Berlin, 26. Okt – Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einer besonnenen Finanzpolitik in Großbritannien unter dem neuen Premierminister Rishi Sunak. Er habe in seiner Zeit als Finanzminister bereits für Disziplin und Vernunft gestanden, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Mittwoch in Berlin der Nachrichtenagentur Reuters. Sunak werde das Land in Richtung mittelfristig tragfähiger Finanzen entwickeln. Dafür stehe auch der neue Finanzminister Jeremy Hunt. „Ich sehe keinen Grund, warum sie das ändern sollten.“
Wie Sunak gesagt habe, seien es harte Zeiten und erforderten schwierige Entscheidungen. Sie werde mit Sunak und Hunt sprechen, mit dem Finanzminister bereits in den nächsten Tagen, so Georgiewa. Sunak habe sie bisher als sehr klar und konstruktiv wahrgenommen.
Sunak hat am Dienstag die Nachfolge von Liz Truss angetreten, die nach nur sechs Wochen in einer von Finanzmarktturbulenzen und politischen Wirren geprägten Regierungszeit das Handtuch geworfen hatte. Vor allem schuldenfinanzierte Steuersenkungspläne hatten das Pfund abstürzen lassen und Anleger am Anleihenmarkt verprellt.
Der „Times“ zufolge erwägt Sunak, den bis Ende Oktober geplanten Haushaltsentwurf zu verschieben, um ein 40 Milliarden Pfund (46,2 Milliarden Euro) schweres Loch zu stopfen. Sunak und Hunt würden sich am Mittwoch treffen, um Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen zu diskutieren, berichtete die Zeitung.
Eine Verschiebung könnte Sinn ergeben, sagte Außenminister James Cleverly der BBC. „Wir wollen sicherstellen, dass wir es richtig machen.“ Hunt hatte als erste Amtshandlung eine Kehrtwende in der Finanzpolitik angekündigt, um die Märkte zu beruhigen. Georgiewa sagte, sie rechne nicht mit einer Verschiebung der Haushaltspläne der britischen Regierung.
IWF-Chefin rechnet mit soliderer Finanzpolitik in Großbritannien unter Sunak
Quelle: Reuters
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