Frankfurt, 28. Nov – Die Genossenschaftsbanken wollen sich mehr Anteile in der Auskunftei Schufa sichern. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erwägt, seine Anteile aufzustocken. „Für uns ist die Schufa eine strategisch relevante Beteiligung und so gehen wir auch damit um“, sagte BVR-Präsidentin Marija Kolak auf Anfrage von Reuters am Montag. „Deshalb schauen wir uns immer an, wenn sich Beteiligungen verändern, und können uns grundsätzlich vorstellen, unsere Anteile weiter aufzustocken.“ Zuerst hatte das „Handelsblatt“ über die Pläne berichtet.
Die bereits an der Schufa beteiligten Genossenschaftsbanken hatten im Juni ihre Vorkaufsrechte ausgeübt und ihre Beteiligung auf 27,2 Prozent von 20,5 Prozent ausgebaut. Damit haben Volksbanken und Sparkassen das Ansinnen des schwedischen Finanzinvestors EQT vereitelt, die Schufa zu übernehmen.
Die genossenschaftlichen und öffentlichen Banken pochen auf die Neutralität der Schufa, die den Handel und die Banken in Deutschland mit Daten zur Bonität von Kunden und Geschäftspartnern versorgt. Größter Schufa-Einzelaktionär ist der zur DZ Bank gehörende Ratenkreditfinanzierer Teambank.
EQT gibt aber noch nicht auf. Der Finanzinvestor hatte bereits signalisiert, sich auch mit einem Minderheitsanteil an der Schufa zu begnügen. Branchenkreisen zufolge verhandeln die Schweden mit der Deutschen Bank und der Commerzbank über einen Kauf ihrer Schufa-Anteile von zusammen rund 18 Prozent. Voraussetzung für einen Einstieg sei aber, dass die Banken Pläne von EQT für die Schufa mittrügen, sagte ein Insider. EQT wollte die Pläne nicht kommentieren.
Genossenschaftsbanken denken über Erhöhung ihrer Schufa-Anteile nach
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Vi Don auf Pixabay
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