Berlin, 21. Feb (Reuters) – Das deutsche Gastgewerbe hat auch 2021 wieder ein Umsatzminus wegstecken müssen und liegt damit immer noch weit unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Die Erlöse sanken real um 2,2 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Wenn man Preissteigerungen miteinrechnet, hatten die Betriebe ein Mini-Plus von nominal 0,1 Prozent in der Kasse. „Die von den coronabedingten Einschränkungen geprägten Jahre 2020 und 2021 waren damit die umsatzschwächsten im Gastgewerbe seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994“, erklärte die Behörde. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 setzte das Gastgewerbe 2021 inflationsbereinigt 40,3 Prozent weniger um, nominal waren es 36,4 Prozent weniger.
Zum Jahresende 2021 blieb der in pandemiefreien Jahren sonst übliche hohe Umsatz im Gastgewerbe erneut aus. Im von der vierten Corona-Welle geprägten Dezember sanken die Erlöse real und nominal um rund ein Fünftel zum November. Denn im Dezember waren vielerorts die Zugangsbeschränkungen in der Gastronomie und Beherbergung verschärft worden.
Zudem mieden viele Gäste wegen stark steigender Inzidenzen und der Sorge vor einer Corona-Infektion Restaurants und Bars und verzichteten auf Privatreisen. Der Umsatz war damit zwar Ende 2021 rund doppelt so hoch wie im Lockdown-Monat Dezember 2020. Er lag aber immer noch fast 42 Prozent unter dem Niveau des Februars 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
Die Hotels hatten im vorigen Jahr insgesamt 2,6 Prozent mehr in der Kasse und verzeichneten auch nach Abzug steigender Preise noch ein leichtes Plus von 1,3 Prozent. Bei den Gastronomien hingegen steht nominal ein Minus von 0,8 Prozent zu Buche. Inflationsbereinigt bedeutet dies sogar einen Erlösrückgang von 4,0 Prozent.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat jüngst erklärt, dass einer Umfrage zufolge fast 60 Prozent der Betriebe um ihre Existenz bangten. Denn Restaurants und Hotels hätten von März 2020 bis November 2021 real 74,1 Milliarden Euro Umsatz verloren. Deshalb müsse der Staat betroffene Firmen weiter stützen.
Gastgewerbe auch 2021 mit mauem Umsatz – Weit unter Vorkrisenniveau
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