Samstag, April 27, 2024
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Finanzbranche begrüßt EZB-Zinserhöhung – „Weitere Schritte 2023 notwendig“

Berlin, 15. Dez – Die Finanzbranche in Deutschland hat begrüßt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihren Zinserhöhungen einen Gang heruntergeschaltet hat. „Es ist eine nachvollziehbare Entscheidung, dass die EZB heute nach zwei großen Zinsschritten das Tempo der geldpolitischen Straffung leicht verlangsamt“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Donnerstag. Denn die Inflationsraten seien zwar weiter hoch, aber zuletzt leicht zurückgegangen. Eine Preis-Lohn-Spirale sei derzeit nicht absehbar. „Dennoch ist 2023 eine weitere geldpolitische Straffung zu erwarten – über alle Instrumente“, sagte der ehemalige EZB-Direktor Asmussen.

Die EZB-Währungshüter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde hatten wie von Börsianern erwartet beschlossen, den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent anzuheben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz wurde im selben Umfang auf 2,00 Prozent nach oben gesetzt. Dies ist bereits die vierte Zinserhöhung in Folge. Noch im September und im Oktober hatte die EZB die Zinsen in größeren Schritten um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöht. 

Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, sprach von „einem weiteren Schritt auf dem noch langen Weg der Inflationsbekämpfung“. Zwar erhöhe der anziehende Zins die Gefahr einer Rezession in diesem Winter. „Doch das entschiedene Vorgehen ist ohne Alternative. Die Preissteigerungsraten pendeln sich auf sehr hohem Niveau ein – das darf so nicht weitergehen.“ 

Der etwas kleinere Zinsschritt der EZB sei kein Hinweis auf das nahende Ende der Zinsstraffung, erklärte der Bundesverband deutscher Banken (BdB). Die Inflation werde im nächsten Jahr voraussichtlich nur sehr langsam zurückgehen und deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB verharren, sagte Henriette Peucker, Stellvertreterin des BdB-Hauptgeschäftsführers. „Weitere Zinsschritte 2023 sind daher notwendig.“ Der von der EZB geplante Abbau ihrer hohen Anleihebestände sei ein weiteres wichtiges Instrument für ihren geldpolitischen Normalisierungsprozess. „Da der Einstieg sehr vorsichtig gewählt ist, erwarten wir keine Irritationen an den Märkten.“

Finanzbranche begrüßt EZB-Zinserhöhung – „Weitere Schritte 2023 notwendig“

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von AJ Sulit auf Pixabay

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