Berlin, 13. Jan (Reuters) – Deutsche Startups haben einer Studie zufolge noch nie so viel Risikokapital erhalten wie im vergangenen Jahr. Der Gesamtwert habe sich 2021 auf fast 17,3 Milliarden Euro mehr als verdreifacht, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Startup-Barometer der Beratungsfirma EY hervor. Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg um 56 Prozent auf 1160 und erreichte damit ebenfalls einen neuen Rekordwert. Am meisten profitierten davon Startups aus dem Bereich Software & Analytics.
Als Gründe für die Explosion führte EY-Partner Thomas Prüver das Interesse an neuen Geschäftsmodellen an, die das Potenzial haben, bestehende Geschäfte abzulösen, aber auch den hohen Anlagedruck auf Investorenseite: „Es ist viel Geld im Markt“.
2021 war dem Barometer zufolge auch das Jahr der großen Deals mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro. Deren Zahl stieg auf 33 von lediglich acht im Jahr davor. Unter anderen gehörten das Versicherungsstartup WeFox, der Online-Broker Trade Republic, der digitale Vermögensverwalter Scalable Capital und der Solaranlagen-Vermieter Enpal zu den Startups, die Summen im dreistelligen Millionenbereich einsammeln konnten. Den Titel des größten Deals kann der Lieferdienst Gorillas für sich beanspruchen, der 831 Millionen Euro erhielt und an dem sich der Dax-Konzern Delivery Hero beteiligt. Dahinter kam der SAP-Konkurrent Celonis, der von Investoren 830 Millionen Euro erhielt.
Mit 10,5 Milliarden Euro floss ein Großteil der eingeworbenen 17,3 Milliarden Euro in Startups aus Berlin. Das Bundesland Bayern kam als Nummer zwei auf 4,4 Milliarden Euro.
Deutsche Startups haben noch nie so viel Geld erhalten
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