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Ukraine aktuell 03.05.22

03. Mai (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

19.36 Uhr – Merz in Kiew – Auf Deutschland ruhen viele Hoffnungen

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz mahnt eine Führungsrolle Deutschlands nach Beendigung des Ukraine-Krieges an. Mit Blick auf Garantiemächte, die die Sicherheit der Ukraine gewährleisten sollen, sagt Merz in Kiew: „Da muss Deutschland eine führende Rolle spielen.“ Dies gelte auch in der Frage, wann und wie die Ukraine Mitglied der Europäischen Union werden solle, sagt Merz nach einem Gespräch mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und betont: „Auf unserem Land ruhen viele Hoffnungen.“

18.46 Uhr – Nigeria – Notkauf von kanadischem Kali wegen Russland-Sanktionen

Nigeria hat nach eigener Darstellung wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland Kali in Kanada kaufen müssen. „Russland konnte nicht liefern, deswegen haben wir es von Händlern in Kanada erworben“, sagt Uche Orji, Chef der nigerianischen Investmentbehörde NSIA, der Nachrichtenagentur Reuters. Über die Kosten des Geschäfts im April macht er keine Angaben. Allerdings ist der Preis für Lieferungen nach Westafrika inzwischen 250 Prozent höher als vor einem Jahr, wie aus Daten des Rohstoffdienstes Argus Media hervorgeht. Seit 2019 erhält das Land mit 200 Millionen Menschen sein Kali ausschließlich von dem russischen Konzern Uralkali. Die Chemikalie ist ein wichtiger Bestandteil von Dünger.


17.59 Uhr – Gouverneur – Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Kokerei

Bei einem Angriff russischer Streitkräfte auf eine Kokerei in der Stadt Awdijiwka in der Donezk-Region in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 15 Personen verletzt worden, sagt Gouverneur Pawlo Kyrylenko. „Die Russen wussten genau, worauf sie zielten. Die Arbeiter hatten gerade ihre Schicht beendet und an einer Bushaltestelle gewartet, um vom Werk nach Hause zu fahren“, ergänzt Kyrylenko.

17.55 Uhr – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ruft in einem Telefonat das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin dazu auf, die Kämpfe zu stoppen. „Ich habe Russland aufgefordert, seiner internationalen Verantwortung als Mitglied des UN-Sicherheitsrats gerecht zu werden und diesen verheerenden Angriff zu beenden“, teilt sein Büro nach dem Telefonat mit. Macron habe Putin gesagt, dass er über die Situation im Donbass und in Mariupol sehr besorgt sei. 

17.00 Uhr – CDU-Chef Friedrich Merz hat in Kiew auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem rund einstündigen Gespräch getroffen. Das wird aus seiner Delegation bestätigt.

16.32 Uhr – Borrell – Neue EU-Sanktionen betreffen Ölindustrie und Banken

Die neuen EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben des Außenbeauftragten Josep Borrell die Ölindustrie betreffen und weitere Banken des Landes. Zudem richteten sich die Strafmaßnahmen gegen Verantwortliche für Desinformation, teilt Borrell in einem Tweet mit. Der Vorschlag der EU-Kommission für das mittlerweile sechste Sanktionspaket gegen Russland werde den 27 Mitgliedstaaten zur Zustimmung vorgelegt. 

16.17 Uhr – EU will noch im Mai Plan für Gas-Alternativen vorstellen

Das sechste Sanktionspaket gegen Russland soll noch am Dienstag bekanntgegeben werden. Das sagte EU-Energiekommissar Kadri Simson im Europäischen Parlament. Noch im Mai solle ein Plan vorgestellt werden, wie zwei Drittel der europäischen Gasimporte aus Russland bis zum Jahresende ersetzt werden könnten. Die EU sei im Kontakt mit allen großen Gasanbietern auf der Suche nach Alternativen zu russischen Lieferungen. 

