Luxemburg/Berlin, 14. Okt – Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat Serbien mit Blick auf die zunehmende illegale Einreise von Flüchtlingen über die sogenannte Balkanroute unmissverständlich aufgefordert, seine Visa-Politik zu ändern. „Serbien muss seine Visa-Praxis an die EU anpassen“, sagte die SPD-Politikerin vor Beratungen der EU-Innenministerinnen und Innenminister am Freitag in Luxemburg. Es sei nicht akzeptabel, dass sich die serbische Visa-Vergabe daran orientiere, „welche Staaten den Kosovo nicht anerkennen“. Serbien wolle Mitglied der Europäischen Union werden, und es sei klar, „dass dafür Kriterien gelten, wenn man in die EU eintreten will, und dazu gehört eben auch eine einheitliche Visa-Praxis“.
Die Zahl der Menschen, die über die Balkanroute in die EU kommen, hat in den vergangenen Wochen wieder deutlich zugenommen. Eine Ursache ist, dass viele Menschen visafrei in Serbien einreisen können und dann Richtung EU weiterziehen. Zuletzt registrierten die Behörden vor allem Einreisen aus Indien und Tunesien. „Serbien muss jetzt die Visa-Praxis ändern, nicht irgendwann, sondern jetzt“, sagte Faeser. Sie kündigte an, dass sie die Frage auch bei einer Balkan-Konferenz kommende Woche in Berlin ansprechen werde, an der Serbien teilnehme. Bei ihrem Treffen in Luxemburg wollen die Ministerinnen und Minister über ein einheitliches Vorgehen beraten. Es gehe darum, Alternativen zu den illegalen Fluchtrouten zu entwickeln, sagte Faeser. „Das, was wir brauchen, ist eine europäische Lösung.“
Faeser – Serbiens Visa-Praxis ist inakzeptabel
Quelle: Reuters
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