Die geldpolitische Sitzung der EZB kommentiert Sandra Holdsworth, Head of Rates bei Aegon Asset Management:
Die EZB hat auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung des Jahres die Zinsen um 0,5 % angehoben und den Einlagenzinssatz auf 2,0 % erhöht. Im Laufe des Jahres wurde der Einlagenzinssatz um insgesamt 2,5 % angehoben, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Die EZB signalisierte außerdem, dass weitere Erhöhungen im Jahr 2023 anstehen. Des Weiteren wurden die neuesten Prognosen der Experten veröffentlicht.
Die Inflationsprognosen wurden nach oben korrigiert und zeigen ein Profil mit sinkenden Gesamtinflationsraten im Jahr 2023. Es dauert jedoch bis 2025, bis die erwartete Inflation das Ziel nahe 2,0 % erreicht. Die EZB kündigte auch den Beginn der quantitativen Lockerung an, d.h. dass nach dem Ende der Anleihekäufe im Juni 2022 die Umkehrung dieser Politik im zweiten Quartal 2023 mit einer anfänglichen Reduzierung der Bilanzsumme um 15 Mrd. Euro pro Monat beginnt.
Dies steht im Einklang mit dem strafferen geldpolitischen Kurs, wobei die EZB das Tempo der Verringerung offengelassen hat, was aber darauf schließen lässt, dass sie sich erhöhen wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EZB sich weiterhin Sorgen über die Inflation und insbesondere die Kerninflation im Jahr 2023 macht, die im Durchschnitt bei über 4,0 % liegen dürfte, und dass die Tür für weitere Zinserhöhungen und eine Ausweitung des Umfangs der Bilanzreduzierung (Quantitative Straffung) offenbleibt.
EZB: Die Tür für weitere Zinserhöhungen bleibt offen
Foto von Sandra Holdsworth (Quelle: Aegon AM)
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