Berlin, 09. Mai (Reuters) – Nach dem schlechten Abschneiden der SPD bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat SPD-Co-Chef Lars Klingbeil Rückschlüsse auf die anstehende Wahl in Nordrhein-Westfalen zurückgewiesen. Dort gebe es bei der Landtagswahl am kommenden Sonntag ein Kopf-an-Kopf-Rennen, sagte der SPD-Politiker am Montag in der ARD. Er warb damit, dass der SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty bei einem Sieg als Ministerpräsident in Berlin besser verankert wäre. „Thomas Kutschaty hat das, was Herr Wüst nicht hat: Einen direkten Zugang zum Kanzler, ins Kanzleramt, in die Regierung hinein“, sagt er. Dies würde dem Land nutzen.
Mit Blick auf das bei den letzten Landtagswahlen laut Umfragen gesunkene Vertrauen der Wähler in die SPD beim Thema soziale Gerechtigkeit sagte Klingbeil, dass man ein über viele Jahren verloren gegangenes Vertrauen nicht sofort wieder herstellen könne. Die Sozialdemokraten hätten aber auf Bundesebene Themen wie die Anhebung des Mindestlohns, die geplante Rentenreform und die Kindergrundsicherung auf die Agenda gehoben.
Die SPD hatte in Schleswig-Holstein am Sonntag nach dem vorläufigen Endergebnis mit 16,0 Prozent das schlechteste Ergebnis in der Landesgeschichte erzielt. Klingbeil verwies darauf, dass seine Partei aber bei der vorangehenden Landtagswahl im Saarland die absolute Mehrheit errungen habe. Den Sieg der CDU im hohen Norden erklärte er vor allem mit der Popularität von Ministerpräsident Daniel Günther.
Klingbeil – SPD-Kandidat in NRW hätte bei Wahlsieg direkten Kanzler-Zugang
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