16.15 Uhr – CDU-Chef Friedrich Merz hat in der Ukraine den Ort Irpin besucht und sich erschüttert über die Opfer des russischen Angriffs gezeigt. „Der Bürgermeister hat mir in sehr eindrucksvollen Worten gerade geschildert, was hier passiert ist, welche Opfer hier zu beklagen sind, aber auch welche großartige Leistung“, sagt Merz. „Ich denke, wir sind in Deutschland auch weiter verpflichtet, diesem Land zu helfen und gerade einer solchen Stadt wie Irpin, auch beim Wiederaufbau zu helfen.“ 

16.03 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin hat Medienberichten zufolge den Westen aufgefordert, Druck auf die Ukraine auszuüben, um Gräueltaten zu beenden. Die westlichen Staaten könnten helfen, „Kriegsverbrechen (und) massiven Beschuss von Städten und Siedlungen im Donbass“ zu beenden, die zu Opfern unter der Zivilbevölkerung führten, habe Putin bei einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron erklärt. Putin habe zudem ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert, meldete die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Präsidialamt.

15.21 Uhr – UN – 101 Menschen aus Stahlwerk in Mariupol evakuiert

Aus dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol sind nach Angaben der Vereinten Nationen etwa 101 Menschen evakuiert worden. Die meisten von diesen seien seien nun in Saporischschja, wo sie humanitäre Hilfe erhielten. „Dank der Operation konnten 101 Frauen, Männer, Kinder und ältere Menschen endlich die Bunker unter dem Asowstal-Stahlwerk verlassen und nach zwei Monaten das Tageslicht erblicken“, sagt Osnat Lubrani, humanitärer Koordinator der Vereinten Nationen für die Ukraine. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, das ebenfalls an der Aktion beteiligt war, sprach von rund 100 Menschen, die am Dienstag Saporischschja aus dem Werksgebiet von Mariupol erreicht hätten. Unter ihnen seien einige Verwundete gewesen.

13.58 Uhr – Johnson – Ukrainer haben Mythos von Putins Unbesiegbarkeit zerstört

Der britische Premierminister Boris Johnson richtet sich an das ukrainische Parlament: „Ich habe heute eine Nachricht für Sie: Die Ukraine wird gewinnen. Die Ukraine wird frei sein“, sagt Johnson laut Mitteilung seines Büros in der Videoansprache. Die Ukraine habe durch ihrem Kampf den Mythos der Unbesiegbarkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin zerstört. Putins Kriegsmaschinerie sei an der Liebe der Ukrainer zu ihrem Vaterland gescheitert. Großbritannien werde die Ukraine weiter unterstützen. 

13.49 Uhr – Ukrainische Kämpfer im Stahlwerk Asowstal in der umringten Hafenstadt Mariupol haben nach russischen Angaben eine Feuerpause zu ihrem Vorteil ausgenutzt und sich dort wieder in Stellung gebracht. Russland habe daher mit dem Beschuss dieser Stellungen begonnen, berichtet die Agentur RIA unter Verweis auf das Verteidigungsministerium. „Es wurde ein Waffenstillstand erklärt, Zivilisten wurden aus dem Gebiet von Asowstal evakuiert“, hieß es. Dort stationierte Soldaten hätten das ausgenutzt. „Jetzt beginnen Einheiten der russischen Armee und der Volksrepublik Donezk mit Artillerie und Luftunterstützung, diese Feuerstellungen zu zerstören.“

13.48 Uhr – Der Hauptstadtflughafen BER sieht ein mögliches Lieferembargo von russischem Öl eher gelassen. Der Airport sei selbst kaum betroffen, aber durch die Fluggesellschaften letztlich indirekt, sagt Flughafenchefin Aletta von Massenbach. Die Airlines hätten wegen des Kerosins eigene Lieferverträge mit Mineralölgesellschaften. Der BER habe Anzeichen dafür, dass die Mineralölfirmen Wege hätten, ihren Lieferverpflichtungen nachzukommen, sagt von Massenbach, betont aber: „Wir gucken uns das ganz genau an.“

