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EU will Arzt-Kosten mit „Gesundheitsdatenraum“ verringern

Brüssel, 03. Mai (Reuters) – Die Europäische Kommission will den Zugang zu Gesundheitsdaten für Patienten, Mediziner, Behörden und Forscher erleichtern. Dadurch sollen Diagnosen verbessert, unnötige Kosten vermieden und Forschung gefördert werden, geht aus einem Reuters vorliegenden Dokument hervor, das noch am Dienstag veröffentlicht werden soll. Der von der EU geplante sogenannte Europäische Gesundheitsdatenraum soll nach Schätzungen innerhalb von zehn Jahren zu großen Einsparungen und wirtschaftlichen Gewinnen von mehr als zehn Milliarden Euro führen. 

Die EU-Kommission hat die Schaffung eines „Datenraums“ – auch im Gesundheitssektor – zu einer ihrer Prioritäten für die Jahre 2019 bis 2025 erklärt. Der „Gesundheitsdatenraum“ soll Bestandteil einer europäischen Gesundheitsunion werden. 2020 erfolgten erste Arbeiten, um einen Rahmen für die Nutzung von Gesundheitsdaten in den Mitgliedstaaten zu schaffen.

Dem Dokument zufolge geben die Patienten in der EU allein für unnötige medizinische Aufnahmen jedes Jahr 1,4 Milliarden Euro aus. Schätzungen zufolge ist jede zehnte Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung unnötig, da es sich in der Regel um Wiederholungen bereits vorhandener gültiger Bilder handele.

Ein breiterer Einsatz von leicht zugänglichen elektronischen Rezepten dürfte ebenfalls zu großen Einsparungen führen, da dadurch weniger Fehler bei der Medikamentenabgabe erwartet werden. In vielen Staaten werden immer noch Papierrezepte verwendet. Auch in Deutschland verzögert sich der Start des E-Rezepts, da die erforderlichen technischen Systeme noch nicht flächendeckend zur Verfügung stehen.

Deutschland müsse jetzt Tempo machen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens, forderte der Digitalverband Bitkom. „Im Vergleich zu anderen Nationen wie Dänemark oder Frankreich sind wir digitale Spätzünder.“ 

Der Plan der Kommission sieht vor, dass Gesundheitsdienstleister elektronische Gesundheitsdaten erstellen, die in verschiedenen Systemen verwendet werden können. Daten aus Patientenakten und Wellness-Apps sollen in kompatiblen Formaten zusammengeführt und Patienten, Regulierungsbehörden und Forschern unter strengen Regeln zum Schutz der Privatsphäre zugänglich gemacht werden.

EU will Arzt-Kosten mit „Gesundheitsdatenraum“ verringern

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.

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