Frankfurt/Berlin, 31. Mrz (Reuters) – Angesichts des Ukraine-Schocks stellt sich auch die EZB kurzfristig auf eine weiter steigende Inflation und eine Konjunkturflaute ein. EZB-Vizechef Luis de Guindos sagte am Donnerstag in Amsterdam, er hoffe, dass der Höhepunkt der Preissteigerungen binnen weniger Monate erreicht sein werde.
In der zweiten Jahreshälfte werde die Inflation dann voraussichtlich nachgeben. Die am Freitag anstehenden Verbraucherpreisdaten für März würden höher als im Februar ausfallen. „Im März werden wir die Auswirkungen des Krieges spüren“, fügte er mit Blick auf die im Sog des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise hinzu.
Für die Inflationsdaten für März erwarten Experten einen neuen Rekordwert von 6,6 Prozent im Euroraum, nach 5,9 Prozent im Februar. Die Wirtschaftsweisen rechnen für 2022 mit einer Inflationsrate von 6,1 Prozent, halten aber in den nächsten Monaten auch zweistellige Werte für möglich, sollte es einen Lieferstoff russischer Energie geben.
Mit Blick auf die Konjunktur rechnet De Guindos zwar nicht damit, dass die Euro-Zone kurzfristig in eine Rezession rutscht. Für das erste Quartal sei nach seinem Eindruck allerdings nur ein geringes Wachstum zu erwarten und für das zweite Quartal annähernd Stagnation.
EZB-Vizechef erwartet noch höhere Inflation und schwaches Wachstum
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.