Berlin/Warschau, 07. Dez – Die polnische Regierung hat nach einigem Zögern das deutsche Angebot angenommen, Patriot-Luftwabwehrsysteme in Polen zu stationieren. Eine entsprechende Vereinbarung bestätigte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Zuvor hatte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak auf Twitter mitgeteilt, dass man das Angebot annehme. Die Bundesregierung hatte dem Nato-Partner drei Patriot-Systeme angeboten, nachdem an in Polen nahe der Grenze zur Ukraine eine Rakete eingeschlagen war.
„Nach einem Gespräch mit dem deutschen Verteidigungsministerium war ich enttäuscht über die Entscheidung, die Unterstützung der Ukraine abzulehnen“, hatte Blaszczak in Anspielung auf den polnischen Vorschlag geschrieben, das Abwehrsystem in der Ukraine zu stationieren. „Die Entsendung der Patriots in die Westukraine würde die Sicherheit von Polen und Ukrainern erhöhen“, so Blaszczak.
Die Bundesregierung hatte die Stationierung in der Ukraine aber abgelehnt, auch weil unklar war, wer die Patriot-Systeme dann hätte bedienen sollen. Die Nato-Staaten haben in der Ukraine kein eigenes Personal stationiert und haben immer betont, nicht Teil des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine werden zu wollen – trotz der militärischen Unterstützung für die Ukraine. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte, dass man nun ein Erkundungsteam nach Polen schicken werde, um die Einzelheiten zu klären. Auch eine Integration in polnische Kommandostrukturen sei denkbar.
Deutsche Patriot-Luftabwehrsysteme werden in Polen stationiert
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Piotr Zakrzewski auf Pixabay
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