UPDATE 13:49
10. Jan (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
MODERNA – Bangalore: Der US-Biotechkonzern konkretisiert die Umsatzprognose für seinen Covid-19-Impfstoff für dieses Jahr. Für 2022 rechnet Moderna nun mit einem Umsatz von 18,5 Milliarden Dollar mit dem Vakzin sowie von 3,5 Milliarden Dollar aus zusätzlichen Verkäufen, darunter Auffrischimpfungen gegen Varianten des Coronavirus. Im November hatte Moderna zuletzt einen Impfstoff-Umsatz von 17 bis 22 Milliarden Dollar prognostiziert. Moderna arbeitet gegenwärtig an einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff und erwartet, diesen schon bald in die klinische Entwicklung bringen zu können.
LULULEMON – Bengaluru: Der kanadische Hersteller von Yoga-Bekleidung warnt vor den Auswirkungen des Coronavirus auf sein Weihnachtsgeschäft. Das Unternehmen erwarte für das vierte Quartal einen Nettoumsatz im unteren Bereich seiner bisherigen Prognose von 2,13 bis 2,17 Milliarden Dollar (rund 1,88 bis 1,92 Milliarden Euro), teilte Lululemon mit. Grund dafür seien unter anderem pandemiebedingte Personalausfälle sowie reduzierte Öffnungszeiten der Geschäfte an manchen Standorten, sagte Lululemon-Chef Calvin McDonald.
PFIZER – Frankfurt: Der US-Pharmakonzern will mit dem Biotechunternehmen Beam Therapeutics bei der Entwicklung von neuen Therapien gegen seltene Erkrankungen zusammenarbeiten. Beam erhält im Zuge der Partnerschaft eine Vorauszahlung von 300 Millionen Dollar von Pfizer, zudem winken der Firma erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 1,05 Milliarden Dollar. Beam wird zunächst die Forschungsaktivitäten leiten, bis drei Zielstrukturen für die Entwicklung ausgewählt werden. Pfizer hat die Option, sich die weltweiten Rechte an diesen zu sichern und wird dann für deren Entwicklung zuständig sein.
ROLLS-ROYCE – London: Die BMW-Luxustochter hat im abgelaufenen Jahr so viele Autos verkauft wie nie zuvor in seiner 117-jährigen Geschichte. Der Absatz schnellte um knapp die Hälfte auf 5586 Fahrzeuge nach oben. 2021 sei sehr unberechenbar gewesen, sagte Rolls-Royce-Chef Torsten Müller-Ötvös. „Im Luxus-Sektor ging es nicht so sehr darum, Kunden zu finden, sondern darum, genügend Produkte herzustellen, um die riesige Nachfrage zu erfüllen.“ Das Auftragsbuch sei bis weit ins dritte Quartal 2022 hinein gefüllt.
FERRARI – Mailand: Der neue Ferrari-Chef Benedetto Vigna hat künftig Vertraute von seinem vorherigen Arbeitgeber, dem Chiphersteller STMicroelectronics, an seiner Seite. Neuer Forschungschef wird Ernesto Lasalandra. Zum Einkaufsleiter wurde Angelo Pesci bestellt, der zuvor mehr als 20 Jahre lang bei STMicro Finanz- und Produktplanung sowie Beschaffung leitete. Der im September bei dem Porsche-Rivalen angetretene Vigna umgebe sich mit vertrauenswürdigen Verbündeten, um den Sportwagenhersteller auf Elektromobilität umzustellen, kommentierte ein Analyst die Spitzenpersonalien. Im Dezember hatten drei Ferrari-Topmanager ihren Abgang angekündigt, darunter der aus Deutschland stammende Technologiechef Michael Leiters.
ATOS – Paris: Die französische IT-Firma hat die zweite Gewinnwarnung in sieben Monaten ausgesprochen. Wegen Verzögerungen bei Deals und geringeren Margen beim Wiederverkauf von Hard- und Software könnten die Prognosen von Juli nicht eingehalten werden, teilte Atos mit. Firmenchef Rodolphe Belmer, der erst vergangene Woche die Führung übernahm, gab sich zuversichtlich, nun schnell eine Trendwende einleiten zu können. Im abgelaufenen Jahr sind allerdings die Erlöse um 2,4 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro gefallen.
