Washington, 26. Okt – Die Energiepreise werden nach Prognose der Weltbank im kommenden Jahr deutlich sinken, aber vorerst nicht auf ihr Vorkrisenniveau zurückgehen. Global dürften sie um elf Prozent fallen, sagte die Weltbank am Mittwoch in Washington voraus. Für dieses Jahr rechnet sie mit einem Anstieg um 60 Prozent, getrieben vor allem durch den russischen Krieg gegen die Ukraine. Ein langsameres globales Wachstum und anhaltende Corona-Beschränkungen in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft China könnten die Preise im kommenden Jahr noch stärker abrutschen lassen.
Für 2023 wird ein Durchschnittspreis für Rohöl der Sorte Brent von 92 Dollar pro Barrel vorausgesagt. 2024 soll er demnach auf 80 Dollar sinken. Aber auch das läge noch deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 60 Dollar. Aktuell werden knapp 95 Dollar für ein Fass verlangt.
Dem Bericht zufolge könnten die russischen Ölexporte aufgrund des Embargos der Europäischen Union sowie wegen Beschränkungen bei Versicherungen und Schifffahrt um bis zu zwei Millionen Barrel pro Tag zurückgehen. Eine vorgeschlagene Obergrenze für den Ölpreis – wie ihn die Gruppe der sieben führenden Industrienationen erwägt – könnte der Weltbank zufolge die russischen Öllieferungen bremsen. Allerdings bedürfe es der Beteiligung großer Schwellen- und Entwicklungsländer, um wirksam zu sein, so die Weltbank.
Die Energiekrise hat in vielen Ländern zu einem deutlichen Anstieg der Inflation geführt. In Deutschland etwa sind die Verbraucherpreise im September um zehn Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen – das ist der kräftigste Zuwachs seit 1951.
Globale Energiepreise dürften 2023 um elf Prozent sinken
Quelle: Reuters
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