13.45 Uhr – Kanzler Olaf Scholz hat dementiert, dass Russlands Präsident Wladimir Putin ihm in einem Telefonat mit einem atomaren Angriff auf Deutschland gedroht haben soll. „Das ist Unfug. Fakt ist: Russland ist eine hochgerüstete Nuklearmacht“, sagt Scholz in einem „Stern“-Interview. Man müsse aber russische Drohungen angesichts des Krieges generell ernst nehmen. „Unsere Aufgabe ist es zu verhindern, dass solche Waffen eingesetzt werden“, sagt er auf eine Nachfrage zum Einsatz von Atombomben durch Russland. Deshalb brauche man bei all den Entscheidungen, die getroffen werden müssten, „einen wachen Verstand“ und dürfe nicht überstürzt handeln. „Es geht buchstäblich um Leben und Tod.“

13.22 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat die deutsche Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine „etwas skurril“ bezeichnet. „Wir Deutschen neigen dazu, vor allem auf uns zu gucken. Dabei handeln die USA, Frankreich, die Briten, die Spanier und viele andere Länder ziemlich genauso wie wir – und aus guten Gründen“, wehrt er im „Stern“-Interview den Vorwurf ab, Deutschland handele zu zögerlich bei Waffenlieferungen. „Alle unterstützen die Ukraine nach Kräften und wollen gleichzeitig nicht, dass es zu einer direkten Konfrontation kommt zwischen der Nato und Russland.“

12.50 Uhr – Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert die Ukraine auf, sich bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu entschuldigen und Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew einzuladen. An die Adresse des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk sagt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag der Funke Mediengruppe: „Vielleicht, lieber Herr Melnyk, entschuldigt man sich einfach mal beim Präsidenten und lädt dann den Kanzler höflich ein zu kommen.“

12.25 Uhr – Putin unterzeichnet Dekret für Vergeltungssanktionen gegen den Westen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret für wirtschaftliche Vergeltungssanktionen gegen den Westen unterzeichnet. Der Erlass sei eine Reaktion auf „unfreundliche Handlungen bestimmter ausländischer Staaten und internationaler Organisationen“, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Dem Dekret zufolge verbietet Russland die Ausfuhr von Produkten und Rohstoffen an Personen und Organisationen, gegen die es Sanktionen verhängt hat. Es verbietet auch Geschäfte mit ausländischen Personen und Unternehmen, die von Russlands Vergeltungssanktionen betroffen sind, und erlaubt es russischen Geschäftspartnern, Verpflichtungen ihnen gegenüber zu verweigern. Details wurden nicht genannt. Die Regierung hat den Angaben zufolge nun zehn Tage Zeit, um eine Sanktionsliste mit Namen betroffener Personen und Unternehmen zu erstellen.

12.12 Uhr – Russische Supermarktketten sondieren Importe über Kasachstan

Die russischen Supermarktketten Magnit und Lenta loten nach Angaben aus Kasachstan Möglichkeiten für Warenimporte über das Nachbarland aus. Dabei gehe es vor allem um Güter, deren direkte Einfuhr nach Russland beschränkt sei, sagt der Chef der Wirtschaftsförderung der Millionenstadt Almaty, Jerkebulan Orasalin, laut einem Bericht der kasachischen Nachrichten-Website Tengrinews.kz. Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hat der Westen Sanktionen gegen Russland verhängt, zudem haben viele Unternehmen ihr Russland-Geschäft ausgesetzt oder ganz eingestellt. Die Zusammenarbeit mit Zwischenhändlern in Kasachstan könnte es den russischen Einzelhandelsriesen ermöglichen, einige Sanktions-Einschränkungen zu umgehen – beispielsweise bei Devisen-Zahlungen.

11.49 Uhr – Elysee – Macron will am Mittag mit Putin telefonieren

Der französische Präsident Emmanuel Macron will am Mittag (MESZ) erneut mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin telefonieren. Wie das Präsidialamt in Paris weiter mitteilte, geht die Initiative für das Gespräch auf Macron zurück, nachdem er sich am Samstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgetauscht hatte. In den ersten Wochen nach der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar hatte es noch regelmäßig Unterredungen zwischen Putin und Macron gegeben. Ihr letztes Gespräch liegt jetzt aber schon genau fünf Wochen zurück. 

