Frankfurt, 14. Apr (Reuters) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Insidern zufolge mit ihren jüngsten geldpolitischen Beschlüssen eine Zinserhöhung bereits im Juli nicht ausgeschlossen.
Die Währungshüter hätten sich aber bei ihren Beratungen darauf verständigt, sich zum jetzigen Zeitpunkt alle Handlungsoptionen offenzulassen, sagten zwei mit den Überlegungen vertraute Personen am Donnerstag. Durch den Krieg in der Ukraine seien alle wirtschaftlichen Prognosen mit hoher Unsicherheit behaftet. Die Währungshüter hätten zudem am Ende einhellig hinter den geldpolitischen Botschaften gestanden. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte auf der Pressekonferenz nach der Zinssitzung gesagt, dass die milliardenschweren Anleihenkäufe der Notenbank sehr wahrscheinlich im dritten Quartal enden werden. Zinserhöhungen würden dann einige Zeit nach dem Ende der Käufe erfolgen. Dabei ließ die EZB aber offen, was „einige Zeit nach“ genau bedeutet. Das könne eine Woche sein bis hin zu mehreren Monaten, hatte Lagarde auf eine entsprechende Frage geantwortet.
Den Insidern zufolge gab es bei den Beratungen allerdings unterschiedliche Bewertungen einiger Risiken. Dazu habe auch die Gefahr gezählt, dass die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen aus dem Ruder laufen und sich vom Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent entfernen. Lagarde hatte auf der Pressekonferenz gesagt, eine Entankerung der Inflationserwartungen sei das letzte, was die EZB wolle. Ein viel beachtetes Inflationsbarometer, das die langfristigen Inflationserwartungen an der Börse widerspiegelt, war zuletzt auf über 2,40 Prozent gestiegen.
EZB-Währungshüter halten Zinsanhebung im Juli weiter für möglich
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.
