Donnerstag, April 25, 2024
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Insider – Änderungen der EZB-Wortwahl für manche Währungshüter kein großes Ding

Frankfurt, 27. Okt (Reuters) – Für einen straffen geldpolitischen Kurs eintretende Währungshüter der EZB sehen in einer geänderten Wortwahl beim Zinsausblick der Notenbank Insidern zufolge keine große Sache. Die Euro-Notenbank hatte am Donnerstag in ihrer Mitteilung zum Zinsbeschluss erklärt, der EZB-Rat erwarte, dass er die Zinsen weiter anheben werde. Nach der September-Sitzung hatte es in der entsprechenden Mitteilung allerdings noch geheißen, der EZB-Rat gehe davon aus, dass er die Zinsen „in den nächsten Sitzungen“ weiter angehoben werden. An den Finanzmärkten war diese Änderung dahingehend gedeutet worden, dass die Serie großer Zinsschritte der Notenbank womöglich bald beendet sein werde.

Währungshüter, die für einen straffen geldpolitischen Kurs eintreten, hätten angemerkt, diese Änderung sei kein großer Diskussionspunkt auf der Sitzung gewesen, sagten vier Insider. Im der offiziellen Mitteilung sei dies kaum bemerkt worden. Doch Euro-Wächter, die üblicherweise für einen Kurs der niedrigen Zinsen eintreten, hätten die neue Wortwahl als einen Erfolg gewertet. Ihre Interpretation: Dies könne den Weg dafür bereiten, den Zinserhöhungskurs bereits im Dezember zu beenden oder spätestens im März, so die Insider. Vertreter der beiden geldpolitischen Ausrichtungen hätten zudem unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich Inflations- und Wachstumsaussichten gehabt. 

Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte nach der Zinssitzung am Nachmittag gesagt, die Arbeit sei noch nicht erledigt und es gelte, eine weitere Wegstrecke zurückzulegen.

Bei Volkswirten ist die Änderung der Wortwahl ebenfalls nicht unbeachtet geblieben. „Das scheint die zugenommenen Sorgen mit Bezug auf den Wachstumsausblick widerzuspiegeln, der sich mehr und schneller eingetrübt hat als die EZB erwartet hatte“, merkte Unicredit-Volkswirt Marco Valli an. Trotz der Jumbo-Zinsanhebung sei die Kommunikation nun vorsichtiger geworden. Valli wies zudem auf weitere Änderungen in der Wortwahl in der Zinsbeschluss-Mitteilung hin. 

Im Kampf gegen die Inflation hatte die EZB am Donnerstag die zweite XXL-Zinserhöhung von 0,75 Prozentpunkten in Folge beschlossen. Der Leitzins liegt damit künftig bei 2,00 Prozent. 

Insider – Änderungen der EZB-Wortwahl für manche Währungshüter kein großes Ding

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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