Berlin, 27. Apr (Reuters) – Deutschland rüstet sich für ein Ende des Betriebs der Öl-Raffinerie von Schwedt an der Oder durch den russischen Konzern Rosneft. Man habe sich auf allen Ebenen darauf vorbereitet, dieses Problem zu lösen, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck in einer am Mittwoch per Twitter verbreiteten Video-Ansprache.
Rosneft habe kein Interesse daran, dass die Raffinerie Schwedt durch Öl-Lieferungen aus anderen Ländern als Russland versorgt werde. Für den Fall, dass Rosneft nicht mehr die Raffinerie kontrolliere, wolle man Schwedt über den Hafen Rostock mit Öl beliefern. Da die Raffinerie teilweise auch Polen mitversorge, wolle man das Land hier ebenfalls einbinden.
Laut Habeck werden in Schwedt die verbliebenen zwölf Prozent des russischen Anteils an den Öl-Importen verarbeitet. Schwedt ist an eine Öl-Pipeline aus Russland angebunden.
Offen ließ Habeck, wie ein Betreiberwechsel in Schwedt zustande kommen könne. Bei seinem Besuch in Warschau hatte er am Dienstag davon gesprochen, er suche hier nach Alternativen und hoffe, diese in Tagen finden zu können. Insgesamt sei ein Öl-Embargo gegen Russland aber jetzt schon handhabbar.
Dies würde sicherlich zu höheren Preisen oder auch regionale Engpässe führen, sagte Habeck. „Aber es würde nicht mehr zu einer Vollkatastrophe führen.“ Man sei so deutlich weiter als noch vor zwei Monaten.
Habeck – Bereiten uns auf Ende von Raffinerie-Betriebs durch Rosneft vor
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