Dienstag, April 23, 2024
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Folgen der Lieferunterbrechung bei Nord Stream 1 noch unklar

Ratingen, 29. Aug – Die Folgen der angekündigten Wartung der Gas-Pipeline Nord Stream 1 durch Russland lassen sich der Bundesnetzagentur zufolge noch nicht abschätzen. „Wir werden sehen, was die Konsequenzen dieser Wartung sind“, sagte der Chef der Regulierungsbehörde, Klaus Müller, am Montag in Ratingen. „Das kann noch niemand vorhersagen“, fügte er hinzu. Es würde aber der Versorgungssicherheit in Deutschland helfen, wenn auch danach mindestens 20 Prozent der Kapazität weiter durch die Pipeline fließen würden. „Ob das der Fall sein wird, wissen wir nicht“, betonte er. Der russische Gas-Monopolist Gazprom hatte angekündigt, vom 31. August bis zum 2. September werde der Pipeline-Betrieb wegen Wartungsarbeiten unterbrochen. 

Müller zeigte sich aber zufrieden mit dem Befüllungsstand der deutschen Gasspeicher. Dieser sei „deutlich besser als erwartet“. „Das bringt uns aber nicht durch den Winter“, unterstrich er, die Speicher seien nur ein Puffer. Es werde auch Gas aus Belgien, den Niederlande, Norwegen und demnächst Frankreich gebraucht. 

Müller besuchte gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und NRW-Wirtschafts- und Energieministerin Mona Neubaur die Trading Hub Europe GmbH in Ratingen, die eine zentrale Rolle für den deutschen Gasmarkt spielt. Sie organisiert unter anderem die Gasumlage, durch die Gasimporteure wie Uniper angesichts ausbleibender Lieferungen aus Russland stabilisiert werden sollen. Zudem unterstützt sie die Befüllung der Gasspeicher in der Bundesrepublik. Müller sagte, die Umlage werde zum 1. Oktober kommen. Sie könne dann bis zum 1. Januar aber neu kalkuliert werden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die in die Kritik geratene Gasumlage kurzfristig noch ändern. Es sollen weniger Firmen von den Geldern profitieren, die die Endverbraucher ab Oktober zahlen müssen. In der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte es Forderungen nach Änderungen gegeben. Es sei nicht akzeptabel, dass Unternehmen profitieren könnten, die gute Gewinne in anderen Sparten machten, hatte etwa SPD-Chefin Saskia Esken gesagt. Wüst sagte, er halte die Grundidee einer Umlage für richtig. Habecks Plan enthalte aber Konstruktionsfehler, die behoben werden müssten.

Folgen der Lieferunterbrechung bei Nord Stream 1 noch unklar

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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