Samstag, November 23, 2024
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Kämpfe in Ostukraine – Moskau fordert Ende der Sanktionen

Kiew, 30. Apr (Reuters) – Russland ist nach ukrainischer Darstellung trotz weiterer heftiger Angriffe mit dem Versuch gescheitert, drei wichtige Regionen im Osten der Ukraine einzunehmen. Die Angreifer versuchten das Gebiet um die Stadt Lyman in der Region Donezk sowie die Gegenden um Sjewjerodonezk und Popasna in der Region Luhansk zu erobern, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee mit: „Kein Erfolg – die Kämpfe gehen weiter“, hieß es.

Russland teilte mit, seine Artillerie habe in der Nacht 389 Ziele in der Ukraine angegriffen, darunter 35 Kontrollpunkte, 15 Waffen- oder Munitionslager und mehrere Orte, an denen sich ukrainische Truppen oder Ausrüstung befunden hätten. Vier Munitions- und Treibstofflager seien von russischen Raketen getroffen worden.

Nach Ansicht des britischen Militärs ist Russland nach gescheiterten Vorstößen in der Nordostukraine gezwungen, seine Truppen zu sammeln und neu aufzustellen. „Die Mängel bei der taktischen Koordination bestehen weiter“, twitterte das britische Militär. Wegen der Schwäche der Einheiten und unzureichender Luftunterstützung könne Russland seine Kampfkraft nicht voll ausschöpfen. 

Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Der russische Vorstoß konzentriert sich offenbar auf den Osten der Ukraine, der zum Teil schon länger von pro-russischen Separatisten kontrolliert wird. Während international zahlreiche Staaten das Vorgehen Russlands als Angriffskrieg verurteilt haben, spricht die Regierung in Moskau nicht von einem Krieg, sondern von einer militärischen Spezialoperation, um die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren.

Bei den laufenden Friedensverhandlungen mit der Ukraine will Russland nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow über die Aufhebung der westlichen Sanktionen sprechen. „Auf der Tagesordnung der Gespräche stehen unter anderem die Entnazifizierung, die Anerkennung der neuen geopolitischen Realitäten, die Aufhebung der Sanktionen und der Status der russischen Sprache“, sagte Lawrow.

Russland sei für die Fortsetzung der Verhandlungen, auch wenn diese schwierig seien. Kiew hatte zuletzt davor gewarnt, dass die Gespräche zu Scheitern drohten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, das Risiko eines Scheiterns sei hoch, weil Russland nach einem „Handbuch für Mörder“ vorgehe.

Angesichts der westlichen Sanktionen will Russland nach Angaben seines Außenministeriums den Handel mit China stark ausweiten. Die Liefermengen an Rohstoffen und Waren sollten deutlich wachsen, bis 2024 solle das Handelsvolumen 200 Milliarden Dollar erreichen, erklärte das Ministerium nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Obwohl die chinesischen Firmen wegen möglicher Folgesanktionen auf der Hut sein müssten, sei Peking bereit, die Kooperation mit Moskau deutlich auszubauen, so der Bericht.

Kämpfe in Ostukraine – Moskau fordert Ende der Sanktionen

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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