Montag, November 25, 2024
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Hafenkonzern HHLA – Kriegs-Risiken noch beherrschbar

Hamburg, 24. Mrz (Reuters) – Der Hamburger Hafenlogistik-Konzern HHLA erwartet zunächst keine gravierenden Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg auf sein Geschäft. Der Anteil des Containerterminals in Odessa am Schwarzen Meer, der wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine schließen musste, an Containerumschlag, Umsatz und Ergebnis der Hafensparte habe im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gelegen, sagte Firmenchefin Angela Titzrath am Donnerstag bei der Bilanzpräsentation. Zudem sei ein wesentlicher Teil der Auslandsinvestitionen durch Bundesgarantien abgesichert. Diese deckten sowohl das Risiko eines Krieges als auch den Fall einer möglichen Enteignung ab. 

Mit Blick auf den Hamburger Hafen verwies Titzrath darauf, dass der Handel mit Russland bereits mit den Sanktionen in der Ukraine-Krise 2014 um etwa ein Viertel geschrumpft sei. „So dass wir davon ausgehen, dass die aktuelle Situation zunächst keinen gravierenden Einfluss auf unser Geschäft hat.“ Auf Dauer könnte aber auch die HHLA die Auswirkungen des Kriegs zu spüren bekommen. Titzrath geht davon aus, dass sich der Mangel an Transportkapazität verschärfen wird, weil etwa 100.000 ukrainische Lkw-Fahrer nicht zur Verfügung stünden. In der Folge dürfte Laderaum knapper werden und die Preise steigen.

Den Ausblick für das laufende Jahr stellte Titzrath unter Vorbehalt, weil bei einem länger anhaltenden Krieg die Entwicklung nicht eingeschätzt werden könne. Unter den gegenwärtig absehbaren Rahmenbedingungen geht die HHLA-Chefin davon aus, dass sich die Lagergelderlöse im zweiten Halbjahr nach und nach normalisieren. Für das Kerngeschäft der Hafenlogistik stellte die HHLA einen moderaten Anstieg in Aussicht. Das operative Ergebnis (Ebit) soll nach dem starken Plus im vergangenen Jahr auf fast 213 Millionen Euro 2022 in einer Spanne zwischen 160 und 195 Millionen landen. 

2021 verdiente die HHLA kräftig an den Turbulenzen im Containerverkehr. Der Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter verdreifachte sich fast auf 103 Millionen Euro. Einschließlich des Immobiliengeschäfts sprangen im Konzern 112 Millionen Euro Gewinn heraus. Angetrieben wurde das Ergebnis vor allem durch höhere Lagergelder für Container, die das Unternehmen wegen teils mehrwöchiger Schiffsverspätungen kassiert. Die Aktionäre, darunter als größter die Stadt Hamburg, sollen eine auf 75 Cent je Anteilsschein erhöhte Dividende erhalten. Im Vorjahr waren 45 Cent je Aktie geflossen. 

HOFFNUNG AUF HAFEN-ALLIANZ

Zum Stand der seit Monaten laufenden Verhandlungen über einen Zusammenschluss der norddeutschen Häfen äußerte sich Titzrath zurückhaltend. Die Verhandlungen liefen weiter, sagte die Managerin. Sie wolle sich nicht festlegen, wie lange dies dauern werde. „Aber bei gutem Willen aller Beteiligten kann eine entsprechende Absichtserklärung zeitnah unterzeichnet werden.“

Die HHLA-Chefin hatte sich bereits im November zuversichtlich gezeigt, dass mit dem Bremer Konkurrenten EurogateEURGT.UL bald eine erste Vereinbarung fixiert werden könne. Dabei geht es um die Zusammenführung der acht Containerterminals in Hamburg, Bremen und Wilhelmshaven, die damit ihre Position gegenüber den Konkurrenten in Rotterdam und Antwerpen stärken wollen.

Hafenkonzern HHLA – Kriegs-Risiken noch beherrschbar

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Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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