11.28 Uhr – CDU-Chef Friedrich Merz grüßt via Twitter aus dem Zug in Richtung ukrainische Hauptstadt Kiew: „Eine Nacht im Schlafwagen auf dem Weg nach #Kyiw – wir haben eine interessante Reise vor uns und bis jetzt kann ich nur sagen: ‚Alles sicher, alles gut und die ukrainischen Behörden äußerst kooperativ, sehr angenehme Menschen“, sagt der deutsche Oppositionsführer, bei Tageslicht in seinem Abteil sitzend. „Es ist schön, in diesem Land zu sein.“

10.30 Uhr – Russland hat nach eigenen Angaben ein Logistikzentrum für aus dem Westen gelieferte Waffen auf einem Militärflugplatz in der Nähe der ukrainischen Hafenstadt Odessa mit Raketen beschossen. Hangars mit unbemannten Bayraktar TB2-Drohnen sowie Raketenwaffen und Munition aus den USA und europäischen Ländern seien zerstört worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Am Montagabend hatten die Behörden von Odessa mitgeteilt, dass es bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt am Schwarzen Meer Tote und Verletzte gegeben habe.

10.25 Uhr – Ein Gasembargo für Lieferungen aus Russland würde nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) die Arbeitslosigkeit in Deutschland deutlich nach oben treiben, sagt BA-Chef Detlef Scheele. Da die chemische Industrie davon betroffen wäre, hätte dies weitreichende Folgen auch für andere Branchen: „Das ist anders, als wenn im Gastgewerbe eine Gaststätte schließt“. Wenn etwa ein Chemiekonzern wie BASF nicht produzieren könne, fehlten Grundstoffe für die pharmazeutische Industrie und auch beispielsweise für Farben und Lacke. „Und dann kann das eine Kettenreaktion auslösen, die man mit Kurzarbeit alleine nicht auffangen kann.“

09.42 Uhr – Sollte sich die Europäische Union (EU) auf ein Importverbot für russisches Öl verständigen, will sich die Slowakei nach eigenen Angaben um eine Ausnahmeregelung bemühen. „Wenn es zu einer Einigung auf ein Embargo gegen russisches Öl als Teil eines weiteren Sanktionspakets gegen Russland kommt, wird die Slowakei eine Befreiung davon beantragen“, erklärt das Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Insidern zufolge könnte die EU ein Öl-Embargo gegen Russland mit Ausnahmen für die Slowakei und auch Ungarn beschließen. Beide Staaten sind stark von russischem Öl abhängig.

09.20 Uhr – Ungarn bleibt bei Nein zu Gas- und Öl-Embargo

Ungarn bekräftigt seine Ablehnung von Sanktionen gegen die russische Öl- und Gasindustrie. Die Regierung in Budapest werde keinen Strafmaßnahmen zustimmen, die russische Öl- und Gaslieferungen nach Ungarn unmöglich machten, sagt Außenminister Peter Szijjarto bei einem Besuch in Kasachstan. Es gebe keine alternativen Versorgungswege für die Druschba-Pipeline, über die Ungarn rund 65 Prozent seines Öls erhalte. Die auch als „Erdölleitung Freundschaft“ bekannte Pipeline gabelt sich in Belarus und bringt russisches Öl sowohl unter anderem nach Ungarn als auch ins brandenburgische Schwedt. Ungarns wiedergewählter Ministerpräsident Viktor Orban hat sich wiederholt gegen ein Öl- und Gasembargo gegen Russland ausgesprochen. Auch Szijjarto hatte diese Position bereits zuvor öffentlich vertreten.

