Berlin/Prag, 12. Okt – Die EU-Länder ringen weiter um ein Paket zur Begrenzung der hohen Gaspreise. „Es gibt nicht eine Maßnahme, um das Problem zu lösen, wir brauchen ein Maßnahmenpaket“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch. „Dazu gehören die Stärkung der gemeinsamen Einkaufskraft Europas durch die gemeinsame Einkaufsplattform für Gas, stärkere Einsparziele in Europa und regulatorische Erleichterungen, um erneuerbare Energien massiv zu beschleunigen.“
Die EU-Energieminister wollen bei ihrem Treffen in Prag Sofortmaßnahmen vorschlagen. „Wir sind uns alle einig, dass wir noch etwas tun müssen“, sagte der irische Klimaminister Eamon Ryan bei seiner Ankunft. „Die genauen Mechanismen werden einige Zeit in Anspruch nehmen.“ EU-Energiekommissar Kadri Simson sagte, Brüssel werde nächste Woche neue Maßnahmen vorschlagen.
Angesichts von Gaspreisen, die fast 90 Prozent höher sind als vor einem Jahr, sprechen sich die meisten EU-Länder für eine Preisobergrenze aus. Über deren konkrete Ausgestaltung sind sie sich aber uneins. „Wir müssen die Energiepreise entkoppeln – die Gaspreise von den Strompreisen“, sagte der schwedische Energieminister Khashayar Farmanbar und verwies auf nationale Regelungen Spaniens und Portugals zur Deckelung des Gaspreises für die Stromerzeugung als eine Möglichkeit.
Einige Länder, darunter auch Deutschland als Europas größter Gasverbraucher, lehnen bislang eine allgemeine Obergrenze für Gaspreise ab. Sie befürchten, dass Europa dann in diesem Winter nicht in der Lage sein wird, Lieferungen von den globalen Märkten zu erhalten.
Habeck – Brauchen Maßnahmepaket in EU gegen hohen Energiepreise
Quelle: Reuters
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