenen Coins darüber zu sichern. Zuletzt sollte man immer nur so viel investieren, wie man in der Lage ist, zu verlieren. Ein Totalverlust kann jederzeit ohne Vorwarnung eintreffen – dem sollte sich jeder Investor bewusst sein. 

Fazit

Vergangene Tiefschläge haben gezeigt, wie wichtig klare Regulierungen und Transparenz für die Kryptowelt sind. Die EU will daher in naher Zukunft die MiCA Regulierung einführen. Damit soll Kriminalität vorgebeugt und Verbraucherschutz gewährleistet werden. Einige Nutzer befürchten zwar Einschränkungen, jedoch kann eine Regulierung bezüglich Krypto nicht weiter aufgeschoben werden. Es ist essenziell, dass sich die Politik mit fehlenden Regulierungen beschäftigt und einheitliche Maßnahmen einführt. Und genauso wichtig ist es auch, dass sich Nutzer weiterhin mit den Gefahren des Krypto-Handels auseinandersetzen und sich ausreichend vorbereiten.

Autorin: 

Jacqueline Lehmann ist CEO von Ledger21 AG, einer Tochtergesellschaft von Green Capital & Beteiligungen AG, die auf die Anlagen in dem aufstrebenden Markt für Kryptowährungen spezialisiert ist. 

Webseite

Bildquelle/Fotograf: Credits: Thanihan Manickham

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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