Frankfurt/Berlin, 08. Sep – Die EZB sieht angesichts der Gaskrise und hoher Inflation düstere Konjunkturaussichten für die Euro-Zone. Die Wirtschaft werde sich deutlich verlangsamen, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag nach der Zinssitzung in Frankfurt. Es sei mit einer Stagnation im späteren Jahresverlauf und dem ersten Quartal 2023 zu rechnen. Dieser Ausblick spiegelt sich auch in den jüngsten von Fachleuten der EZB erstellten Projektionen für das Wirtschaftswachstum wider.
Sie wurden für den Rest des laufenden Jahres und für 2023 deutlich nach unten korrigiert. Die Fachleute erwarten nun ein Wachstum von 3,1 Prozent für 2022, von 0,9 Prozent für 2023 und von 1,9 Prozent für 2024.
Viele Volkswirte halten es inzwischen für möglich, dass die Wirtschaft im Euro-Raum aufgrund der anhaltenden Energiekrise in Folge des Ukraine-Kriegs und der noch nicht ausgestandenen Lieferkettenprobleme im Herbst in eine Rezession rutschen könnte. Jüngste Wirtschaftsdaten untermauerten zuletzt diese Befürchtung. So war beispielsweise der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Privatwirtschaft, die den Industrie- und Servicesektor umfasst, im August unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkte gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft im Euro-Raum, war im August der Ifo-Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020 gesunken.
EZB-Chefin Lagarde – Konjunktur im Euro-Raum droht Stagnation
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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