Berlin, 30. Sep – International agierende Konzerne sollen ihre Steuerzahlungen künftig transparenter nach einzelnen Ländern aufschlüsseln. Das Bundesjustizministerium veröffentlichte dazu am Freitag einen Referentenentwurf, wie bis Juni 2023 eine entsprechende EU-Richtlinie umgesetzt werden soll. Abgezielt wird demnach auf Konzernmütter mit Jahresumsätzen oberhalb von 750 Millionen Euro. „Die Durchsetzung der Offenlegungspflichten soll dem Bundesamt für Justiz (BfJ) übertragen werden. Dieses kann bei Säumnis Ordnungsgelder und bei inhaltlichen Verstößen Bußgelder verhängen“, so das Ministerium.
Es gehe nur um große und international tätige Konzerne, sagte Justizminister Marco Buschmann (FDP). Sie müssten ihre Steuerzahlungen genauer aufschlüsseln. „Dadurch ermöglichen wir eine Debatte darüber, ob diese Unternehmen und Konzerne ihren Beitrag zum Gemeinwohl auch angemessen dort leisten, wo sie tätig sind.“
Großen Konzernen wird immer wieder vorgeworfen, durch Gewinnverlagerungen in Steueroasen in vielen Ländern, in denen sie umfangreiche Aktivitäten haben, kaum Steuern zu zahlen. Dem soll mit einer globalen Mindeststeuer in Höhe von 15 Prozent ein Riegel vorgeschoben werden. Allerdings stockt die Umsetzung in den USA und Europa.
Große Konzerne sollen Steuerzahlungen genauer aufschlüsseln
Quelle: Reuters
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