Sonntag, Dezember 22, 2024
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Iran bei Putin-Besuch auf Russlands Seite – Uneins mit Erdogan über Syrien

London/Dubai, 20. Jul (Reuters) – Nach dem Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem iranischen Führer Ajatollah Ali Chamenei hat der Iran Verständnis für das russische Vorgehen in der Ukraine gezeigt und zu einer langfristigen Zusammenarbeit aufgerufen. Moskau habe in der Ukraine kaum eine Alternative gehabt, sagte Chamenei am Dienstag nach dem Treffen in Teheran. „Wenn sie nicht die Initiative ergriffen hätten, hätte die andere Seite (der Westen) von sich aus einen Krieg begonnen.“ Russland und der Iran müssten wachsam gegenüber westlichen Täuschungen bleiben. Putin traf sich in Teheran auch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Dabei ging es um ein Abkommen zur Wiederaufnahme der ukrainischen Getreideexporte und den Konflikt in Nordsyrien. 

Es war Putins erste Reise außerhalb von Ländern der ehemaligen Sowjetunion seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar. Der Besuch, nur wenige Tage nach der Reise von US-Präsident Joe Biden nach Saudi-Arabien, zeigt, dass Moskau angesichts der westlichen Sanktionen engere strategische Beziehungen mit anderen Ländern sucht. Dazu zählen neben dem Iran auch China und Indien.

Chamenei sagte, Russland und der Iran sollten beginnen, ihre eigenen nationalen Währungen für den Warenhandel zu verwenden: „Der US-Dollar sollte allmählich aus dem Welthandel verschwinden.“ Für den Iran, der ebenfalls unter westlichen Wirtschaftssanktionen leidet und sich mit den USA über sein Atomprogramm zerstritten hat, kommt Putins Besuch zur rechten Zeit. Die klerikale Führung möchte die strategischen Beziehungen zu Russland stärken, um einen von den USA unterstützten, entstehenden arabisch-israelischen Block entgegenzuwirken, der das Machtgefüge in Nahost zu Irans Ungunsten verschieben könnte.

Einfach ist die Lage aber nicht. So hat Russlands Hinwendung zu China nach Beginn des Ukraine-Kriegs die iranischen Ölexporte nach China erheblich reduziert – eine wichtige Einnahmequelle für Teheran. Reuters hatte im Mai berichtet, China bevorzuge stark verbilligtes russisches Öl. Vor Putins Ankunft unterzeichneten allerdings das iranische Ölunternehmen NIOC und der russische Gasproduzent GazpromGAZP.MM einen Kooperationsvertrag im Volumen von rund 40 Milliarden Dollar. 

Putin, Erdogan und der iranische Präsident Ebrahim Raisi sprachen auch über die Lage in Syrien. Dort hat die Türkei mit weiteren Militäroperationen gedroht. Russland und der Iran lehnen das aber ab. „Die Wahrung der territorialen Integrität Syriens ist sehr wichtig, und jeder militärische Angriff in Nordsyrien wird der Türkei, Syrien und der gesamten Region definitiv schaden und Terroristen begünstigen“, sagte Chamenei. Russland und Iran unterstützen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, die Türkei indes die Aufständischen gegen Assad. Jedes türkische Vorgehen in Syrien würde zudem die kurdische YPG-Miliz treffen.

Diese sind ein wichtiger Teil der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die große Teile Nordsyriens kontrollieren und für die USA ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die IS-Extremisten sind. Putin sagte nach dem Treffen, die drei Präsidenten seien übereingekommen, ihre Konsultationen über Syrien fortzusetzen. Man habe sich verpflichtet, die Bemühungen um eine Normalisierung der Lage in Syrien nach einem Jahrzehnt des Konflikts fortzusetzen.

Iran bei Putin-Besuch auf Russlands Seite – Uneins mit Erdogan über Syrien

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Titelfoto: Titelfoto: Copyright [NaRegnum] /Depositphotos.com

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