08.44 Uhr – Minister – Italien bis Mitte 2024 von russischem Gas unabhängig

Italien strebt Umweltminister Roberto Cingolani zufolge bis Mitte 2024 eine vollständige Unabhängigkeit von russischem Gas an. „Wir sollten bis zur zweiten Hälfte 2024 autonom sein, wir könnten ohne Importe von russischem Gas auskommen“, sagt er der Zeitung „La Repubblica“. Der Minister hatte sich erst kürzlich zu den Planungen geäußert und erklärt, sein Land werde bis Ende 2023 fast vollständig unabhängig von Gaslieferungen aus Russland sein. Derzeit bezieht Italien rund 40 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland. Zu dem von Russland vorgeschlagenen umstrittenen Rubel-Bezahlsystem für Gasimporte sagt Cingolani, die EU-Kommission müsse klare und unzweideutige Entscheidungen treffen. Es gelte zu verhindern, dass die Verantwortung auf einzelne Regierungen und Energiekonzerne abgewälzt werde.

08.38 Uhr – Im der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol, die inzwischen von Russland eingenommen ist, harren nach Angaben des Bürgermeisters noch rund 100.000 Zivilisten aus. In dem Stahlwerkskomplex Asowstal hielten sich neben ukrainischen Kämpfern noch mehr als 200 Zivilisten auf, sagt Bürgermeister Wadym Bojtschenko. Am Montag hatte es weitere Evakuierungen in der Stadt gegeben.

08.30 Uhr – Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther verteidigt CDU-Chef Friedrich Merz gegen Kritik an dessen Kiew-Reise. Es sei ein wichtiges Signal an die Ukraine, dass auch der Oppositionsführer nach Kiew reise, sagt der CDU-Politiker im ZDF. „Das ist ein richtiges Zeichen.“ Außerdem habe Merz eine Einladung des ukrainischen Parlaments und auch Außenministerin Annalena Baerbock plane eine Reise.

08.09 Uhr – In der Stadt Wuhledar im der Region Donezk im Osten der Ukraine sterben nach Angaben des Präsidialamtes mindestens drei Zivilisten bei russischem Beschuss. Andere Gebiete in Donezk stünden unter konstantem Beschuss und die örtlichen Behörden würden versuchen, Zivilisten aus den Frontgebieten zu bringen, heißt es weiter. 

08.03 Uhr – Papst Franziskus hat nach eigenen Angaben um ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau gebeten, um sich für ein Ende des Krieges einzusetzen. Er habe aber keine Antwort erhalten, sagt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche der italienischen Zeitung „Corriere Della Sera“. Der Papst äußert sich auch zur Rolle des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill: Dieser könne „nicht Putins Messdiener werden“. Der Patriarch hat Putins Vorgehen in der Ukraine öffentlich unterstützt und damit Irritationen auch in Teilen der orthodoxen Kirchen ausgelöst. Der Papst kritisiert Russlands Angriff auf die Ukraine und hat unlängst ein geplantes Treffen mit Kyrill abgesagt.

07.31 Uhr – Taiwan befürchtet als Folge des Ukraine-Krieges, dass die USA bestellte Luftabwehrraketen des Typs Stinger nur verzögert liefern könnten. Dies teilt das Verteidigungsministerium in Taipeh mit. Taiwan hatte 2019 250 Stück bestellt. Das Verteidigungsministerium hatte am Montag auch vor einer verspäteten Lieferung von Artillerie aus den USA gewarnt und angekündigt, sich nach alternativen Lieferanten umzuschauen. Taiwan, das von Peking als abtrünnige chinesische Provinz angesehen wird, modernisiert seine Armee, um sich gegen eine mögliche Bedrohung durch China zu wappnen.

06.00 Uhr – Russen legen Vermögen in Dubai an

Wohlhabende Russen haben einem Zeitungsbericht zufolge ihr Geld in Immobilien in Dubai investiert und dabei womöglich auch vor drohenden Sanktionen in Sicherheit gebracht. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf ein Abbild des Grundbuchs von Dubai mit Stand von Anfang 2020. Demnach finden sich unter den Eigentümern von Luxus-Apartments und Villen in dem Emirat gut 100 Mitglieder der politischen Elite Russlands, Beamte und russische Geschäftsleute, von denen viele dem Kreml oder auch Präsident Putin nahestehen.

