Freitag, April 26, 2024
StartWirtschaftInflation in der Euro-Zone fast bei zehn Prozent

Inflation in der Euro-Zone fast bei zehn Prozent

Update Frankfurt, 19. Okt – Die Inflation im Euro-Raum steigt immer weiter und ist im September nur knapp unterhalb der Marke von zehn Prozent geblieben. Angetrieben durch einen anhaltenden Preisschub bei Energie kletterten im vergangenen Monat die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 9,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Seit es den Euro gibt war die Teuerung noch nie so hoch in der 19-Länder-Gemeinschaft. Für die EZB nimmt damit der Druck zu, auf der geldpolitischen Sitzung nächste Woche am 27. Oktober mit einem erneuten XXL-Zinsschritt gegenzusteuern. Eine erste Schätzung von Eurostat hatte für September sogar eine Rate von 10,0 Prozent ergeben. Im August lag die Teuerung bei 9,1 Prozent. 

Seit vielen Monaten kennt die Inflation im Währungsraum nur noch eine Richtung: weiter bergauf. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt knapp zwei Prozent Teuerung für die Wirtschaft an. Von diesem Ziel entfernt sie sich aber immer weiter.Die Teuerung ist inzwischen annähernd fünf Mal so hoch. Die Währungshüter haben im Kampf gegen den anhaltenden Preisschub bereits die Zinswende vollzogen und im Sommer in kurzer Abfolge in zwei Schritten den Leitzins auf inzwischen 1,25 Prozent angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgeblichen Einlagensatz wurde auf mittlerweile 0,75 Prozent erhöht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat zudem weitere Schritte nach oben in Aussicht gestellt. 

Laut einer Reuters-Umfrage erwarten Volkswirte für die Zinssitzung nächste Woche einen erneuten Jumbo-Zinsschritt wie im September um 0,75 Prozentpunkte. Im Mittel rechnen sie damit, dass die EZB den Leitzins dann auf 2,00 Prozent hoch setzen wird. Der Einlagensatz wird nach ihrer Prognose dann auf 1,50 Prozent erhöht. Auch in der EZB plädierten Euro-Wächter bereits für eine solche XXL-Zinserhöhung. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel sprach sich unlängst für einen robusten Zinsschritt aus, ohne eine konkrete Zahl zur Stärke des Schritts zu nennen. 

AUCH KERNINFLATION NIMMT WEITER ZU

Sorge bereitet der EZB unter anderem, dass die Inflation zuletzt immer mehr Bereiche der Wirtschaft erfasst hat. Dies spiegelt sich auch in der sogenannten Kerninflation wider, in der die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet sind, Dieses Inflationsmaß nahm im September auf 6,0 Prozent zu nach 5,5 Prozent im August. 

Die durch die Folgen des Ukraine-Kriegs angetriebenen Energiepreise stiegen besonders kräftig. Binnen Jahresfrist erhöhten sie sich im September um 40,7 Prozent. Noch im August hatte der Preisanstieg bei 38,6 Prozent gelegen. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich um 11,8 Prozent nach 10,6 Prozent im August. Die Preise für Industriegüter ohne Energie erhöhten sich um 5,5 Prozent nach 5,1 Prozent im Vormonat. Und auch bei den Dienstleistungen zogen die Preise im September weiter an: Sie nahmen um 4,3 Prozent zu, im August waren es 3,8 Prozent gewesen.

Inflation in der Euro-Zone fast bei zehn Prozent

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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