Düsseldorf, 13. Apr (Reuters) – Der Strom- und Gaslobbyverband BDEW hat sich dafür ausgesprochen, einen Detailplan zum Ausstieg aus russischen Gaslieferungen aufzustellen. „Die Debatte darüber, ob die deutsche Industrie einen Stopp sämtlicher Gaslieferungen aus Russland verkraften kann oder nicht, geht am zentralen Punkt vorbei“, sagte die Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Marie-Luise Wolff, am Mittwoch.
„Es geht vielmehr darum, in welchem Zeitraum wir unsere Gesamtwirtschaft in die Lage versetzen können, komplett ohne das Gas des Kriegstreibers Putin auszukommen.“ Es müssten alle Kräfte darauf verwandt werden, den Ausstieg mit Maßnahmen und einem ehrgeizigen Zeitplan zu untermauern. Die Energiewirtschaft sei bereit, den Plan gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium und anderen Beteiligten auszuarbeiten.
Russland ist bislang der größte Erdgaslieferant für Deutschland. Die Bundesregierung versucht, die Abhängigkeit deutlich zu verringern. Dabei setzt sie unter anderem auf mehr Lieferungen aus den Niederlanden und Norwegen sowie auf verflüssigtes Erdgas (LNG). Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat ein Gasembargo gegen Russland abgelehnt und dies mit den drohenden Folgen für die Wirtschaft begründet.
Energieverband für Plan zum Ausstieg aus russischen Gaslieferungen
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