Berlin, 13. Nov – Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger wird Mitte der Woche nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters ihren Kollegen aus Taiwan in Berlin empfangen. Die FDP-Politikerin will Regierungskreisen zufolge mit ihrem Amtskollegen Wu Tsung-tsong über eine stärkere wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit sprechen. Im Mittelpunkt sollen Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Batterieforschung, Halbleiter, Künstliche Intelligenz und Grüner Wasserstoff stehen. Diese sollen in den kommenden Monaten dann konkretisiert werden.
Das Bundesforschungsministerium wolle seine internationale Kooperation „grundsätzlich weiter ausbauen und gerade die mit Wertepartnern wie Taiwan stärken“, hieß es auf Anfrage. „Das ist auch ein Bekenntnis zu Freiheit, Demokratie und Menschenrechten.“ Deutschland erkennt Taiwan, das von China als abtrünnige Provinz angesehen wird, nicht als eigenständiges Land an, unterhält aber direkte Kontakte mit der Regierung in Taipeh. Die Regierung in Peking reagiert empfindlich auf Kontakte westlicher Regierungen zu Taiwan. Zuletzt hatte Kanzler Olaf Scholz China vor einer gewaltsamen Einverleibung der Insel gewarnt.
Stark-Watzinger hatte sich in einem Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits Anfang November gegen einen Verkauf des Dortmunder Halbleiter-Werks von Elmos an chinesische Investoren ausgesprochen. Taiwan gilt als eines der führenden Länder in der Chip-Technologie mit Unternehmen wie TSMC. Die Bundesregierung hofft, neben dem US-Konzern Intel noch weitere Firmen zum Bau von Halbleiter-Fabriken in Deutschland bewegen zu können. Taiwan hatte gerade eine Investition aus einem 200 Millionen Dollar schweren taiwanischen Investmentfonds in eine Tech-Firma in dem EU-Land Litauen angekündigt.
Deutsche Forschungsministerin will taiwanesischen Amtskollegen treffen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Jeyaratnam Caniceus auf Pixabay
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