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Europa-Anleger auf Richtungssuche – „The Merge“ im Blick

Frankfurt, 15. Sep – Wegen unsicherer Aussichten halten sich Investoren mit Engagements an den Börsen zurück. Dax und EuroStoxx50 gaben am Donnerstag um jeweils rund ein halbes Prozent auf 12.956,66 beziehungsweise 3545Punkte nach. Der US-Standardwerteindex Dow Jones bröckelte um 0,1 Prozent ab. „Die Aktienmärkte befinden sich derzeit im Niemandsland“, sagte Sean Darby, Chef-Anlagestratege der Investmentbank Jefferies. Robuste Konjunkturdaten würden als Beleg für die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen gewertet, während gleichzeitig die Inflationsrate nur zögerlich zurückgehe. 

Aus diesem Grund warteten Börsianer gespannt auf die geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. „Die Anhebung des Leitzinses um einen vollen Prozentpunkt ist eine reale Möglichkeit“, sagte Michael Langford, Manager der Beratungsfirma AirGuide. „Die Fed muss dem Wirtschaftssystem einen harten Schock versetzen.“ 

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) werde ihre Geldpolitik künftig wohl deutlicher straffen, schrieben die Analysten der ING Bank. Darauf deuteten die jüngsten Aussagen des Chef-Ökonomen Philip Lane hin, der eigentlich als Befürworter einer lockeren Geldpolitik gilt. Lane hatte sich für weitere, bei Bedarf drastische Schritte ausgesprochen.

GAS BILLIGER – ABGEWENDETER US-EISENBAHNERSTREIK BELASTET

Unterdessen fiel der europäische Erdgas-Future um zwei Prozent auf 212 Euro je Megawattstunde. Ihm setzte der Kursrutsch seines US-Pendants zu, der zeitweise zehn Prozent nachgab. Auslöser hierfür war der abgewendete Eisenbahner-Streik in den USA. In den vergangenen Tagen hatten Anleger darauf spekuliert, dass bei einem Ausstand Kohle-Transporte zu US-Kraftwerken beeinträchtigt würden. Dann hätte mehr Strom aus Erdgas produziert werden müssen.

Parallel dazu rückten die deutschen Gas-Importeure wieder in den Mittelpunkt. Offenbar denkt der Bund nicht nur über eine Verstaatlichung von Uniper, sondern auch über einen Einstieg beim Rivalen VNG nach. Wegen ausbleibender russischer Lieferungen müssen sich die beiden Firmen anderweitig teuer mit Gas eindecken und türmen hohe Verluste auf. Die Aktien der VNG-Mutter EnBW stiegen um 2,2 Prozent. Uniper-Titel konnten ihre zwischenzeitlichen Gewinne dagegen nicht halten und büßten 1,5 Prozent ein. 

MEGA-UPDATE SOLL ETHERUM FIT FÜR DIE ZUKUNFT MACHEN

Am Kryptowährungsmarkt richteten Investoren ihre Blicke auf die lang erwartete Aktualisierung der Software für die Kryptowährung Ethereum. „Dies war das ambitioniertes Update in der Geschichte der Blockchain-Updates“, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Die Blockchain ist eine Datenbank, in der sämtliche Transaktionen mit der Cyber-Devise verschlüsselt gespeichert werden.

Das „The Merge“ getaufte Update gab Ethereum aber kaum Rückenwind. Das könnte einige Investoren verärgern, die daher erst einmal ausstiegen, sagte Aslam. Bis zum Abend verbilligte sich die Internet-Währung um sieben Prozent auf 1489 Dollar. 

FINANZINVESTOREN HABEN AUGE AUF VANTAGE TOWERS GEWORFEN

Bei den Aktienwerten sorgte ein Rekord-Kurssprung von Vantage Towers für Aufsehen. Die Aktien des Mobilfunkmasten-Betreibers stiegen um 11,4 Prozent. Das ist der größte Tagesgewinn seit dem Börsengang vor etwa eineinhalb Jahren. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge bemühen sich KKR und Global Infrastructure Partners neben anderen Finanzinvestoren um das Unternehmen. Die Titel der Vantage-Mutter Vodafone rückten in London zwei Prozent vor. 

An der Wall Street steuerten die Papiere von Adobe dagegen mit einem Minus von zeitweise 15 Prozent auf den größten Tagesverlust seit zwölf Jahren zu. Der „Photoshop“-Anbieter will Figma, einen Spezialisten für Software zur kollaborativen Online-Arbeit, für 20 Milliarden Dollar schlucken. Analysten monierten, dass Adobe zur Finanzierung der Akquisition voraussichtlich frisches Kapital aufnehmen müsse.

Europa-Anleger auf Richtungssuche – „The Merge“ im Blick

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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