Brüssel, 23. Jun (Reuters) – Die Präsidentin von Kosovo, Vjosa Osmani-Sadriu, dringt bei der EU auf eine Visa-Liberalisierung für ihr Land. Vor dem Westbalkan-Gipfel der Europäischen Union forderte sie am Donnerstag in Brüssel zudem, dass nur diejenigen Länder bei den EU-Beitrittsverhandlungen voranschreiten sollten, die auch die EU-Sanktionen gegen Russland unterstützen. Dies ist etwa bei Serbien nicht der Fall, das Kosovo immer noch als abtrünnige Provinz ansieht. Osmani-Sadriu betonte, dass es für ihr Land nur die Option einer Aufnahme in die EU gebe. Es sei unmöglich, sich sowohl Richtung EU und Richtung Moskau orientieren zu wollen, fügte sie ebenfalls in Anspielung auf Serbien hinzu.
Serbien hat sich den EU-Sanktionen gegen Moskau wegen des Angriffs auf die Ukraine nicht angeschlossen. Kanzler Olaf Scholz hatte die Regierung in Belgrad wiederholt ermahnt, dass von EU-Beitrittskandidaten erwartet werde, auch die EU-Außenpolitik zu teilen.
Am Donnerstagmorgen treffen die Staats- und Regierungschefs der sechs Westbalkan-Staaten Serbien, Kosovo, Montenegro, Albanien, Nordmazedonien und Bosnien-Herzegowina in Brüssel mit ihren EU-Kollegen zusammen. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob die Beitrittverhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien beginnen können. Die Bundesregierung unterstützt dies ebenso wie die Visa-Liberalisierung für Kosovo. Vor allem Bulgarien blockierte zuletzt die Beschlüsse.
Am Nachmittag beginnt in Brüssel der reguläre zweitägige EU-Gipfel der 27 EU-Staats- und Regierungschefs.
Kosovo pocht vor Westbalkan-Gipfel auf Zusagen der EU
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