Berlin, 24. Mai (Reuters) – Die Digitalisierung von Fabriken ist einer Umfrage zufolge für deutsche Industriebetriebe mittlerweile unverzichtbar, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. 91 Prozent seien dieser Auffassung, teilte der Digitalverband Bitkom am Dienstag in Berlin mit. 81 Prozent der Firmen gaben an, die Digitalisierung trage zu mehr Nachhaltigkeit bei, 61 Prozent zufolge wird die Qualität der Produkte über eine geringere Fehleranfälligkeit erhöht.
Der Verband hat 553 Industriebetriebe mit mindestens 100 Beschäftigten befragt. Es wird geschätzt, dass eine digitalisierte Industrie im Jahr 2030 eine Einsparung von 64 Millionen Tonnen CO2 erreichen könne. Das seien 17 Prozent der insgesamt geplanten CO2-Einsparungen im Rahmen der Klimaziele für 2030.
65 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, Anwendungen zur Digitalisierung schon zu nutzen, 25 Prozent planen dies. Dafür würden rund sechs Prozent des Jahresumsatzes investiert, sagte Bitkom-Expertin Christina Raab. „Die Corona-Pandemie hat der deutschen Industrie einen dauerhaften Digitalisierungsschub gegeben.“ Sogenannte digitale Zwillinge werden in 33 Prozent der Unternehmen bereits eingesetzt, 19 Prozent planen dies, 16 Prozent diskutieren es. „Digitale Zwillinge sind digitale Kopien von Objekten der realen Welt – von Produkten und Maschinen bis zu ganzen Fabriken.“ Ihre Bedeutung werde mittelfristig weiter zunehmen. Keines der befragten Unternehmen gehe davon aus, dass digitale Zwillinge zukünftig keine große Rolle spielten.
Industrie 4.0 entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz
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