Mittwoch, April 24, 2024
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DSW-Studie – Linde-Chef bleibt Top-Verdiener im Dax

München, 28. Sep – Die Top-Manager der 40 Firmen im deutschen Leitindex Dax haben die sprudelnden Unternehmensgewinne im vergangenen Jahr in der Brieftasche gespürt. Die Vorstandsgehälter seien 2021 gegenüber dem Corona-Jahr 2020 im Schnitt um 24 Prozent auf 3,92 Millionen Euro gestiegen, ermittelte die Aktionärsvereinigung DSW zusammen mit dem Lehrstuhl für Controlling der Technischen Universität München. Das sei das 53-fache des durchschnittlichen Gehalts der Mitarbeiter, sagte Lehrstuhlinhaber Gunther Friedl am Mittwoch. Die Vorstandschefs bekamen im Schnitt knapp 6,1 Millionen Euro. Die operativen Gewinne der 40 Börsen-Schwergewichte seien 2021 gleichzeitig auf 169,9 (2020: 76,5) Milliarden Euro explodiert, 

Die Vorstandsvergütungen, die sich zumeist an den Gewinnen und Aktienkursen orientieren, seien zum ersten Mal nach drei Jahren wieder gestiegen. Angesichts des Ukraine-Kriegs und seiner Folgen müssten die Vorstände in diesem Jahr allerdings wieder mit Einbußen rechnen, sagte Friedl.

Top-Verdiener im Dax war auch im letzten vollen Jahr seiner Amtszeit Linde-Chef Steve Angel. Die Vergütungsexperten errechneten für den langjährigen Chef des deutsch-amerikanischen Gasekonzerns eine Gesamtvergütung von 19,4 Millionen Euro. Pensionszusagen kommen zu den Beträgen noch hinzu. Angel ist im Frühjahr in den Aufsichtsrat gewechselt.

Auch die Nummer zwei in der Gehaltsrangliste ist nicht mehr im Amt: VW-Chef Herbert Diess, der mit 11,5 Millionen Euro ebenfalls auf einen zweistelligen Millionenbetrag kam, musste im August gehen. SAP-Chef Christian Klein folgt mit knapp 9,2 Millionen Euro auf Platz drei vor Adidas-Chef Kasper Rorsted (knapp 9,0 Millionen), der unter dem Eindruck eines kriselnden China-Geschäfts seinen Rückzug für das kommende Jahr angekündigt hat. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing (8,8 Millionen) ist Fünfter.

DIE NEUE UNÜBERSICHTLICHKEIT

Die Gehaltsangaben beziehen sich jeweils auf die zugesagten Vergütungen – einschließlich der Langfrist-Boni, die die Manager für 2021 versprochen bekamen, die aber später ausgezahlt werden. Bei Angel etwa landete 2021 tatsächlich deutlich mehr auf dem Konto, weil er Leistungsboni aus den Vorjahren überwiesen bekam. Die Berechnung der Gehälter und die Vergleichbarkeit seien durch die neuen Vorschriften deutlich erschwert worden, kritisierte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler: „Bisweilen kann eine gesetzliche und regulatorische Aufforderung auch dazu führen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.“ Die Vergütungsberichte seien aufgebläht worden, so dass sich die Aktionäre „einem kaum durchschaubaren Datendschungel gegenüber“ sähen.

Nur ein Fünftel der Dax-Vorstände waren im vergangenen Jahr Frauen. Mit 3,6 Millionen Euro verdienten sie laut der Studie im Schnitt aber – Vorstandschefs ausgenommen – etwas mehr als ihre männlichen Kollegen (3,5 Millionen). Der Anteil sei aber „immer noch deutlich ausbaufähig“, sagte Friedl. 35 Prozent der Dax-Vorstände haben keinen deutschen Pass. Im internationalen Vergleich fallen die deutschen Vorstandsvergütungen bescheiden aus. In der Schweiz liegen die Gehälter der Vorstandschefs im SMI-Index im Schnitt bei 6,56 Millionen Euro, im französischen CAC40 sogar bei 7,81 Millionen Euro. In anderen Sphären bewegen sich die Managergehälter in den USA: Im Dow-Jones-Index verdiente ein Vorstandschef 2021 im Schnitt 27,3 Millionen Euro.

DSW-Studie – Linde-Chef bleibt Top-Verdiener im Dax

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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