Berlin, 27. Mai (Reuters) – Das Leben in Deutschland hat sich nach Einschätzung von Experten wohl im Mai noch einmal verteuert. Die Inflationsrate dürfte auf 7,6 Prozent gestiegen sein nach 7,4 Prozent im April, wie am Freitag aus einer Reuters-Umfrage unter 15 Analysten hervorgeht. Dies wäre dann sogar der höchste Stand seit Februar 1974. Der April-Wert von 7,4 Prozent ist bereits der stärkste Anstieg der Verbraucherpreise binnen Jahresfrist seit Ende 1981. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Mai-Daten am Montagnachmittag. Der Ukraine-Krieg hat die Preise für Energie und Rohstoffe massiv in die Höhe getrieben. Allerdings verteuern sich auch Nahrungsmittel spürbar.
In der Euro-Zone dürfte die Inflationsrate ebenfalls steigen und einen neuen Rekord erreichen. Der Reuters-Umfrage zufolge wird die für Dienstag anstehende Jahresteuerung im Währungsraum auf 7,7 Prozent klettern, nach 7,4 Prozent im April. „Im Euro-Raum ist ein Erklimmen der Acht-Prozent-Marke möglich“, erklärten die Volkswirte der BayernLB. Die Experten von UniCredit gehen davon aus, dass sich der Preisschub seinem Höhepunkt nähert. Der Chefökonom der Berliner Sparkasse, Uwe Dürkop, erwartet, dass Eingriffe der Politik den Anstieg der Energiepreise vorübergehend zwar begrenzen. „Doch dürften sich Nahrungsmittel nochmals verteuert haben, so dass die Gesamtrate noch weiter steigt.“
Deutsche Inflation im Mai wohl auf 7,6 Prozent gestiegen
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