Zunächst hatte Atos einen Zuwachs erwartet und im Sommer dann mitgeteilt, nur noch mit einem stagnierenden Umsatz zu rechnen. Die operative Marge für 2021 soll bei rund vier Prozent liegen und ein negativer Free Cash Flow von 420 Millionen Euro anfallen. Atos ist bereits aus dem Pariser Auswahlindex CAC40 gefallen.
ADIDAS – München: Der Sportartikelkonzern startet mit seinem angekündigten Aktienrückkauf. Allein bis Ende März will Adidas eigene Aktien für bis zu eine Milliarde Euro erwerben, wie das Unternehmen mitteilte. Insgesamt will Adidas bis 2025 eigene Aktien für bis zu vier Milliarden Euro kaufen und damit Kapital an die Anteilseigner ausschütten. Die erworbenen Aktien sollen eingezogen und das Grundkapital damit reduziert werden.
SIX – Zürich: Der Schweizer Börsenbetreiber SIX fasst nach dem Kauf der spanischen Börse BME eine Expansion nach Lateinamerika ins Auge. SIX habe unter anderem bereits Projekte in Kolumbien, Costa Rica und Mexiko am Laufen, wie Konzernchef Jos Dijsselhof zur spanische Zeitung Cinco Dias sagte. „Wir analysieren auch potenzielle Allianzen und Wachstumsgeschäfte“, so Dijsselhof zu der Zeitung. SIX hatte die Madrider BME 2020 für 2,8 Milliarden Euro geschluckt.
DELIVERY HERO – Berlin: Der weltweit tätige Essenslieferdienst aus Deutschland schlägt einen Teil seiner Beteiligung am lateinamerikanischen Konkurrenten Rappi wieder los. In den vergangenen Monaten sei ein Anteil im Wert von 150 Millionen Dollar verkauft worden, gab Delivery Hero bekannt. Damit habe man nahezu das gesamte eingesetzte Kapital wieder in der Tasche. Trotzdem hält der Dax-Konzern nun noch knapp acht Prozent an Rappi im Wert von rund 400 Millionen Dollar, die noch zu Geld gemacht werden können. Vom Rest der Beteiligung will sich Delivery Hero im Laufe der Zeit ebenfalls trennen, um sich auf andere Investitionen zu konzentrieren. Erst kürzlich hatte Delivery Hero die Mehrheit am spanischen Konkurrenten Glovo übernommen.
NOVARTIS/MOLECULAR PARTNERS – Zürich: Die mögliche Covid-Arznei Ensovibep hat in einer Phase II-Studie das Hauptziel erreicht. In der von Novartis begleiteten Studie mit 301 Patienten führte der von Molecular Partners entwickelte Wirkstoff zu einer Verringerung der Virenlast. Dies gelte für alle Virus-Varianten einschließlich Omicron. Novartis werde Ensovibep nun einlizensieren und die Verantwortung für die Entwicklung, die Herstellung, den Vertrieb und die Vermarktung übernehmen. Molecular Partners erhalte im Gegenzug 150 Millionen Franken. Novartis und Molecular Partners stünden in engem Kontakt mit den Zulassungsbehörden, um eine beschleunigte Prüfung und Zulassung von Ensovibep zu erreichen.
XLIFE SCIENCES – Zürich: Die Schweizer Pharma-Beteiligungsgesellschaft will vom Freiverkehr an der Börse München an die Schweizer Börse wechseln. Xlife Sciences peile im ersten Quartal eine Notierung am neuen SIX-Segment „Sparks“ für Kleinfirmen an, wie die Gesellschaft mitteilte. Xlife Sciences, die elf Mitarbeiter und acht Berater beschäftige, sei auf die Kommerzialisierung von Universitäts-Forschungsprojekten spezialisiert und weise eine Marktkapitalisierung von 233 Millionen Euro auf. „Mit der geplanten Kotierung in der Schweiz und dem damit einhergehenden Wechsel an einen regulierten Markt wollen wir unser Unternehmen institutionellen Anlegern besser zugänglich machen, die Liquidität der Aktie erhöhen sowie den Bekanntheitsgrad von Xlife Sciences weiter steigern“, erklärte Firmenchef Oliver Baumann.
Marktentwicklungen 10.Januar 2022
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