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Dax ringt mit 14.000er Marke – Fed-Protokolle im Blick

Frankfurt, 25. Mai (Reuters) – In Erwartung neuer Hinweise zum Tempo der erwarteten US-Zinserhöhungen halten sich Anleger mit Engagements an den europäischen Aktienmärkten zurück. Dax und EuroStoxx50 notierten am frühen Mittwochnachmittag jeweils knapp im Minus bei 13.906 beziehungsweise 3644 Punkten. 

Die zur Veröffentlichung anstehenden Protokolle der jüngsten Beratungen der US-Notenbank würden voraussichtlich bestätigen, dass die Fed von ihrem Zinserhöhungskurs vorerst nicht abweicht, prognostizierte Andrea Cicione, Chef-Anlagestratege des Research-Hauses TS Lombard. Daher interessierten sich Investoren verstärkt dafür, ob die Notenbank Fed nach den Sitzungen im Juni und Juli auch im September den Schlüsselsatz anheben werde, warf Stephen Innes, Geschäftsführer beim Vermögensverwalter SPI, ein.

Vor diesem Hintergrund endeten die jüngsten Gewinnmitnahmen bei der Weltleitwährung vorerst. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,6 Prozent auf 102,31 Punkte. Vor etwa zwei Wochen hatte er ein 19-1/2-Jahres-Hoch erreicht und seither etwa 2,5 Prozent nachgegeben. 

Auch die Euro-Zone steht wohl vor einer Zinswende, nachdem EZB-Chefin Christine Lagarde ein Ende der Negativzinsen bis Ende des dritten Quartals in Aussicht gestellt hatte. „Wir rechnen nun mit Zinserhöhungen auf den Sitzungen im Juli, September und Dezember“, sagte Volkswirt Pietro Baffico vom Vermögensverwalter abrdn. „Damit würde der Einlagensatz im Dezember 2022 auf 0,25 Prozent steigen.“ 

ÖLPREIS STEIGT – KUPFER UNTER DRUCK

Unterdessen trieben Angebotssorgen den Ölpreis erneut in die Höhe. Die Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee verteuerte sich um ein Prozent auf 114,75 Dollar je Barrel (159 Liter). „Die US-Benzinvorräte liegen kurz vor Beginn der Sommerfahrsaison auf dem saisonal niedrigsten Niveau seit 2014“, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Daher denke die US-Regierung offenbar über einen Exportstopp für Rohöl-Produkte nach, was im Rest der Welt für einen weiteren Preisschub sorgen werde. 

Bei den Industriemetallen waren dagegen die Pessimisten in der Überzahl. „Die Negativität ist an die Märkte zurückgekehrt, da Konjunkturdaten Wachstumssorgen schüren“, schrieben die Analysten der ANZ Bank. Wegen steigender Zinsen und hoher Kosten ist das Geschäft mit Eigenheimen in den USA im April so stark eingebrochen wie zuletzt vor neuen Jahren. Das für Stromkabel und Wasserrohre benötigte KupferCMCU3 gab daraufhin 1,4 Prozent auf 9319 Dollar je Tonne nach. 

GEGENWIND FÜR NORDEX – ONLINE-SUPERMARKT OCADO TIEFER

Am deutschen Aktienmarkt sorgte NordexNDXG.DE mit einem Kurssturz für Aufsehen. Die Titel des Windkraftanlagen-Bauers steuerten nach der Warnung vor einem Verlust mit einem Minus von zeitweise rund 20 Prozent auf den größten Tagesverlust seit 17 Jahren zu.

„Dass das Marktumfeld schwierig ist, ist bekannt, wenn man die kontinuierlich schlechten Nachrichten von Konkurrent Siemens Gamesa betrachtet“, sagte ein Börsianer. „Aber ein operativer Verlust ist ein neues Level.“ Das seien „sehr enttäuschende Perspektiven“ für 2022 und vielleicht sogar darüber hinaus. Die Papiere der Nordex-Rivalen Gamesa und Vestas büßten bis zu 1,8 Prozent ein. 

Auch Ocado blickt pessimistischer in die Zukunft. Der Online-Supermarkt rechnet für 2022 nur noch mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich statt zehn Prozent. „Für Ocado sind im Vergleich zu traditionellen Einzelhändlern Transport und Logistik überproportional große Kostenfaktoren“, sagte Analyst David Madden vom Brokerhaus Equiti Capital. Da diese nicht schnell genug an die Kunden weitergegeben werden könnten, müsse mit schrumpfenden Margen gerechnet werden. Ocado rutschten in London um 5,4 Prozent ab.

Dax ringt mit 14.000er Marke – Fed-Protokolle im Blick

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