Berlin, 03. Jun (Reuters) – In der Corona-Krise ist in Deutschland weniger Müll angefallen. Während das Aufkommen von privaten Haushalten und Arztpraxen 2020 zulegte, produzierten Firmen in dem Rezessionsjahr weniger Waren und damit auch weniger Abfall, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.
Insgesamt wurden im ersten Pandemie-Jahr 414 Millionen Tonnen Abfälle entsorgt und damit 0,6 Prozent oder 2,5 Millionen Tonnen weniger als 2019. Die Recyclingquote blieb unverändert – es wurden 70,1 Prozent aller Abfälle stofflich verwertet, also recycelt. Weitere knapp zwölf Prozent wurden energetisch verwertet, etwa in Müllheizkraftwerken verbrannt und für die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt.
Die deutsche Wirtschaft war 2020 um rund 4,6 Prozent geschrumpft. Die deutlichen Produktions- und Umsatzeinbrüche dürften zum Rückgang der aus Produktion und Gewerbe stammenden Menge an sogenannten „übrigen Abfällen“ um 6,6 Prozent beigetragen haben. Auch bei den Bau- und Abbruchabfällen, die gut die Hälfte des gesamten Mülls ausmachten, gab es ein Minus von 0,7 Prozent.
Die Entwicklung bei diesen beiden Abfallarten hätten zum insgesamt rückläufigen Abfallaufkommen geführt, erklärten die Statistiker. Bei den sogenannten Siedlungsabfällen gab es einen Anstieg von 0,7 Prozent. Dazu zählen Abfälle aus privaten Haushalten oder vergleichbaren Einrichtungen wie Arztpraxen oder Kanzleien.
Deutsche Firmen produzieren in Corona-Zeit weniger Waren und weniger Müll
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