Auch Mitglieder der Nationalversammlung Duma und weitere durch die EU, USA und Großbritannien sanktionierte Politiker sowie Oligarchen und deren Familienangehörige hätten dort Eigentum, heißt es in dem Bericht. Demnach besitzen mehr als 5000 Bürger der Russischen Föderation mehr als 9700 Immobilien in Dubai. Die Wirtschaftsmetropole hat sich den internationalen Sanktionen gegen vermögende Russen bislang nicht angeschlossen.

03.15 Uhr – Der Außenbeauftragte der Europäischen Union (EU), Josep Borrell, erwartet bei der anstehenden Sanktionsrunde des Staatenbundes ein Öl-Embargo gegen Russland. Er hoffe, dass die EU in der Lage sein werde, Russlands Energieexporte deutlich zu begrenzen, sagt Borrell. Bisher gebe es noch keine Einigung zwischen allen Mitgliedern. „Ich bin jedoch zuversichtlich, dass zumindest in Bezug auf die Ölimporte bis zur nächsten Ratssitzung eine Einigung möglich sein wird.“ Die EU-Kommission wird am Mittwoch Vorschläge für ein sechstes Sanktionspaket vorlegen.

02.28 Uhr – Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums fast 200.000 Kinder und 1,1 Millionen Erwachsene aus der Ukraine nach Russland gebracht worden. Sie seien auf eigenen Wunsch evakuiert worden, teilt das Ministerium mit. Die Ukraine sagt, die Regierung in Moskau habe seit Beginn des Krieges am 24. Februar Tausende von Menschen gewaltsam nach Russland verschleppt.

02.00 Uhr – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock droht einer Zeitung zufolge dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einer Anklage vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. „Der russische Präsident bricht auf brutalste Art und Weise mit dem internationalen Recht und mit dem humanitären Völkerrecht“, sagt sie der „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge. „Man bombardiert keine Mütter, Väter, Kinder, Alte oder Kranke.“ Wer dies tue, begehe schwerste Kriegsverbrechen. „Diese Verbrechen müssen zur Anklage gebracht werden.“

00.58 Uhr – Russland hat den Internetverkehr in der besetzten ukrainischen Region Cherson nach Angaben der Organisation NetBlocks auf russische Kommunikationsinfrastruktur umgestellt. Nach einem fast vollständigen Internetausfall in der Region Cherson am Samstag werden nun „die Verbindungen über das russische Internet statt über die ukrainische Telekommunikationsinfrastruktur geleitet und unterliegen nun wahrscheinlich den russischen Internetvorschriften, der Überwachung und Zensur“, schreibt die in London ansässige Organisation zur Überwachung der Cybersicherheit und Internetfreiheit auf ihrer Webseite. Russland hat eine Rückgabe von Cherson ausgeschlossen und will dort den Rubel als Zahlungsmittel einführen.

00.22 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt die Äußerung des russischen Außenministers Sergej Lawrow, Adolf Hitler habe jüdische Wurzeln gehabt. „Mir fehlen die Worte… Niemand hat ein Dementi oder eine Rechtfertigung aus Moskau gehört. Alles, was wir von dort hören, ist Schweigen. …. Das bedeutet, dass die russische Führung alle Lektionen des Zweiten Weltkriegs vergessen hat“, sagt Selenskyj, der Jude ist, in seiner täglichen Videobotschaft. „Oder vielleicht haben sie diese Lektionen nie gelernt.“ Von der russischen Vertretung lag zunächst keine Stellungnahme vor.

00.00 Uhr – Der Chef des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Jurij Vitrenko, pocht auf schärfere Sanktionen der Europäischen Union (EU) und Deutschlands gegen Russland. „Wenn wir über Sanktionen reden, dann brauchen wir vernichtende Sanktionen, solche, die wirklich geeignet sind, Putins Position zu schwächen“, sagt Vitrenko dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Ein komplettes Embargo Deutschlands gegen russisches Gas und Öl sowie Ölprodukte sei notwendig. „Ein solcher Schritt sollte ein Schock für Russland sein.“

Ukraine aktuell 03.05.22

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Wichtige Entwicklungen zur Börse.

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