Dienstag, November 19, 2024
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Europas Anleger vor Fed-Entscheid in Habachtstellung

Frankfurt, 31. Okt – Die Anleger in Europa wagen sich vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed nicht vom Fleck. Der Dax notierte am Montag 0,2 Prozent fester bei 13.265 Punkten, der EuroStoxx50 trat bei 3615 Zählern auf der Stelle. „Nach einem der höchstwahrscheinlich stärksten Oktobermonate seiner Geschichte kämpft der Deutsche Aktienindex jetzt mit einer massiven Widerstandszone und nicht zuletzt dem Abwärtstrend seit Jahresbeginn“, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. An der Wall Street gaben die drei Haupt-Indizes zum Handelsstart gut ein halbes Prozent nach.

Der Blick der Investoren richte sich bei der Sitzung der US-Währungshüter am Mittwoch vor allem auf die Frage, ob und wann die Fed das Tempo aus dem dynamischsten Zinserhöhungskurs der Geschichte nehmen werde, konstatierte Molnar. Dagegen sieht er eine weitere Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte als „reine Formsache“.

Unterdessen hat die Inflation im Euro-Raum einen neuen Höchstwert erreicht und ist im Oktober erstmals seit dem Start des Euro über die Marke von zehn Prozent geklettert. Mit einem Rekordanstieg um 10,7 Prozent übertraf das Plus die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt von einem Anstieg um 10,2 Prozent ausgegangen waren. Trotz Rekordinflation und Ukraine-Krieg ist die Wirtschaft in der Euro-Zone im Sommer etwas gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen Juli und September wie erwartet um 0,2 Prozent zum Vorquartal.

GETREIDE VERTEUERT – SORGEN IN CHINA DRÜCKEN ÖLPREIS

Zusätzlich verstärkt wurde der Inflationsdruck durch steigende Weizenpreise. Der US-FutureWv1 stieg in der Spitze um mehr als sieben Prozent auf 8,93 Dollar je Scheffel. Russland hatte am Samstag das von den UN und der Türkei vermittelte Abkommen für ukrainische Getreideausfuhren über das Schwarze Meer ausgesetzt und damit die Furcht vor einer neuen Blockade und einem Anstieg der Weltmarktpreise geschürt. „Je nachdem, wie sehr man sich bemüht, das Getreide aus der Ukraine zu ersetzen, könnten die Preise zeitweise sogar zweistellig werden“, sagte Analyst Tobin Gorey von der Commonwealth Bank.

Zugleich drückten schwache Konjunkturdaten aus China und die Verunsicherung wegen der strikten Corona-Politik der Volksrepublik die Preise für Öl erneut ins Minus. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI gaben jeweils mehr als ein Prozent auf 94,54 beziehungsweise 86,32 Dollar je Barrel (159 Liter) nach.

SCHNÄPPCHENJAGD BEI FRESENIUS UND FMC

Bei den Einzelwerten führten der Gesundheitskonzern FreseniusFREG.DE und seine Dialyse-Tochter FMCFMEG.DE die Gewinnerliste im Dax mit einem Kursplus von jeweils mehr als fünf Prozent an. Händler sprachen von einer Schnäppchenjagd, nachdem beide Unternehmen am Sonntag zum zweiten Mal ihre Jahresprognose gesenkt hatten: „Die Gewinnwarnung kam nicht unerwartet.“ Fresenius- und FMC-Aktien haben seit Jahresbeginn fast 40 beziehungsweise mehr als 50 Prozent an Wert verloren.

Europas Anleger vor Fed-Entscheid in Habachtstellung

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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